Norderney

Norderney

Norderney, Insel an der ostfries. Küste (s. Karte »Oldenburg«), im preuß. Regbez. Aurich, Kreis Norden, ist 15 qkm (0,8 QM.) groß, erstreckt sich wie die benachbarten Inseln von W. nach O. und ist durch das zur Ebbezeit abfließende Wattenmeer vom Festland getrennt. Das gleichnamige freundliche Dorf liegt am äußersten Westende, ist durch ein großartiges Schutzwerk gegen Sturmfluten gesichert, hat eine evangelische und eine kath. Kirche, eine Synagoge, 2 heilgymnastische Institute, eine Rettungsstation, Fischerei und (1905) 3888 Einw., davon 38 Katholiken und 35 Juden. Die Insel ist berühmt als Seebad; die Badeanstalten, bereits seit 1800 bestehend, befinden sich auf der Nord- und Nordwestseite. Das Seewasser zeichnet sich hier durch reichen Salzgehalt und kräftigen Wellenschlag aus. Das Klima ist mild und gleichmäßig. Den Mittelpunkt des Badelebens bilden das in freundlichen Gartenanlagen befindliche Konversationshaus (mit Museum ausgestopfter Seevögel), die Viktoriahalle und das 1871 errichtete Strandetablissement. Außer den Badeanstalten am Strand, in deren Nähe 1895 der sogen. Seesteg als Wandelbahn errichtet wurde, befindet sich noch ein Warmbadehaus auf der Insel, das durch Wasserleitungen mit der Nordsee verbunden ist, seit 1886 ein Seehospiz für kränkliche Kinder (auch Winterstation), ein Soldatenheim (für erholungsbedürftige Offiziere und Mannschaften) und ein Lehrerinnenheim. Die Zahl der Badegäste beträgt jährlich ca. 26,000. N. steht in Dampferverbindung mit Bremerhaven, Hamburg und Borkum, auch kann man zur Ebbezeit mit Wagen (von Hilgenriedersiel) dorthin gelangen. Im östlichen Teil sind 18–25 m hohe Dünen. Eine prächtige Aussicht genießt man vom Leuchtturm. Vgl. Berenberg, Das Nordseebad N. (3. Aufl., Norden 1895); Beneke, Die sanitäre Bedeutung des verlängerten Aufenthalts auf den deutschen Nordseeinseln, insonderheit auf N. (das. 1884); Kruse, Geschichte der Seebadeanstalt N. (Festschrift, das. 1899); Behrmann, Kinderleben, Bilder aus dem Seehospiz Kaiserin Friedrich zu N. (das. 1904).


http://www.zeno.org/Meyers-1905. 1905–1909.

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