Magnussen

Magnussen

Magnussen, Harro, Bildhauer, geb. 14. Mai 1861 in Hamburg, war anfangs Schüler seines Vaters, eines Bildnismalers, der seit 1875 die Holzschnitzschule in Schleswig leitete, und ging 1882 nach München, um Maler zu werden. 1888 entschied er sich aber für die Bildhauerkunst und siedelte nach Berlin über, wo er bis 1893 Schüler von R. Begas war. Er machte sich zuerst durch Porträtbüsten bekannt, die sich durch ihre starke Lebendigkeit bei malerischer Behandlung (zum Teil polychrom) auszeichneten (Klaus Groth, H. Allmers, J. Trojan, H. Seidel, E. Haeckel u. a.). Die großen Erfolge, die er später mit Büsten und Statuetten des Fürsten Bismarck errang, brachten ihm sodann die Aufträge zu mehreren großen und kleinen Bismarckdenkmälern, von denen die in Kiel (1897 enthüllt), Jever und auf dem Knivsberg in Nordschleswig (in einer Nische des von der Provinz Schleswig-Holstein erbauten Bismarckturms) hervorzuheben sind. Für Kronstadt schuf er ein Denkmal des Johann Honter, des Reformators Siebenbürgens (1898 enthüllt), für Berlin die Gruppe des Kurfürsten Joachim II. in der Siegesallee (1900) und das Denkmal des Kriegsministers Grafen Roon (1904 enthüllt), für Jever das Bronzestandbild der Fürstin Maria von Jever (1900), für die Ruhmeshalle in Görlitz die Marmorstatuen Bismarcks, Moltkes und Roons (1901) und für Bonn das Denkmal Kaiser Wilhelms I. Von seinen übrigen Schöpfungen sind noch mehrere Büsten und Statuen Friedrichs d. Gr. zu nennen, von denen sich besonders die sitzende Marmorfigur: der Philosoph von Sanssouci in seinen letzten Lebenstagen (1899, im Schloß zu Sanssouci), durch ergreifende Wahrheit und Tiefe der Charakteristik auszeichnet.


http://www.zeno.org/Meyers-1905. 1905–1909.

Игры ⚽ Поможем решить контрольную работу

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Magnussen — ist der Familienname folgender Personen: Christian Carl Magnussen (1821–1896), deutscher Kunstmaler Erik Magnussen (* 1940), dänischer Designer Harro Magnussen (1861–1908), deutscher Bildhauer Helgo Magnussen (* 1944), deutscher Mediziner und… …   Deutsch Wikipedia

  • Magnussen — Magnussen, Harro, Bildhauer, geb. 14. Mai 1861 in Hamburg, Schüler der Münchener Akademie, seit 1887 von R. Begas. Schuf bes. Porträtbüsten: Klaus Groth, Allmers, Friedrich d. Gr., Bismarck; ferner Monumentalarbeiten: Bronzestandbild Bismarcks in …   Kleines Konversations-Lexikon

  • Magnussen — Magnussen, s. magnäanisches Legat …   Herders Conversations-Lexikon

  • Magnussen — patronymische Bildung auf sen zu Magnus (1.) …   Wörterbuch der deutschen familiennamen

  • MAGNUSSEN, FINN —    a Scandinavian scholar and archæologist, born in Iceland; became professor of Literature at Copenhagen in 1815; distinguished for his translation and exposition of the Elder Edda (1781 1847) …   The Nuttall Encyclopaedia

  • Karin Magnussen — (* 9. Februar 1908 in Bremen; † 19. Februar 1997 ebenda) war eine deutsche Biologin und Lehrerin, welche die nationalsozialistische Rassenlehre propagierte. Am Kaiser Wilhelm Institut führte sie Untersuchungen an Augen ermordeter Häftlinge aus… …   Deutsch Wikipedia

  • James Magnussen — Persönliche Informationen Name: James Magnussen Nationalität …   Deutsch Wikipedia

  • Murder of Martine Vik Magnussen — Great Portland Street, where Magnussen s body was found in a block of flats. Date 14 March 2008 Location Great Portland Street, London …   Wikipedia

  • Karen Magnussen — For the roller skater, see Karen L. Magnussen. Karen Diane Magnussen Personal information Country represented Canada Born April 8, 1952 (1952 04 08) (age 59) Height 5 3 (160 cm) …   Wikipedia

  • Christian Carl Magnussen — Lorenz Frølich (1820–1908), Porträt von C.C. Magnussen, Zeichnung auf Papier, 1853 Christian Carl Magnussen (* 31. August 1821 in Bredstedt; † 18. Juli 1896 in Schleswig) war ein deutscher Kunstmaler. Er war der Vater des Bildhauers …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”