Schenckendorff

Schenckendorff

Schenckendorff, Emil von, preuß. Abgeordneter, geb. 21. Mai 1837 in Soldin (Neumark), wurde Offizier, trat 1867 in den Reichstelegraphendienst und nahm, seit 1873 Telegraphendirektionsrat in Halle a. S., 1876 gesundheitshalber den Abschied. Er ließ sich in Görlitz nieder, wo er 1878–82 Stadtrat war, seitdem Stadtverordneter ist, und gehört als Vertreter des Wahlkreises Görlitz-Lauban im Abgeordnetenhaus (1882–92 und wieder seit 1902) der nationalliberalen Partei an. Als solcher widmet S. sich vorwiegend den Fragen der Erziehung (Werkunterricht oder Handfertigkeit, Jugendspiele, Fortbildungsschule). Sein Vortrag über Notwendigkeit einer Reform der höhern Lehranstalten, 3. Juli 1887 in der deutsch-akademischen Vereinigung in Berlin gehalten, gab Anlaß zu der mit 23,000 Unterschriften an den Kultusminister gelangenden Petition, infolge deren im Dezember 1890 die aus 44 Mitgliedern (darunter auch S.) bestehende Schulkonferenz nach Berlin berufen ward. Er schrieb: »Der praktische Unterricht, eine Forderung der Zeit an die Schule« (Bresl. 1880); »Durch welche Mittel kann zur Verminderung der Verbrechen und Vergehen beigetragen werden?« (Görlitz 1881); »Der Arbeitsunterricht auf dem Lande« (das. 1891). Mit F. A. Schmidt gab er seit 1892 das »Jahrbuch für Volks und Jugendspiele« (Leipz.) heraus, seit 1904 (mit H. Lorenz) fortgesetzt u. d. T.: »Wehrkraft durch Erziehung« (das.).


http://www.zeno.org/Meyers-1905. 1905–1909.

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