Hadschi Chalfa

Hadschi Chalfa

Hadschi Chalfa, Mußtafa, genannt Kâtib Tschelebi, türk. Gelehrter, geb. um 1600 in Konstantinopel, gest. daselbst 1658, ward 1622 im dortigen Kriegsproviantamt angestellt und wohnte mehreren asiatischen Feldzügen bei. Auf einem derselben (1643) pilgerte er nach Mekka (daher Hadschi, »Pilger«). 1648 ward er Chalfa (Vizechef), gleichzeitig hielt er Vorlesungen über Medizin, Philosophie, Mathematik, Astronomie, Geographie und Geschichte. Sein Hauptwerk: »Keschf ez-zunûn«, ein bibliographisch-enzyklopädisches Lexikon in arabischer Sprache, gibt die Titel von mehr als 14,500 arabischen, persischen und türkischen Büchern sowie kurze Essays über die einzelnen Wissenschaften (mit lateinischer Übersetzung hrsg. von Flügel, Leipz. u. Lond. 1835–58, 7 Bde.; auch in Bulak 1274 u. Konstant. 1311 d. H.). Außerdem schrieb H. in türkischer Sprache chronologische Tafeln der allgemeinen Geschichte: »Takwîmu't-tawârîch« (Konstant. 1733), eine Geographie: »Dschihânnumâ« (das. 1732; lat. von Norberg, Lund 1818, 2 Bde.), eine Geschichte der osmanischen Seekriege (Konstant. 1728; Kap. 1–4, engl. von Mitchell, Lond. 1831) u. a.


http://www.zeno.org/Meyers-1905. 1905–1909.

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