Barthel [2]

Barthel [2]

Barthel, 1) Melchior, Bildhauer der Barockzeit, geb. 1625 in Dresden, gest. daselbst als Hofbildhauer 12. Nov. 1672, bildete sich zuerst bei Johannes Böhme in Schneeberg und dann auf Reisen in Süddeutschland und Italien, wo er besonders in Venedig tätig war. Hier hat er unter anderm das Grabmal des 1669 gestorbenen Dogen Giovanni Pesaro in der Kirche dei Frari geschaffen. Wertvoller als seine großen Bildwerke sind seine Elfenbeinarbeiten im Grünen Gewölbe zu Dresden.

2) Karl, Literarhistoriker, geb. 21. Febr. 1817 in Braunschweig, studierte in Göttingen Theologie und deutsche Literatur, war dann in verschiedenen Stellen als Lehrer tätig und starb 22. März 1853 in seiner Vaterstadt. Sein vom religiös-orthodoxen Standpunkt geschriebenes Hauptwerk ist »Die deutsche Nationalliteratur der Neuzeit« (Braunschw. 1850), das in 10. Auflage (Gütersl. 1898–1902) von M. Vorberg überarbeitet und fortgeführt wurde.


http://www.zeno.org/Meyers-1905. 1905–1909.

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  • Barthel — Bárthel, der verkürzte Nahme Bartholomäus, der im Nieders. auch Meves lautet. Er weiß, wo Barthel Most hohlt, im gemeinen Leben, er weiß mehr davon, als man glaubt, er weiß alle Schliche; vielleicht, muthmaßet Frisch, weil bald nach Bartholomäi… …   Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

  • Barthel [1] — Barthel, deutscher Vorname, Abkürzung von Bartholomäus. Das Sprichwort: Der weiß, wo B. Most holt (d.h. er weiß mehr als andere), kommt wahrscheinlich daher, daß vom Tag St. Bartholomäus, dem 24. August, der Wein zu reifen anfängt …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Barthel [2] — Barthel, 1) Joh. Christ., geb. 1776 zu Planen im Voigtlande, studirte in Leipzig Theologie, wurde Cantor in Greiz u. 1804 Hoforganist in Altenburg; als Orgelvirtuos im freien Phantasiren sehr bedeutend; er st. 1831 zu Altenburg. 2) Karl, geb.… …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Barthel [1] — Barthel, Abkürzung der Personennamen Bartholomäus und Barthold, besonders als Zwerg und Koboldname beliebt. »Wissen, wo B. den Most holt«, soviel wie alle Schliche kennen, ein Sprichwort dunkeln Ursprungs …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Barthel — Barthel, Abkürzung von Bartholomäus und Barthold …   Kleines Konversations-Lexikon

  • Barthel [2] — Barthel, Karl, Literarhistoriker, geb. 21. Febr. 1817 zu Braunschweig, Theolog, gest. das. 22. März 1853; Hauptwerk »Die deutsche Nationalliteratur der Neuzeit« (1850; 10. Aufl., von Vorberg, 1898) …   Kleines Konversations-Lexikon

  • Barthel — 1. Barthel nach Grommet (Grummt) und Michel nach Mod. (Oberes Kinzigthal in Kurhessen.). 2. Barthel weiss schon, wo er den Most holt. – Grimm, I, 1145; Simrock, 744. 3. Boartel weess schun, wu a soll Must hullen. – Gomolcke, 1160; Robinson, 148.… …   Deutsches Sprichwörter-Lexikon

  • Barthel — Wissen, wo Barthel den Most holt: sich zu helfen wissen, alle Schliche kennen; sehr gewandt, schlau und verschlagen sein (oft mit sexueller Bedeutung).{{ppd}}    Die Redensart ist seit der 2. Hälfte des 17. Jahrhunderts literarisch belegt, z.B.… …   Das Wörterbuch der Idiome

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