Urmisee

Urmisee

Urmisee (auch Schâhû), Salzsee in der pers. Provinz Aserbeidschân, westlich von Tebriz (s. Karte »Persien«), 1330 m ü. M., nimmt 14 größere Flüsse auf (der Adschi Tschai von O. und mehrere von S. sind die bedeutendsten); doch hat er keinen sichtbaren Abfluß. Wegen seines hohen Salzgehalts (zwei Drittel von dem des Toten Meeres, nach andern sogar größer) leben nur ein Kruster (Artemia), eine Dipterenlarve und vegetabilische Massen darin, aber keine Fische. Der See, großen Schwankungen unterworfen, ist seit 1892 in der Zunahme begriffen und hat jetzt rund 4700 qkm, während die umgebende, rings von Gebirgen umschlossene Ebene 50,000 qkm mißt. Die Tiefe ist im Mittel 6, im Maximum 15 m. Die im S. gelegenen Inseln (sechs größere, viele kleinere) waren früher bewohnt (Ruinen) und mit dem Ufer verbunden. Der U. ist als ein Teil des miocänen Mittelmeeres zu betrachten. Ptolemäos nennt ihn den Matianischen See (Matianus Lacus), Strabon Spauta, richtiger Kapauta, vom armenischen dzov kapoït (»blauer See«).


http://www.zeno.org/Meyers-1905. 1905–1909.

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