Wohltmann

Wohltmann

Wohltmann, Ferdinand, Landwirt und Kolonialforscher, geb. 20. Okt. 1857 in Hitzacker an der Elbe, erlernte die Landwirtschaft, studierte in Halle, Berlin, Heidelberg, wurde 1886 Assistent bei Kühn in Halle, ging 1888 nach Westafrika, Madeira und den Kanaren, 1889 nach Brasilien, studierte 1890 Geologie in Göttingen, habilitierte sich 1891 in Halle als Privatdozent für Landwirtschaft, ging 1892 als außerordentlicher Professor nach Breslau und 1894 als ordentlicher Professor nach Bonn-Poppelsdorf, wo er das Institut für Bodenlehre und Pflanzenbau erbaute. Von hier aus besuchte er 1896 Kamerun, 1897–98 Deutsch-Ostafrika, 1899–1900 Togo und Kamerun, 1903 die Samoainseln. In dieser Zeit entstand unter seiner Mitwirkung die Zeitschrift »Der Tropenpflanzer« (Berlin), deren Mitherausgeber er noch ist, er wurde Ausschußmitglied des Kolonialwirtschaftlichen Komitees, Vorstandsmitglied der Deutschen Kolonialgesellschaft und der Asiatischen Gesellschaft und Aufsichtsrat der deutschen Kolonialschule zu Witzenhausen. 1895 wurde W. als ordentlicher Professor nach Halle berufen. Er schrieb: »Die Grundsteuer und das Programm der direkten Besteuerung« (Leipz. 1885); »Beitrag zur Prüfung und Vervollkommnung der exakten Versuchsmethode zur Lösung schwebender Pflanzen- und Bodenkulturfragen« (Halle 1886); »Handbuch der tropischen Agrikultur« (Bd. 1, Leipz. 1892); »Landwirtschaftliche Reisestudien über Chicago und Nordamerika« (Bresl. 1894); »Der Plantagenbau in Kamerun und seine Zukunft« (Berl. 1896); »Die Ziele und Erfolge der deutschen Kolonialpolitik und die Bestrebungen der deutschen Kolonialgesellschaft« (Bonn 1897); »Bericht über seine Togoreise« (Berl. 1900); »Deutsch-Ostafrika« (das. 1898); »Das Nährstoffkapital westdeutscher Böden« (Bonn 1901); »Chilisalpeter oder Ammoniak« (2. Aufl., Berl. 1902); »120 Kultur- und Vegetationsbilder aus unsern deutschen Kolonien« (das. 1904); »Pflanzung und Siedelung auf Samoa« (das. 1904); mit Holdefleiß: »Julius Kühn, sein Leben und Wirken« (das. 1905).


http://www.zeno.org/Meyers-1905. 1905–1909.

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