Houwald

Houwald

Houwald, Christoph Ernst, Freiherr von, dramat. Dichter, geb. 28. Nov. 1778 zu Straupitz in der Niederlausitz, gest. 28. Jan. 1845 in Neuhaus bei Lübben, studierte Kameralwissenschaften in Halle und erhielt 1802 im ständischen Dienst seiner Provinz eine Anstellung. Als durch die neue Organisation der an Preußen gefallenen Niederlausitz 1815 seine Wirksamkeit gehemmt wurde, zog er sich auf sein Gut Stellendorf zurück und lebte mit seinem Jugendfreund Contessa (dem jüngern) der Literatur, bis ihn 1822 die Niederlausitzer Stände zum Landsyndikus wählten, worauf er sich in Neuhaus bei Lübben niederließ. Schon früher hatte er unter fremden Namen einige Dichtungen veröffentlicht; doch wandte er sich erst seit 1815 entschieden der Dichtkunst zu und ließ seinen von Contessa herausgegebenen Erzählungen »Romantische Akkorde« (Berl. 1817, 2 Bdchn.) das »Buch für Kinder gebildeter Stände« (Leipz. 1819–24, 3 Bde.; 3. Aufl., Stuttg. 1869), die »Bilder für die Jugend« (Leipz. 1829–32, 3 Bde.; neue Aufl., das. 1839; Auswahl, Stuttg. 1874) und »Erzählungen« (Dresd. 1829) folgen. Seinen Ruf verdankte er aber, dem Geschmack der Zeit gemäß, besonders seinen Schicksalstragödien, unter denen »Der Leuchtturm« (mit einem andern, kleinern Trauerspiel: »Die Heimkehr«, Leipz. 1821) und »Das Bild« (das. 1821) vermöge ihrer leichten und lyrisch volltönenden Versifikation am meisten Beifall fanden. Hierher gehören außerdem: »Die Freistatt« (Leipz. 1820), »Fluch und Segen« (das. 1821), »Die Feinde« (das. 1825) und »Die Seeräuber« (das. 1830). Von geringerer Bedeutung sind das Gelegenheitsstück »Der Fürst und der Bürger« (Leipz. 1823) und das Lustspiel »Die alten Spielkameraden« (Weim. 1823). Houwalds »Sämtliche Werke« erschienen in 5 Bänden (zuletzt Leipz. 1859).


http://www.zeno.org/Meyers-1905. 1905–1909.

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