Monierbau

Monierbau

Monierbau (spr. monnjē-, Zementeisenbau), von ihrem Erfinder J. Monier in Paris zuerst zur Herstellung von Pflanzenkübeln und Wasserbehältern angewandte, dann in das Bauwesen eingeführte Konstruktion, die sich aus Eisenstäben verschiedener Querschnitte zusammensetzt, die, meist untereinander durch Quereisen flechtwerkartig verbunden, in Zementkörper eingelagert werden (s. Abbildung).

Monierbau.
Monierbau.

Das Zusammenwirken beider in ihren Berührungsflächen innig verbundener Baustoffe, deren eines, das Eisen, großen Widerstand gegen Zug leistet, während das andre starken Druck aushält, verleiht dem M. bedeutende Tragfähigkeit bei geringem Eigengewicht. Außerdem zeichnet er sich aus durch Feuerfestigkeit, Wasserundurchlässigkeit und Dauerhaftigkeit (das Rosten des eingelagerten Eisens erscheint ausgeschlossen), ebenso durch Raumersparnis, schnelle Ausführungsmöglichkeit ohne Schädigung der Gediegenheit und durch hygienische Vorzüge. Man benutzt den M. insbes. zu Fußböden- und Deckenkonstruktionen (Gewölbe eingeschlossen), Dächern und dünnen, freitragenden Wänden, zu Dichtungen gegen Grundwasser, Treppen, feuerfesten Türen und Fensterläden, Säulenummantelungen und selbst ganzen Baulichkeiten, ebenso zu Brücken, Schleusentoren und Wehren, auch zu Kanälen, Rohrleitungen und Wasserbehältern aller Art; s. auch Hennebique-Bauweise. Vgl. Rehbein, Monier- und Betonbauwerke (2. Aufl., Berl. 1894); Wayß, Das System Monier (das. 1887); Durms »Handbuch der Architektur«, 3. Teil, Bd. 2, Heft 1 (Stuttg. 1900); Büsing und Schumann, Der Portlandzement und seine Anwendung im Bauwesen (2. Aufl., Berl. 1899); P. Cristophe, Le béton armé et ses applications (2. Aufl., Par. 1902).


http://www.zeno.org/Meyers-1905. 1905–1909.

Игры ⚽ Поможем решить контрольную работу

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Beton- und Monierbau — Die Beton und Monierbau A G (vollständig: Beton und Monierbau Aktien Gesellschaft, abgekürzt häufig als BEMO, im Ausland immer als BuM) wurde 1895 gegründet und ging 1979 als sechstgrößtes deutsches Bauunternehmen in Konkurs. Nachdem Gustav Adolf …   Deutsch Wikipedia

  • Joseph Monier — Pour les articles homonymes, voir Monier. Joseph Monier Joseph Monier est un jardinier et inventeur français né le 8 novembre 1823 à Saint Q …   Wikipédia en Français

  • Gustav Adolf Wayss — (* 16. Oktober 1851 in Mühlhausen an der Enz, Württemberg; † 19. August 1917 in Waidhofen an der Ybbs, Niederösterreich) war ein Bauingenieur, ein Pionier des Eisen und Stahlbetonbaus und Mitbegründer der Bauunternehmen Beton und… …   Deutsch Wikipedia

  • Joseph Monier — (* 8. November 1823 in Saint Quentin la Poterie, Frankreich; † 12. März 1906 in Paris) war ein französischer Gärtner, Erfinder und Unternehmer. Er gilt als der Erfinder des Eisenbetons, auch wenn andere wie François Martin Lebrun, François… …   Deutsch Wikipedia

  • Worcester, Western Cape — Worcester   Town   Top: Dutch Reformed Church. Center left: Slave bell. Center right: Old house on Russell Street built in 1836. Bottom: View of Worcester looking north east …   Wikipedia

  • Niederfinow boat lift — Coordinates: 52°50′56″N 13°56′29″E / 52.84889°N 13.94139°E / 52.84889; 13.94139 …   Wikipedia

  • Alpine Holding — ALPINE Bau GmbH Rechtsform GmbH Gründung 1965 Sitz …   Deutsch Wikipedia

  • Alpine Mayreder — ALPINE Bau GmbH Unternehmensform GmbH Gründung 1965 Unte …   Deutsch Wikipedia

  • Auschwitz-Monowitz — IG Farben, Werke Monowitz, 1941 Das „Konzentrationslager Auschwitz III oder „Konzentrationslager Monowitz im Ort Monowice (deutsch: Monowitz) bei Oświęcim (deutsch: Auschwitz) war ein Konzentrationslager (Arbeitslager) für verschiedene… …   Deutsch Wikipedia

  • Bahnstrecke Löbau–Radibor — Löbau (Sachs)–Radibor 300px Kursbuchstrecke: 243 (1972) Streckennummer: 5081; sä. LR Streckenlänge …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”