Kock

Kock

Kock, 1) Paul de, franz. Romanschriftsteller und Dramatiker, geb. 21. Mai 1794 in Passy bei Paris, gest. 29. Aug. 1871 in Paris. Als Sohn eines holländischen Bankiers, der in der Revolutionszeit hingerichtet wurde, trat er zuerst bei einem Bankgeschäft in die Lehre, widmete sich aber seit seinem 17. Jahr ausschließlich der Schriftstellerei und fand bei seiner schlüpfrigen Darstellung der Sitten und Gebrechen der Pariser Gesellschaft bald zahlreiche Leser. Die Gesamtausgabe seiner Werke (Par. 1844–45) umfaßt 56 Bände; seine Romane, von denen er einen Teil auch zu Vaudevilles verarbeitet hat, wurden meist auch ins Deutsche übersetzt. – Auch sein Sohn Henri de K., geb. 25. April 1819, gest. 14. April 1892 in Limeil, machte sich durch viele Romane und einige Theaterstücke bekannt. Er gilt auch als der Verfasser der »Souvenirs et notes intimes de Napoléon III à Wilhelmshœhe« (1871).

2) Axel, Sprachforscher, geb. 2. März 1851 zu Trelleborg in Schweden, studierte in Lund und Straßburg, habilitierte sich 1879 in Lund für nordische Philologie, wurde 1890 als Professor an die Hochschule in Gotenburg berufen, nahm jedoch wegen eines Augenleidens bereits 1893 seine Entlassung und lebt seitdem als Privatgelehrter in Lund. Von seinen Schriften, die meist Fragen der germanischen (besonders skandinavischen) Laut- und Akzentlehre behandeln, sind hervorzuheben: »Språkhistoriska undersōkningar om svensk akcent« (Lund 1878–85, 2 Bde.); »Undersōkningar i svensk språkhistoria« (das. 1887); »Om språkets fōrändring« (Gotenb. 1896); »Die alt- und neuschwedische Akzentuierung unter Berücksichtigung der andern nordischen Sprachen« (Straßb. 1901). Im Verein mit Carl af Petersens gab er die dem Peder Låle zugeschriebene Sammlung altdänischer und lateinischer Sprichwörter nebst der altschwedischen Übersetzung heraus (»Östnordiska och latinska medeltidsordspråk«, Kopenh. 1889–94, 2 Bde.) und veröffentlichte in Fachzeitschriften (namentlich im »Arkiv för nordisk filologi«, das er seit 1888 redigiert) zahlreiche Abhandlungen linguistischen, etymologischen und mythologischen Inhalts.


http://www.zeno.org/Meyers-1905. 1905–1909.

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