Otzen

Otzen

Otzen, Johannes, Architekt, geb. 8. Okt. 1839 zu Siesebye in Schleswig, bildete sich durch ein fünfjähriges Fachstudium in Hannover, wo er seit 1864 als Bauführer unter Hase tätig war, und wurde 1867 zweiter Baubeamter im Bauinspektorat für die Provinz Schleswig. Nachdem er 1870 aus dem Staatsdienst ausgeschieden, ließ er sich in Berlin nieder, wo er bis 1879 als Privatarchitekt wirkte. In dieser Zeit entstanden nach seinen Entwürfen außer mehreren Villen und städtischen Wohnhäusern die St. Johanniskirche in Altona (1873) und die Bergkirche in Wiesbaden (1877). 1879 wurde er Professor an der Technischen Hochschule in Berlin für das Fach der mittelalterlichen Kunst und 1885 Vorsteher eines Meisterateliers für Architektur an der Kunstakademie. Seine künstlerischen Absichten, die sich in romanischen und gotischen, aber von den dekorativen und praktischen Anforderungen der Gegenwart durchdrungenen Stilformen, zumeist im Anschluß an die Anfänge des norddeutschen Backsteinbaues, bewegen, kamen ferner in der St. Petri kirche zu Altona (1884), in der St. Gertrud- (1885) und Christuskirche (1886) zu Hamburg, in der St. Jakobikirche zu Kiel, in der Christuskirche zu Eimsbüttel bei Hamburg (1886, s. Tafel »Hamburger Bauten II«, Fig. 4), in der Kirche zu Plagwitz bei Leipzig (1887) und in der Kapelle des Elisabethkrankenhauses, in der Heilig-Kreuzkirche und in der Lutherkirche zu Berlin (1888 und 1893) sowie in mehreren Landhäusern in Berlins Umgebung zum Ausdruck. Auch schuf er die Entwürfe für neue protestantische Kirchen in Dessau, Bernburg, Altona, Ludwigshafen, Liegnitz, Apolda, Elberfeld, Mainz u.a. O. Er gab heraus: »Baukunst des Mittelalters« (Berl. 1879–83, 3 Bde.); »Gotische Bauornamente« (das. 1888); »Ausgeführte Bauten« (das. 1890–1904, 8 Lfgn.). O. ist Geheimer Regierungsrat und seit 1904 Präsident der Akademie der Künste in Berlin; er besitzt die kleine goldene Medaille für Kunst.


http://www.zeno.org/Meyers-1905. 1905–1909.

Игры ⚽ Поможем написать курсовую

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Otzen — ist der Name folgender Personen: Johannes Otzen (1839–1911), deutscher Architekt Robert Otzen (1872–1934), deutscher Bauingenieur und Erfinder des Wortes Autobahn Diese Seite ist eine Begriffsklärung zur Unterscheidung mehrer …   Deutsch Wikipedia

  • Otzen — Otzen, Joh., Architekt, geb. 8. Okt. 1839 zu Sieseby (Schleswig), 1879 1902 Prof. an der Techn. Hochschule in Berlin, seit 1905 Präsident der Akademie der Künste; bes. Kirchenbauten im got. Stil zu Altona, Hamburg, Berlin, Wiesbaden; gab heraus… …   Kleines Konversations-Lexikon

  • Johannes Otzen — Grab …   Deutsch Wikipedia

  • Robert Otzen — (1932) Robert Otzen (* 9. Mai 1872 in Giesensdorf; † 3. Oktober 1934 in Hannover, vollständiger Name: Ehlert Robert Friedrich Otzen) war ein deutscher Bauingenieur und gilt als Erfinder des Worte …   Deutsch Wikipedia

  • Robert Otzen — Saltar a navegación, búsqueda Robert Otzen (1872 1934), Fue un ingeniero de Caminos alemán, profesor de construcciones con acero y Estática en la Universidad Técnica de Hannover ( TU Hannover ) desde el año 1931 fue presidente de los Test de… …   Wikipedia Español

  • Christina Otzen — Olympic medal record Women s sailing Bronze 2004 Athens Yngling Christina Otzen (born October 4, 1975 in Gentofte, Denmark) is an international sailor. She won a bronze medal in the Yngling class in the 2004 Summer Olympics.[1] …   Wikipedia

  • Ringkirche — Ostseite der Ringkirche mit Zwillingsturm: das Portal führt nur in die so genannten Reformationshalle; der Haupteingang befindet sich auf der gegenüberliegenden Seite. Die Ringkirche ist eine protestantische Kirche in Wiesbaden, die der Architekt …   Deutsch Wikipedia

  • Wiesbadener Ringkirche — Ostseite der Ringkirche mit Zwillingsturm: das Portal führt nur in die so genannten Reformationshalle; der Haupteingang befindet sich auf der gegenüberliegenden Seite. Die Ringkirche ist eine protestantische Kirche in Wiesbaden, die der Architekt …   Deutsch Wikipedia

  • Ringkirche (Wiesbaden) — Ostseite der Ringkirche mit Zwillingsturm: das Portal führt nur in die so genannten Reformationshalle; der Haupteingang befindet sich auf der gegenüberliegenden Seite. Die Ringkirche ist eine protestantische Kirche in Wiesbaden, die der Architekt …   Deutsch Wikipedia

  • Otto Berg (Kirchenmaler) — Otto Berg (* 10. Dezember 1861 in Bornhöved; † 1944 wahrscheinlich in Lübeck) war ein evangelischer Kirchenmaler. Leben Sein Studium absolvierte Berg an der Kunstgewerbeschule Hamburg sowie an der Unterrichtsanstalt des Kunstgewerbemuseums Berlin …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”