Valdivĭa

Valdivĭa

Valdivĭa, Provinz Chiles, am Stillen Ozean zwischen den Provinzen Cautin im N. und Llanquihue im S. und den Anden (gegen Argentinien) im O., umfaßt 21,637 qkm mit (1903) 78,073 Einw. (4 auf 1 qkm), darunter mindestens 6000 deutscher Abkunft und Sprache. Längs der Küste zieht sich die Küstenkordillere hin, dahinter dehnt sich eine große, höchst fruchtbare, reichbewässerte Ebene mit vielen, zum Teil schiffbaren Flüssen aus. Dann erheben sich die Anden mit zahlreichen Vulkanen (Villarica 2839, Quetropillan 3688, Riñihue 2659 m); an ihrem Fuße liegen zahlreiche Seen, deren umfangreichste die ungefähr gleich großen Seen Ranco und Villarica (250 qkm) sind. Aus ihnen fließen der Bueno, Tolten und Callecalle (Rio Valdivia) zum Stillen Ozean ab. Das Klima ist feucht, kühl und gesund, der für alle mitteleuropäischen Getreide- und Obstsorten geeignete Boden ist erst zum kleinen Teil angebaut. Haupterwerbsquellen sind: Ackerbau, Obstzucht (Äpfel), Viehzucht und Holzausfuhr. – Die gleichnamige Hauptstadt liegt am schiffbaren Callecalle, der hier den Rio Cruces aufnimmt und 20 km unterhalb in die Valdiviabai mündet, ist wegen der häufigen Erdbeben und der feuchten Witterung meist aus Holz gebaut und Sitz des Intendanten, des Gerichts, der Staatsanwaltschaft und von zwölf Konsulaten, darunter auch eines deutschen Konsulats. V. hat ein Kapuzinerkloster, katholische und evang. Kirche, Lehrerseminar, höhere Schulen für Knaben und Mädchen, darunter eine 1858 gegründete deutsche Schule, zwei große deutsche Klubhäuser, elektrische Beleuchtung, Schiffswerften, Schuh- und Seifefabriken. Brauerei, Brennerei, Großschlächterei und Gerberei für Sohlleder, 2 Banken und zählte 1903 einschließlich der Insel Teja 15,000 Einw., darunter über 3000 Deutsche. und ist Station der Zentralbahn von Valparaiso nach Osorno. Die Ausfuhr von V. wertete 1904 gegen 8 Mill. Pesos nach dem Inland und 3,364,808 Pesos nach dem Auslande, die Einfuhr 6,510,712, bez. 2,800,000 Pesos. Der Handel ist meist in deutschen Händen. Den Vorhafen Corral mit über 2000 Einw. laufen die Dampfer der Hamburger Kosmoslinie und der Hamburg-Pacificlinie sowie chilenische und englische Dampfer an. – Die Stadt wurde 1551 von Pedro de Valdivia gegründet, 1599 von den Araukanern zerstört, 1644 wieder aufgebaut, erlangte aber erst seit 1850 durch deutsche Zuwanderung Bedeutung.


http://www.zeno.org/Meyers-1905. 1905–1909.

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  • Valdivĭa [1] — Valdivĭa, 1) Provinz der südamerikanischen Republik Chile, 579,7 geogr. QM., zwischen 39° u. 41° südl. Breite gelegen; grenzt im Norden an die Provinz Araucania, im Osten an die Anden, im Süden an die Provinz Chiloe, im Westen an den Stillen… …   Pierer's Universal-Lexikon

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  • Valdivia — Valdivia, Hauptst. der chilen. Pro vinz V., Festung mit gutem Hafen, 3000 E …   Herders Conversations-Lexikon

  • Valdivia — (Pedro de) (1497 1553) conquistador espagnol. Il acheva la conquête du Chili (à partir de 1540). Il fut tué par les Araucans …   Encyclopédie Universelle

  • valdivia — f. Ecuad. Ave rapaz del orden de las Falconiformes que se alimenta de culebras y otros reptiles …   Diccionario de la lengua española

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  • Valdivia — 39.830833333333 73.22083333333314 Koordinaten: 39° 50′ S, 73° 13′ W …   Deutsch Wikipedia

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