Kölliker

Kölliker

Kölliker, 1) Albert von, Anatom und Zoolog, geb. 6. Juli 1817 in Zürich, studierte seit 1836 in Zürich, Bonn und Berlin, war 1842 Assistent Henles, habilitierte sich 1843 als Privatdozent in Zürich, wurde 1845 Professor der Physiologie und vergleichenden Anatomie daselbst und ging 1847 in gleicher Stellung nach Würzburg, wo er 1866–1902 Anatomie, Mikroskopie und Entwickelungsgeschichte lehrte. Köllikers Ruf als höchste Autorität in der normalen mikroskopischen Anatomie ist seit dem ersten Erscheinen seines »Handbuchs der Gewebelehre« (1852; 6. Aufl., Leipz. 1889–96, 2 Bde.; Bd. 3 von Ebner, 1898–1902) allgemein anerkannt. Man verdankt ihm epochemachende entwickelungsgeschichtliche und zoologische Untersuchungen, und namentlich über die Mollusken und Würmer lieferte er bahnbrechende Arbeiten. Er schrieb: »Über die Pacinischen Körperchen« (mit Henle, Zürich 1843); »Mikroskopische Anatomie oder Gewebelehre des Menschen« (Leipz. 1850–54, 2 Bde.); »Entwickelungsgeschichte des Menschen und der höhern Tiere« (das. 1861, 2. Aufl. 1876–79); »Icones histologicae« (das. 1863–65, 2 Tle.); ferner: »Entwickelungsgeschichte der Cephalopoden« (Zürich 1844); »Die Schwimmpolypen von Messina« (Leipz. 1853); »Über das Ende der Wirbelsäule der Ganoiden und einiger Teleostier« (das. 1860); »Weitere Beobachtungen über die Wirbel der Selachier« (Frankf. 1863); »Anatomisch-systematische Beschreibung der Alcyonarien« (das. 1870–72, Bd. 1); »Morphologie und Entwickelungsgeschichte des Pennatulidenstammes« (das. 1872); »Die normale Resorption des Knochengewebes« (Leipz. 1873); »Grundriß der Entwickelungsgeschichte des Menschen und der höhern Tiere« (das. 1880, 2. Aufl. 1884); »Die Medulla oblongata und die Vierhügelgegend von Ornithorhynchus und Echidna« (das. 1901); »Erinnerungen aus meinem Leben« (das. 1899). Seit 1849 redigiert er mit v. Siebold und später mit Ernst Ehlers die »Zeitschrift für wissenschaftliche Zoologie«.

2) Theodor K., Chirurg, Sohn des vorigen, geb. 28. Mai 1852 in Würzburg, studierte daselbst und in Göttingen, war Assistent seines Vaters, dann Volkmanns in Halle, habilitierte sich 1881 in Leipzig, erhielt daselbst 1885 die Direktion der orthopädischen Universitätspoliklinik und wurde 1891 zum außerordentlichen Professor ernannt. Er schrieb: »Über das os maxillare des Menschen und die Anatomie der Hasenscharte und des Wolfsrachens« (Halle 1882); »Die Verletzungen und chirurgischen Erkrankungen der peripherischen Nerven« (Stuttg. 1890); »Über die Fortschritte der operativen Chirurgie des Rückenmarks und der peripherischen Nerven« (das. 1892); »Die Gipsdrahtschiene« (Leipz. 1900).


http://www.zeno.org/Meyers-1905. 1905–1909.

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