Exzenterpressen

Exzenterpressen

Exzenterpressen (Kurbelpressen), Maschinen, die namentlich in der Massenproduktion von Blech-, Spielwaren, Bijouterien, Lampen-, Schloßteilen, Beschlägen, Knöpfen, Kettengliedern, Lederwaren, Kartonnagen etc. zum Lochen, Ausschneiden, Prägen, Stanzen, Ziehen, Biegen etc. unter verschiedenen Namen benutzt werden. Sie besitzen ein Gestell zur Aufnahme eines Tisches mit Einspannvorrichtung für die Matrizen, Lochscheiben etc. und einen in Prismenführungen beweglichen Schlitten für die Aufnahme der Stempel, Locheisen etc. Die Arbeitsbewegung des Schlittens erfolgt durch einen Exzenter (Krummzapfen, Kurbel), dessen Ring durch eine Lenkstange mit dem Schlitten verbunden ist, und dessen Drehung gewöhnlich von einer Transmission mittels Riemen und Riemenscheiben erfolgt, die durch Reibungskuppelungen mit der Exzenterwelle in und außer Verbindung gesetzt werden kann. Bei der Ausführung von Schuchardt und Schütte in Berlin zum Biegen der Lenkarme an Fahrrädern (s. Abbildung) ist der Schlitten S, der von einer Riemenwelle mittels Zahnräderübersetzung und Kurbel eine zwischen 75–180 mm verstellbare Vertikalbewegung erhält, mit zwei Formstücken A, A versehen, die mit den Auflagen B, B des Tisches T zusammenarbeiten. Der Tisch T ist an einem Bolzen des Gestells aufgehängt, durch eine Stellschraube D genau in der Höhe einzustellen und durch zwei Klemmschrauben festzuhalten. Die Biegung erfolgt nun dadurch, daß man das durch Ausgießen mit Pech gegen Einknicken gesicherte Rohr r auf die Auflagen B B legt und durch Einrücken des Antriebes mit Hilfe des Fußtrittes t den Schlitten S abwärts bewegt, so daß sich das Rohr um die Formstücke A, A legt.

Lenkarmenpresse.
Lenkarmenpresse.

Für verschiedene Rohrstärken und Biegungen werden sowohl die Formstücke A, A als Einsätze der Auflagen B, B ausgewechselt, erstere auch durch Rollen ersetzt. Die mit Spannvorrichtung ausgestattete Mittelauflage C dient zum Festhalten des Rohres und zur Erzeugung der Widderhornform; sie ruht zu dem Zweck auf einer Gabel und erhält durch die Gewichte G einen starken Auftrieb sowie durch die Schraube 1) eine Begrenzung des Abwärtsganges zur Bestimmung der Tiefe der Widderhornform, obwohl letztere Form auch häufig durch eine zweite Pressung zwischen Formklötzen aus Hartholz oder Gußeisen hervorgebracht wird. Diese Maschine kann täglich 600–800 widderhornförmige oder 800 bis 900 gewöhnliche Lenkstangen liefern. – Über die E. von Kneusel und Ludwig Löwe u. Komp. s. Tafel »Blechverarbeitungsmaschinen und -Werkzeuge«.


http://www.zeno.org/Meyers-1905. 1905–1909.

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