Essigsäureäther

Essigsäureäther

Essigsäureäther (Essigester). Von den Estern, welche die Essigsäure bildet, findet sich Essigsäure-Äthyläther (Essigäther) C2H3O2.C2H5 in geringer Menge im Essig, Franzbranntwein und in einigen Weinsorten und wird durch Destillation von entwässertem essigsaurem Natron mit Alkohol und Schwefelsäure erhalten. Das gereinigte, entwässerte und rektifizierte Destillat bildet eine farblose Flüssigkeit vom spez. Gew. 0,924, riecht und schmeckt angenehm erfrischend, obstartig, mischt sich mit Alkohol und Äther, löst sich in 17 Teilen Wasser (28 T. Essigäther lösen 1 T. Wasser), brennt mit rußender Flamme, siedet bei 77° und wird bei Berührung mit der Luft, namentlich wenn es wasserhaltig ist, leicht sauer. Man benutzt Essigäther arzneilich bei Hysterie, Ohnmacht, Magenkrampf und als Riechmittel, dann zur Bereitung von Fruchtäthern, künstlichem Kognak, Rum, zur Verbesserung des Geschmacks von Branntwein, Essig etc. Essigsäure-Amyläther (Isobutylkarbinolacetat) C2H3O2.C5H11, durch Destillatian von essigsaurem Kali mit Schwefelsäure und Amylalkohol erhalten, bildet eine farblose Flüssigkeit vom spez. Gew. 0,884, riecht angenehm obstartig, mischt sich mit Alkohol und Äther, ist unlöslich in Wasser, siedet bei 140° und dient zur Bereitung von Fruchtäthern, Zaponlack und in der Photometrie (Hefnerlicht). Eine Lösung in Alkohol bildet das Birnöl. Auch andre E., wie Butyläther und Propyläther, riechen obstartig.


http://www.zeno.org/Meyers-1905. 1905–1909.

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