Dschidschelli

Dschidschelli

Dschidschelli, Hafenstadt in der alger. Provinz Konstantine, mit schönen Straßen, Kaserne, Postgebäude und 2 Forts, hat (1901) 6376 Einw. (1072 Franzosen, 5304 Mohammedaner), die Handel mit Wolle, Geweben, Leder, Holz, Getreide treiben. – D. liegt an der Stelle der altphönikischen Niederlassung Igilgilis (»schlechter Landungsplatz«). Unter Augustus zur römischen Kolonie erhoben, wurde es Mittelpunkt der großen Heerstraße von Saldä (Bougie) nach Hippo (Bone). Danach ward es Bischofsstadt; im Mittelalter blühte sein Handel, und im 16. Jahrh. war es Sitz des Seeräubers Baba Arudsch und Christensklavenmarkt. Am 22. Juli 1664 wurde D. durch eine französische Flotte unter dem Herzog von Beaufort erobert, mußte aber kurz darauf mit großen Verlusten an die Türken abgetreten werden; erst 1839 eroberten es die Franzosen wieder. Am 21. Aug. 1856 wurde D. durch ein Erdbeben fast zerstört; aber nicht allein die alte, maurische Stadt wurde wieder aufgebaut, es entstand auch neben ihr eine hübsche europäische Stadt.


http://www.zeno.org/Meyers-1905. 1905–1909.

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  • Dschidschelli — Dschidschelli, kleiner Seeplatz in der französischen Provinz Algier, an der Ostseite der Bucht von Budschia, mit Fort u. gutem Ankerplatz; 1100 Ew. D. war sonst ein ummauerter, Handel treibender Ort u. wurde 1664 von den Franzosen unter dem… …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Dschidschelli — (Djidjelli) befestigte Hafenstadt des alger. Dep. Constantine, (1901) 6376 E …   Kleines Konversations-Lexikon

  • Kabylien — Kabylien, das von Berbern (die in Algerien Kabylen genannt werden, von dem arabischen Worte Kbîla, d.i. Stamm) bewohnte Gebirgsland in der französischen Provinz Constantine in Algerien (Nordafrika), hauptsächlich die Gebirge Dschurdschura u. das… …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Algier [2] — Algier (spr. Alschir, Gesch.). I. Älteste Geschichte. Das Gebiet des heutigen A. bildete sonst Numidien (s.d.), u. mit Skylax, Masinissa u. Jugurtha, deren Residenz Jol war, kämpften die Römer um den Besitz dieser Provinz u. eroberten sie. Der… …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Kabylen — (arab. Qabail, »Stämme«, Mehrzahl von Kabil), ein zur hamitischen Familie gehöriges Volk berberischer Abstammung in Algerien und Tunis, dessen Zahl für ersteres auf 760,000 berechnet wird. Ursprünglich reine Berber, haben sie seit alters fremde,… …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Kabylen — Kabylen, die Berberstämme in Algier und Tunis, die Reste der einheimischen Bevölkerung, durch die Einwanderung der Römer, Vandalen, Araber u. Türken in das Gebirge gedrängt. Die Franzosen nennen Großkabylien das Gebirgsland zwischen den… …   Herders Conversations-Lexikon

  • Constantīne — Constantīne, 1) östliche Provinz des jetzt von den Franzosen besetzten Algeriens; grenzt im W. an die Provinz Algier, im N. an das Mittelmeer, im O. an Tunis u. breitet sich südlich unter dem Namen Kobla durch Wüstenstriche u. Biled al Dscherid… …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Igilgĭlis — (a. Geogr.), Stadt in Mauritania Caesariensis, unter Augustus römische Colonie u. wahrscheinlich der Hauptmarkt für die umwohnenden Völkerschaften; jetzt Dschidschelli …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Algerĭen — (hierzu Karte »Algerien, Marokko und Tunis«), franz. Kolonie an der Nordküste von Afrika, zwischen Marokko und Tunis, dem Mittelmeer und der Sahara. Während die östliche und westliche Grenze gegen Tunis und Marokko auf eine gewisse Strecke… …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Igilgili — Igilgili, altphönik. Ort in Afrika, s. Dschidschelli …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

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