Schrenck

Schrenck

Schrenck, 1) Karl, Freiherr von, bayr. Staatsmann, geb. 17. Aug. 1806 in Wetterfeld bei Cham, gest. daselbst 10. Sept. 1884, Sohn des bayrischen Justizministers Sebastian von S. (1774–1848), studierte die Rechte, ward 1834 Landgerichtsassessor in Landshut, 1838 Regierungsrat im Ministerium des Innern, 1845 Regierungspräsident der Pfalz und 1846 an Stelle seines Vaters Justiz- und Kultusminister. Da er sich 1847 mit seinen Ministerkollegen gegen Lola Montez erklärte, ward er Regierungspräsident der Oberpfalz, allein schon nach wenigen Wochen sehr ungnädig in den Ruhestand versetzt. 1848 Mitglied der Frankfurter Nationalversammlung, ward S. 1849 Präsident der Regierung von Niederbayern und wirkte 1850–59 als Gesandter am Bundestag zu Frankfurt. 1859 an Stelle v. d. Pfordtens (s. d.) Ministerpräsident und Minister des Auswärtigen geworden, hing er der Triasidee an. In dem sich immer schärfer zuspitzenden Gegensatz zwischen Österreich und Preußen trat S. je länger, je mehr auf die Seite des erstern und bekämpfte den französischen Handelsvertrag. Im September 1864 zurückgetreten, war er wieder Bundestagsgesandter in Frankfurt, begleitete auch den Bundestag nach Augsburg und führte in dessen letzten Sitzungen, nach Abreise des österreichischen Gesandten, das Präsidium. 1868 war S. Mitglied des Zollparlaments, 1870–71 Gesandter in Wien und seit 1872 Präsident der Kammer der Reichsräte.

2) Leopold von, Naturforscher und Reisender, geb. 24. April 1826 im Gouv. Charkow, gest. 20. Jan. 1894 in St. Petersburg, bereiste 1854–56 das östliche Sibirien und Sachalin und war seit 1876 Direktor des anthropologisch-ethnographischen Museums der Akademie in St. Petersburg. Von seinem großen Werk »Reisen und Forschungen im Amurlande« (Petersburg 1859–99) erschienen 4 Bände, Bd. 1 u. 2: Zoologie, Bd. 3: Die Völker des Amurlandes, und Bd. 4: Meteorologische Beobachtungen.


http://www.zeno.org/Meyers-1905. 1905–1909.

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