Patow

Patow

Patow, Erasmus Robert, Freiherr von, preuß. Staatsmann, geb. 10. Sept. 1804 zu Mallenchen bei Kalau, gest. 5. Jan. 1890 in Berlin, wurde frühzeitig Hilfsarbeiter im Finanzministerium, 1836 Geheimer Finanzrat, 1837 vortragender Rat bei der Staatsbuchhalterei, 1844 Direktor im Ministerium des Innern und 1845 in dem des Auswärtigen. Als Besitzer des Rittergutes Großmehsow schon 1839 Abgeordneter im Provinziallandtag der Niederlausitz geworden, wohnte er 1847 den Beratungen der ständischen Ausschüsse und des Vereinigten Landtags bei und übernahm 14. April 1848 in dem Ministerium Kamphausen das Portefeuille des Handels, der Gewerbe und öffentlichen Arbeiten. Nach Auflösung dieses Kabinetts ward er Oberpräsident der Provinz Brandenburg und unterstützte als solcher das Ministerium Brandenburg. 1849 als Kandidat der Konservativen in die Zweite Kammer gewählt, gehörte er zu den entschiedensten Gegnern der demokratischen Linken, billigte aber auch nicht alle Maßnahmen des Ministeriums, schied daher Ende 1849 aus dem Staatsdienst und beteiligte sich im Erfurter Unionsparlament und im preußischen Abgeordnetenhaus an den Verhandlungen, besonders bei finanziellen Fragen. Nach dem Regierungsantritt des Prinz-Regenten 6. Nov. 1858 als Finanzminister in das Ministerium Hohenzollern berufen, war er dessen bedeutendster Vertreter im Parlament. Um die Mittel für die Militärreorganisation zu beschaffen, setzte er die Einführung einer allgemeinen Grundsteuer auch im Herrenhaus durch, bereitete aber den Konflikt mit dem Abgeordnetenhaus dadurch vor, daß er die provisorische Bewilligung der Kosten für die Heeresreform beantragte und durchsetzte. Im März 1862 trat er mit dem Ministerium der neuen Ära zurück, übernahm 1866 die Organisation der Provinz Hessen-Nassau und wirkte 1873–81 als Oberpräsident der Provinz Sachsen.


http://www.zeno.org/Meyers-1905. 1905–1909.

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