Manganchlorür

Manganchlorür

Manganchlorür (Manganochlorid, Chlormangan) MnCl2 entsteht unter Entwickelung von Chlor beim Erhitzen von Braunstein (Mangansuperoxyd) mit Salzsäure, findet sich daher in den Rückständen von der Bereitung des Chlors. Man verdampft die Lauge zur Verjagung freier Salzsäure, verdünnt sie mit Wasser und versetzt den vierten Teil mit überschüssigem kohlensaurem Natron. Das gefällte kohlensaure Manganoxydul wird ausgewaschen und mit der übrigen Lauge gekocht. Es löst sich dann wieder, während vorhandenes Eisen vollständig als Eisenhydroxyd ausgeschieden wird. Die filtrierte Lösung wird verdampft und gibt hellrötliche Kristalle von MnCl2+4H2O, die brennend, hinterher salzig schmecken, in feuchter Luft zerfließen, in Wasser sehr leicht löslich sind und beim Erhitzen wasserfreies M. hinterlassen. Dies ist rosenrot, blätterig kristallinisch, im Chlorwasserstoffstrom bei Rotglut flüchtig, gibt beim Glühen an der Luft Manganoxyde. Man benutzt M. in der Färberei, die Chlorbereitungsrückstände aber werden meist auf sauerstoffreiche Manganoxyde verarbeitet, die man wieder zur Chlorbereitung benutzt. Die chlorreichern Manganverbindungen, das Chlorid (Manganichlorid) MnCl3 und das Superchlorid MnCl4, zerfallen leicht in Chlor und M.


http://www.zeno.org/Meyers-1905. 1905–1909.

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  • Manganchlorür [1] — Manganchlorür MnCl2, rötliches Salz, Nebenprodukt bei der Gewinnung des Chlors aus Braunstein und Schwefelsäure, das durch den Weldon Prozeß, Behandlung mit Kalkmilch und einem kräftigen Luftstrom, wieder ein zur Chlordarstellung geeignetes… …   Lexikon der gesamten Technik

  • Manganchlorür [2] — Manganchlorür MnCl2, rötliches Salz, Nebenerzeugnis bei Gewinnung des Chlors aus Braunstein und Salzsäure. Wird durch den Weldon Prozeß, d.h. durch Kalkmilch und einen kräftigen Luftstrom bei 50–55°, zu wiederverwendbarem Braunstein… …   Lexikon der gesamten Technik

  • Mangan — (Mangănum, Manganesium), chemisches Zeichen Mn, Atomgewicht 345 (O = 100), 27,6 (H = 1), ein dem Eisen verwandtes Metall, welches als Superoxyd (als Braunstein, daher Braunsteinmetall), wegen seiner Brauchbarkeit zur Glasbereitung, längst bekannt …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Manganbister — Manganbister, ein Hydrat des Mangansuperoxyds MnO2, entsteht durch Oxydation des Manganhydroxyds Mn(OH)2. Seine Anwendung auf Geweben datiert aus dem Jahre 1815, wo das Verfahren von Hartmann in Münster zum erstenmal praktisch ausgeführt wurde.… …   Lexikon der gesamten Technik

  • Mangān — Mn, Metall, findet sich nicht gediegen, aber ebenso verbreitet wie das Eisen in Sauerstoffverbindungen (als Braunstein oder Pyrolusit MnO2, Braunit Mn2O3, Manganit Mn2H2O4, Hausmannit Mn3O4, mit Baryt und Kalk verbunden als Psilomelan [Mn Ba]O.… …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Mangansuperoxyd — (Manganhyperoxyd, Mangandioxyd) MnO2 findet sich in der Natur als Purolusit oder Braunstein und als Polianit, entsteht bei vorsichtigem Schmelzen von kohlensaurem Manganoxydul mit chlorsaurem Kali oder bei anhaltendem Erhitzen desselben im… …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

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  • Gasbeleuchtung — Gasbeleuchtung. Steinkohlen, Torf, Holz, Bituminöser Schiefer, Harz, Fett etc. geben bei der trockenen Destination ein Gemenge von leuchtentenden u. nicht leuchtenden brennbaren Gasen u. Dämpfen, welches aus Kohlenoxyd, Wasserstoffgas,… …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Ammoniumchlorīd — (Salmiak, Chlorammonium) NH4Cl findet sich sublimiert in Lavaspalten, auf Brandfeldern und brennenden Halden mancher Steinkohlenlager, im Guano der Chinchainseln und in sehr geringer Menge im Speichel, Magensaft, Harn etc. Es entsteht beim… …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Bister — (Biester, Röstbraun, brauner Lack, Sod, Chemischbraun), braune Wasserfarbe, besteht aus geglühtem Buchenholzruß. Mineralbister (Manganbraun) ist natürliches (Wad) oder künstliches Manganhydroxyd aus Chlorbereitungsrückständen (im wesentlichen… …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

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