Friccĭus

Friccĭus

Friccĭus, Karl Friedrich, Generalauditeur der preußischen Armee, geb. 28. Juni 1779 in Stendal, gest. 7. Nov. 1856 in Berlin, studierte die Rechte und war Assessor, als er 1806 in das Heer eintrat. 1808 zum Oberlandesgerichtsrat in Königsberg befördert, trat F. 1813 aufs neue ins Heer und wurde Major und Kommandeur eines ostpreußischen Landwehrbataillons, an dessen Spitze er bei Großbeeren, Dennewitz und Leipzig kämpfte; doch gebührt nicht ihm, sondern Major v. Mirbach das Verdienst, das äußere Grimmaische Tor am 19. Okt. gestürmt zu haben. Nach Beendigung des Kriegs in Ostfriesland bei Einführung der preußischen Verwaltung tätig, kämpfte er 1815 an der Spitze des ostfriesischen Landwehrregiments und wurde bei Ligny verwundet, kehrte dann in den Justizdienst zurück, wurde 1829 Rat im Generalauditoriat und 1837 Generalauditeur der Armee. Er schrieb: »Das preußische Militärstrafrecht« (Berl. 1835); »Geschichte des Krieges in den Jahren 1813 und 1814, mit besonderer Rücksicht auf Ostpreußen und das Königsberger Landwehrbataillon« (Altenb. 1843); »Geschichte der Blockade Küstrins in den Jahren 1813–1814« (Berl. 1854); »Geschichte der Befestigungen und Belagerungen Danzigs« (das. 1854). Von der »Preußischen Militärgesetzsammlung« gab F. die ersten 5 Bände (Berl. 1836–55) heraus. Die Stadt Leipzig errichtete ihm, der sich zuerst 1843 selbst als Erstürmer des äußern Grimmaischen Tores bezeichnet hat, 1863 ein Denkmal. Seine »Hinterlassenen Schriften« wurden von H. Beitzke herausgegeben (mit einer Lebensskizze, Berl. 1866). Vgl. Bachmann, Die Erstürmung des äußern Grimmaischen Tores (»Schriften des Vereins für die Geschichte Leipzigs«, Bd. 6, 1900).


http://www.zeno.org/Meyers-1905. 1905–1909.

Игры ⚽ Поможем написать курсовую

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Friccĭus — Friccĭus, Karl, geb. 1779, trat 1800 in den preußischen Staatsdienst u. wurde 1806 Assessor. Nach der Schlacht bei Jena trat er in Königsberg als Lieutenant in die Armee, ging nach Danzig, wo ihm die Vertheidigung von Fahrwasser übertragen wurde …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Friccius — Friccĭus, Karl Friedr., preuß. Militär, geb. 28. Juni 1779 zu Stendal, erstürmte als Kommandeur des 1. ostpreuß. Landwehrbattaillons 19. Okt. 1813 das äußere Grimmaische Tor zu Leipzig, 1837 Generalauditeur, gest. 7. Nov. 1856 zu Berlin …   Kleines Konversations-Lexikon

  • Friccius — Karl Friedrich Friccius (* 28. Juni 1779 in Stendal; † 7. November 1856 in Berlin) war Generalauditeur der preußischen Armee. Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Ehrungen 3 Bibliografie …   Deutsch Wikipedia

  • Karl Friedrich Friccius — (* 28. Juni 1779 in Stendal; † 7. November 1856 in Berlin) war Generalauditeur der preußischen Armee. Friccius Geburtshaus in Stendal …   Deutsch Wikipedia

  • Heinrich Ludwig Beitzke — (* 15. Februar 1798 in Muttrin (Pommern); † 10. Mai 1867 in Köslin) war Geograph, Historiker und Chronist. Beitzke besuchte die Bürgerschule zu Kolberg und übernahm notgedrungen 1813 den Dienst eines Gerichtsschreibers. Eine kleine Erbschaft… …   Deutsch Wikipedia

  • Herz der Altmark — Wappen Deutschlandkarte …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Biografien/Fri — Biografien: A B C D E F G H I J K L M N O P Q …   Deutsch Wikipedia

  • Stadt der Backsteingotik — Wappen Deutschlandkarte …   Deutsch Wikipedia

  • Ostpreußische Landwehr 1813 — Einrücken der Russen in Königsberg am 5. Januar 1813 …   Deutsch Wikipedia

  • Державин, Гавриил Романович — — знаменитый поэт, государственный человек и общественный деятель второй половины прошлого и первой четверти нынешнего столетия (р. 3 июля 1743, ум. 8 июля 1816). Предок его, татарский мурза Багрим, в ХV столетии, в княжение Василия… …   Большая биографическая энциклопедия

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”