Giech

Giech

Giech, fränk., ehemals reichsunmittelbares Grafengeschlecht, 1125 zuerst urkundlich bezeugt, hat seinen Namen von der Stammburg (jetzt Ruine) bei Scheßlitz im ehemaligen Bistum Bamberg. Es erwarb ansehnliche Herrschaften, namentlich auch Buchau und durch Heirat mit einer Erbtochter aus dem Hause Förtschen 1564 Thurnau, ward 1695 in den Reichsgrafenstand erhoben und teilte sich in die beiden Linien Buchau und Thurnau. Diese erkauften sich gemeinschaftlich die Landeshoheit über Thurnau und andre Ortschaften, worauf sie 1726 in dem fränkischen Reichsgrafenkollegium Sitz und Stimme erhielten. Das seit 1810 standesherrliche Haus ist evangelisch, das Haupt führt seit 1831 das Prädikat Erlaucht u. ist Mitglied der bayrischen Kammer der Reichsräte; seine Gesamtbesitzungen betragen gegen 220 qkm mit 13,000 Einw. - Franz Friedrich Karl von G., geb. 29. Okt. 1795, gest. 2. Febr. 1863, Regierungsdirektor in Würzburg und Kommissar der Universität, seit 1838 Regierungspräsident von Mittelfranken zu Nürnberg, trat 1840 aus dem Staatsdienst und erregte allgemeine Aufmerksamkeit durch seine »Ansichten über Staats- und öffentliches Leben« (2. Aufl., Nürnb. 1843). An dem Kniebeugungsstreit nahm er publizistisch lebhaften Anteil, wie er überhaupt für die Angelegenheiten der evangelischen Kirche ein großes Interesse an den Tag legte, wurde 1848 in das Frankfurter Parlament gewählt und war bis 1849 Mitglied der bayrischen Ständeversammlung. Er entwarf das »Hausgesetz im Geschlecht der Grafen und Herren von G.« (1855), das für derartige Verhältnisse musterhaft ist. Jetziges Haupt des nur noch in einer Linie bestehenden Hauses ist sein Sohn, Graf Karl Gottfried (geb. 1847).


http://www.zeno.org/Meyers-1905. 1905–1909.

Игры ⚽ Нужна курсовая?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Giech — Giech, ein der Lutherischen Confession folgendes Grafengeschlecht in Baiern, welches seinen Ursprung aus der Zeit Heinrich s II. ableitet; dieser stiftete nämlich im Anfang des 11. Jahrh. zur Bekehrung u. Germanisirung der Slawen das Bisthum… …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Giech — Giech, altadeliges fränk. Geschlecht, seit 1663 reichsgräflich, jetzt bayerisch standesherrlich, ist in Bayern u. Nassau begütert. Franz Friedr. Karl, geb. 1795, bayer. Staatsbeamter, hat sich durch seine Schriften über die bayer.… …   Herders Conversations-Lexikon

  • Giech — Wappen Deutschlandkarte …   Deutsch Wikipedia

  • Giech (Adelsgeschlecht) — Wappen nach dem Scheibler schen Wappenbuch Gemehrtes Wappen der Familie v …   Deutsch Wikipedia

  • Friedrich Karl von Giech — Carl von Giech Franz Friedrich Carl Graf von Giech (* 29. Oktober 1795 in Thurnau, Oberfranken; † 2. Februar 1863 in Nürnberg) war ein bayerischer Politiker. Giech war erst Regierungsdirektor in Würzburg und Kommissar der Universität, sodann seit …   Deutsch Wikipedia

  • Carl von Giech — Franz Friedrich Carl Graf von Giech (* 29. Oktober 1795 in Thurnau; † 2. Februar 1863 in Nürnberg) war ein bayerischer Politiker. Giech war erst Regierungsdirektor in Würzburg und Kommissar der Universität, sodann seit 183 …   Deutsch Wikipedia

  • Гих — (Giech) старинная графская фамилия во Франконии. В 1633 г. Леопольд I возвел гр. Г. в имперские графы, а в 1810 г. графство (220 кв. км, 13000 жит.) перешло к Баварии. Графы Г. наследственные члены баварской верхней палаты. Франц Фридрих Г. (1795 …   Энциклопедический словарь Ф.А. Брокгауза и И.А. Ефрона

  • Giechburg — am 10. Juni 2007 Alternativname(n): Burg Giech …   Deutsch Wikipedia

  • Burg Krögelstein — p3 Burg Krögelstein Burg Krögelstein Schwibbogen mit drei Fensterschlitzen (2008) Burgentyp …   Deutsch Wikipedia

  • Burg Wiesentfels — p3 Burg Wiesentfels Burg Wiesentfels, das Dorf Wiesentfels und der Fluss Wiesent …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”