Gabbro

Gabbro

Gabbro (Euphotid), massiges kristallinisches Gestein von meist grobkörniger, selten flaseriger (Flasergabbro) Struktur, besteht aus einem basischen Kalknatronfeldspat (Labrador bis Anorthit) und Diallag, zu denen als weiterer Gemengteil oft noch Olivin (Olivingabbro) tritt; akzessorisch erscheinen Hornblende (diese oft regelmäßig den Diallag umsäumend), Smaragdit (in den Smaragditgabbros), Biotit, Apatit, Magneteisen, Chromeisen, Titaneisen, Magnetkies, Zirkon, auch wohl Granat; sekundär, durch Zersetzung entstanden, sind Quarz und Kalkspat. Je nachdem der Diallag braun oder grün erscheint, werden schwarze (braune) und grüne Gabbros unterschieden. Der Feldspat ist häufig umgewandelt in Saussurit, eine graugrüne dichte, fettglänzende Masse, die aus mikroskopisch kleinen Körnchen und Säulchen von Epidot, Zoisit, Tremolit, Granat, Calcit, Albit, Rutil besteht, seltener in Kaolin. Saussuritreiche Gabbros werden als Saussuritgabbro, frischere, an Labrador reiche Gabbros als Labradorfels unterschieden. Zu den Gabbros im weitern Sinne des Wortes werden auch Gesteine gestellt, die an Stelle des Diallag Bronzit oder Hypersthen enthalten, die sogen. Norite und Olivinnorite, Hypersthenite (Hyperite); sie sind aber durch Übergänge untereinander und mit den Gabbros im engern Sinn innig verknüpft. Ihre Hauptverbreitung haben die Gabbros im Bereich der kristallinischen Schiefer und der ältern Formationen; sie finden sich in Schlesien (Neurode, Zobten, Ebersdorf), im Harz (Harzburg, Radautal), in Sachsen, im südlichen Schwarzwald, in den Vogesen, im Veltlin, in Cornwall, in Schottland, in Skandinavien, in Nordamerika. Ein jüngeres (tertiäres) Alter haben die dem ältern G. ganz ähnlichen Gesteine in Oberitalien (Ligurien), in Korsika etc. Die olivinführenden Gabbros sind fast überall mit Serpentin (s. Serpentinfels) verknüpft, der aus ihnen durch Zersetzung entstanden ist. Abarten von Olivingabbros, die gern in Serpentin übergehen, sind der Forellenstein, ein diallagarmer Olivingabbro, dessen Olivin bereits großenteils in Serpentin zersetzt ist und in Form dunkler runder, oft ineinander verfließender Flecke in dem Feldspat eingesprengt vorkommt, und der Schillerfels, ein feldspatarmer Olivinnorit, dessen Enstatit sich zunächst in Schillerspat (Bastit), dann, ebenso wie der Olivin, in Serpentin verwandelt. Beide Gesteine finden sich besonders schön bei Neurode in Schlesien und im Radautal. Der toskanische und andrer italienischer G. wird schon seit dem Altertum zu architektonischen Gegenständen, Tischplatten etc. verwendet. G. rosso und Verde di Corsica (z. T. Smaragditgabbro) sind von Bildhauern eingeführte Namen für solche Gabbros. Die durch ihre Einschlüsse von schön schillerndem Labrador und Hypersthen ausgezeichneten Gabbrogesteine von der St. Paulsinsel an der Küste von Labrador werden zu Vasen etc. verarbeitet.


http://www.zeno.org/Meyers-1905. 1905–1909.

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  • Gabbro — (pronEng|ˈɡæbrəʊ) is a dark, coarse grained, intrusive igneous rock chemically equivalent to basalt. It is a plutonic rock, formed when molten magma is trapped beneath the Earth s surface and cools into a crystalline mass. The vast majority of… …   Wikipedia

  • gabbro — [ gabro ] n. m. • 1778; mot florentin, p. ê. du nom d un village toscan ♦ Géol. Roche éruptive composée de plagioclases et de pyroxène. ● gabbro nom masculin (de Gabbro, nom propre) Roche plutonique basique constituée essentiellement de… …   Encyclopédie Universelle

  • Gabbro — Gabbro, in der Gesteinskunde ein granitisch körniges Gestein, das vorwiegend aus Feldspat und Diallag besteht, zu denen sich noch in einigen Arten der Olivin (Olivingabbro) als wesentlicher Gemengteil gestellt. Der Feldspat bildet meist größere,… …   Lexikon der gesamten Technik

  • gabbro — GABBRÓ s.n. v. gabro. Trimis de LauraGellner, 13.09.2007. Sursa: DN  gabró/gabróu s. n. rocă magmatică intruzivă cu structură holocristalină, din feldspaţi plagioclazi, piroxeni, amfiboli, olivinã şi biotit, folosit în construcţii şi în pavaje.… …   Dicționar Român

  • Gabbro — Gab bro, n. [It.] (Geol.) A name originally given by the Italians to a kind of serpentine, later to the rock called {euphotide}, and now generally used for a coarsely crystalline, igneous rock consisting of lamellar pyroxene (diallage) and… …   The Collaborative International Dictionary of English

  • gabbro — (n.) type of igneous rock, 1837, from It. (Tuscan) gabbro, from L. glaber bare, smooth, bald (see GLAD (Cf. glad)) …   Etymology dictionary

  • Gabbro — (Geogn.), ein körniges Gemenge von Diallag u. Labrador; gehört zu den plutonischen Gebirgsarten u. kommt häufig in Begleitung des Serpentins vor. Früher bezog man ihn von der Insel Corsica u. verarbeitet ihn zu Tischplatten u. anderen… …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Gabbro — Gabbro, körniges Eruptivgestein aus Diallag und Plagioklas, mit akzessorischem Titaneisen, Apatit, Enstatit etc., auch mit Olivin (Olivin G.), massiges, in mächtigen Stöcken zwischen Graniten, Gneisen und Glimmerschiefern auftretendes Gestein;… …   Kleines Konversations-Lexikon

  • gabbro — [gab′rō] n. [It < L glaber, bare: see GLABROUS] any of a group of usually dark, coarsegrained, igneous rocks, composed chiefly of pyroxene and plagioclase …   English World dictionary

  • Gabbro — Handstück eines Gabbro Star Galaxy: Ein Gabbro aus Indien. Muster ca. 25×15cm …   Deutsch Wikipedia

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