Gambĭa [2]

Gambĭa [2]

Gambĭa, brit. westafrikanische Kolonie am Fluß G. (s. oben), nach dem sie den Namen führt, 10,690 qkm groß mit (1901) 90,404 Einw. Die eigentliche Niederlassung G. an der Flußmündung ist 179 qkm groß mit (1901) 13,456 Einw. (5000 Mohammedaner, 5000 Heiden, der Rest Christen). Das Gebiet besteht aus einem 30–50 km breiten Streifen Landes, der bis zu den Stromschnellen von Barrakunda hinausreicht Das Klima ist höchst ungesund (Januar 22°, Juli 27°); in der doppelten Regenzeit fallen an der Küste 1330 mm Regen. Die Erzeugnisse des Landes bestehen in Erdnüssen, Gummi, Häuten, Wachs, Reis, Baumwolle, Mais. Die Einwohner (Mandinka, Serer, Dschola, Dscholof, Salum-Salum, Lobe) treiben Ackerbau und weben dauerhafte Stoffe (Bandycloths). Der Handel ist steigend, jedoch sehr schwankend; die Einfuhr (Baumwollenstoffe, Kolanüsse, Reis) betrug 1901: 252,647, die Ausfuhr (Erdnüsse, Gummi, Häute, Wachs) 233,667 Pfd. Sterl., der Schiffsverkehr 1900: 261,000 Ton. Regelmäßigen Dampferverkehr unterhalten mit Bathurst zwei englische Linien und eine deutsche (Wörmann). Der Hauptort Bathurst wird von dem Seekabel der West-African Company berührt; Landtelegraphen sind nicht vorhanden. Die seit 1. Dez. 1888 selbständige Kolonie steht unter einem Administrator, der über eine Polizeitruppe von 110 Mann verfügt, die in der Hauptstadt und verschiedenen Posten am Fluß stationiert sind. Solche sind Bullon, Albreda, Cower, Fort George, Gouldsborough. Die Einnahmen aus den Zöllen und der Hüttensteuer betrugen 1900: 49,000, die Ausgaben 30,000 Pfd. Sterl., eine Schuld besteht nicht, im Gegenteil ist ein Guthaben von 63,000 Pfd. Sterl. vorhanden. Der Wohlstand der Bewohner ist im Steigen. Anfang 1901 hatte die Regierungssparkasse in Bathurst einen Bestand von 4500 Pfd. Sterl. Die Versuche, englische Kapitalisten zu landwirtschaftlichen Unternehmungen zu ermutigen, haben trotz billiger Angebote von Regierungsland wenig Erfolg gehabt. S. Karte »Guinea«.


http://www.zeno.org/Meyers-1905. 1905–1909.

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  • gambia — gambiá vb., ind. prez. 1 sg. gambiéz, 3 sg. şi pl. gambiáză Trimis de siveco, 10.08.2004. Sursa: Dicţionar ortografic  GAMBIÁ vb. tr. (mar.) a schimba velele faţă de catarg, în funcţie de vânt. (< …   Dicționar Român

  • Gambĭa — Gambĭa, Fluß in Senegambien, einer der Hauptströme des afrikanischen Continents (bei den Alten Masitholos, bei den Eingebornen Ba Diman od. auch Foura, d.h. Fluß, genannt), entspringt in der Nähe der Quellen des Niger im NO. Timbo s u. tritt nach …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Gambĭa [1] — Gambĭa (Ba Dimma, auch Fura, »Fluß«), zweitgrößter Strom Senegambiens, entspringt unter 11°27 nördl. Br. in Futa Dschallon bei Labe am Pik Tuturu, fließt erst nach NW., dann nach W., tritt bei Barrakunda mit Stromschnellen in die Ebene ein,… …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Gambia — Gambĭa, der zweitgrößte Strom Senegambiens, entspringt im Gebirge von Futa Dschalon, ergießt sich beim Kap Ste. Marie mit einem 22 km breiten Ästuarium in den Atlant. Ozean, 740 km lg., für Seeschiffe 280 km fahrbar; Stromgebiet etwa 182.000 qkm …   Kleines Konversations-Lexikon

  • Gambia — Gambia, afrikan. Fluß, südlich vom Senegal, entspringt im senegambischen Hochlande, ist wegen Stromschnellen, Sandbänken etc. schwer zu beschissen, fällt nach einem Laufe von vielleicht 180 M. in das atlant. Meer. – G., engl. Gouvernement an der… …   Herders Conversations-Lexikon

  • GAMBIA — fluv. notissimus Nigritiae, seu verius unus ex tribus ramis praec. Nigri fluv. versus prom. Viride, in Ocean. Atlanticum se exonerans. Ei adiacet regn. Gambea, longe ab ora in Ort …   Hofmann J. Lexicon universale

  • gâmbia — s. f. 1.  [Popular] Perna. 2. dar às gâmbias: andar muito; fugir …   Dicionário da Língua Portuguesa

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