Lombok

Lombok

Lombok (auch Selaparang), niederländisch-ind. Insel, zu den Kleinen Sundainseln gehörig (s. Karte »Hinterindien«), unter 81/2° südl. Br. und 116° östl. L., von dem westlichen Bali durch die Lombokstraße, von dem östlichen Sumbawa durch die Alasstraße getrennt, 4714 qkm mit (1896) 370,556 Einw., davon 305 Chinesen und 172 Araber. Die von zahlreichen kleinen und unbewohnten Koralleninseln umgebenen Küsten sind teilweise stark eingeschnitten, und an der Ost- und Westküste befinden sich vortreffliche Ankerplätze. Zwei Gebirgsketten, von denen die nördliche vulkanische im Rendschani (Pic von L.) 3760 m erreicht, durchziehen die Insel; die vulkanische Tätigkeit besteht nur in dem Ausstoßen von Dämpfen. Das Klima gleicht dem von Bali und Java. Flora und Fauna sind wesentlich verschieden; es fehlen der Tiekbaum, der Tiger, mehrere ausgezeichnete Vogelarten, dafür finden sich die australischen Honigsauger. Die Viehzucht gestattet Ausfuhr von Büffeln, Rindern und Pferden. Die wegen der geringen Volksdichte weniger bedeutende Landwirtschaft liefert Reis, der ausgeführt wird, Mais, Baumwolle, Tabak, Zuckerrohr, Indigo, Kaffee. Die Bevölkerung besteht hauptsächlich aus Saffak, den Ureinwohnern, dann aus Balinesen, Malaien, Bugisen. Herrschende Religion ist der Islam, die Balinesen aber sind Brahmanen. Hauptort ist Mataram am Fluß Diangkok an der Westküste, ehemals Residenz des Fürsten von L., von Palisaden aus Bambus umgeben. Haupthandelsplatz ist das benachbarte Ampenam, mit seichter, aber für kleine Handelsschiffe während des Ostmonsuns zugänglicher Reede. Bis 1840 waren die einheimischen Fürsten ganz unabhängig von der niederländischen Regierung, seit 1849 bildet L. mit 'Bali eine Residentschaft Niederländisch-Indiens, 10,522 qkm mit (1895) 1,044,800 Einw., darunter 106 Europäer und 1556 Chinesen. 1895 wurde nach einer erfolgreichen Expedition die regierende Dynastie abgesetzt. Vgl. Cool, De Lombok-Expeditië (Batavia u. Haag 1896; engl. Übersetzung, Lond. 1897); Neeb u. Asbeck Brusse, Naar L. (Surabaja 1898).


http://www.zeno.org/Meyers-1905. 1905–1909.

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