Aleárdi

Aleárdi

Aleárdi, Aleardo, Graf, ital. Dichter, geb. 4. Nov. 1812 in Verona, gestorben daselbst 17. Juli 1878, studierte zuerst Philosophie und Naturwissenschaften, danach Rechtswissenschaften, bewarb sich aber, politisch verdächtig, vergebens um eine Anstellung im Staatsdienst. Auch seine poetischen Werke konnten ihrer nationalpolitischen Tendenzen halber z. T. erst lange nach ihrer Entstehung gedruckt werden. Das Gedicht »Arnalda« (1842) war zwar noch frei von solchen Tendenzen; dagegen finden sie sich schon reichlich in den »Prime storie« (1845), die erst 1857 erscheinen konnten. Aus derselben Zeit stammt »Un' ora della mia giovinezza«, in der sich sinnige Träumerei mit feuriger Hingabe an die Sache der nationalen Unabhängigkeit des Vaterlandes verbindet. Tief empfunden sind die »Lettere a Maria« (1848). Nachdem A. 1848 bei der provisorischen Regierung Venedigs tätig gewesen und dafür in Mantua eingekerkert worden war, begleitete er doch auch ferner die weitern Schicksale seines Vaterlandes mit begeisterten und wirkungsvollen Gesängen. Neben der harmlosen Dichtung »Raffaelio e la Fornarina« (1858) erschienen die bedeutsame Kanzone »Le città italiane marinare e commercianti« (1856) und »Il Monte Circello« (1858), und 1859, kurz vor dem Ausbruch des Krieges mit Österreich, das poesievolle »Triste dramma«. Nach vollkommen ungerechtfertigter abermaliger Gefangenschaft in Josephstadt kehrte A. nach dem Friedensschluß in sein Vaterland zurück, wurde Mitglied des Parlaments, 1864 Professor der Ästhetik in Florenz und Mitglied des Senats (1873). Von Dichtungen hat er noch »1 sette soldati« (1861) und den »Canto politico« (1862) gegen Pius IX. veröffentlicht. Eine vollständige Ausgabe der »Canti di A. A.« (7. Aufl.) erschien Florenz 1889; eine Auswahl in deutscher Übersetzung von Kitt (Bas. 1872). G. Trezza veröffentlichte den »Epistolario di Aleardo A.« (Verona 1879). Vgl. Rosso, La vita ei canti di A. A. (2. Aufl., Fossano 1900).


http://www.zeno.org/Meyers-1905. 1905–1909.

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