Mimikry

Mimikry

Durch Schmetterlinge und Laubheuschrecken.

Fig. 1 und 2. Anaea Phantes (Südamerika), fliegend und sitzend.

Fig. 3. Anaea opalina aus Chiriqui.

Fig. 4. Kallima Inachis (Ostindien).

Fig. 5–8. Südamerikanische Laubheuschrecken (Pterochroza colorata, erosa, cristata und arrosa; die erste Art vollständig, von den andern bloß der den Körper bedeckende linke Vorderflügel in gleicher Lage wie bei Fig. 5 dargestellt).


II. Nachahmung von Ast- und Zweigteilen.

Fig. 9a und 9b. Schmetterlingspuppe (von Papilio Evander, Brasilien), die täuschend einen abgebrochenen Zweig wiedergibt.

Fig. 10. Raupe des Holunder-Spanners (Urapteryx Samhucaria), Deutschland.

Fig. 11. Französische Stabheuschrecke (Bacillus gallicus).


III. Nachahmung von Baumrinde.

Fig. 12. Brasilische Rindenwanze (Phloea corticata).


IV. Nachahmung gemiedener Tiere durch andre (Mimikry im engern Sinn).

A. Schmetterling durch Schmetterling.

Fig. 13–15. Weibchen von Danais Chrysippus, einer über ganz Asien und Nordafrika verbreiteten, ungenießbaren Danaide (Fig. 13), welche durch das Weibchen der Nymphalide Hypolimnas Misippus (Fig. 14) in allen ihren Lokalvarietäten nachgeahmt wird, während das Männchen der letztern (Fig. 15) nicht an der schützenden Nachahmung teilnimmt.


B. Käfer durch Käfer andrer Familien sowie durch Schmetterlinge.

Fig. 16–19. Calopteron bifasciatum, ein ungenießbarer Weichkäfer (Fig. 16), wird von Tropidosoma Spencii (Fig. 17) und Lophonocerus hirticornis (Fig. 18) nachgeahmt, die ebenso wie ersterer beim Umherlaufen die ausgespreizten Flügeldecken heben und senken. Diesen Käfern schließt sich eine (gleich allen vorgenannten im südlichen Brasilien heimische) Widdermotte, Pionia lycoides (Fig. 19), sogar in der Wiedergabe der gerippten Flügeldecken, an.


C. Bienen, Wespen und Schlupfwespen durch Insekten andrer Ordnungen.

Fig. 20 und 21. Brasilische Schmetterlinge (Pseudosphex-Arten), welche Ichneumoniden und Wespen nachahmen.

Fig. 22. Mexikanischer Bockkäfer (Charis-Art), der eine dortige Biene bis auf die »Höschen« getreu kopiert.

Fig. 23–25. Europäische Schweb- und Blumenfliegen (Sericomyia borealis, Eristalis tenax und Ceria subsessilis), welche sich unerkannt unter blumenbesuchende Bienen und Wespen mischen.


D. Ameisen durch Insekten andrer Ordnungen.

Fig. 26. Brasilischer Laufkäfer (Ctenostoma unifasciatum).

Fig. 27. Deutsche Blindwanze (Myrmecoris gracilis).


V. Nachahmung ungenießbarer oder verdorbener Dinge.

Fig. 28a und 28b. Kokon eines südamerikanischen Spinners (Aides Amanda) mit scheinbaren, aber blind endigenden Schlupfwespen-Löchern.

Fig. 29. Einheimische Motte (Tortrix ocellaria), die wie ein Häufchen Vogelkot offen auf den Blättern ruht.

Fig. 30. Südamerikanischer Bockkäfer (Desmiphora fasciculata), der dicht mit Schimmel bedeckt erscheint oder (nach Belt) eine Bärenraupe nachahmt.


Mimikry (Nachahmung) bei Insekten.
Mimikry (Nachahmung) bei Insekten.

http://www.zeno.org/Meyers-1905. 1905–1909.

Игры ⚽ Поможем сделать НИР

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Mimikry — (engl. mimicry, Nachäffung, Nachahmung; hierzu die Tafel »Mimikry«, mit Erklärungsblatt) ist die auffallende, zu Täuschungen führende Ähnlichkeit zwischen zwei nicht näher verwandten Tieren, deren eins meist durch den Besitz gefürchteter Waffen,… …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Mimikry — Mimĭkry (engl., d.h. Nachäfferei), nachahmende Zuchtwahl, in der Selektionstheorie die Erscheinung, daß viele Tiere durch natürliche Zuchtwahl die Form, Farbe und Zeichnung ihrer Umgebung, Stengelteile [Abb. 675 bei Gespenstheuschrecken], Blätter …   Kleines Konversations-Lexikon

  • Mimikry — Mimikry, i.e.S. Täuschung eines Fressfeindes durch Imitation von körperlichen Merkmalen und Verhaltensweisen einer ungenießbaren oder giftigen Art (z.B. »Nachahmung« von Wespen durch Schwebfliegen); i.w.S. Imitation von Signalen zur Erlangung von …   Deutsch wörterbuch der biologie

  • Mimikry — Sf Anpassung per. Wortschatz fach. (20. Jh.) Entlehnung. Entlehnt aus ne. mimicry, das eine hybride Bildung aus ne. mimic (Mimik) und dem Suffix (e)ry ist.    Ebenso nndl. mimicry, nschw. mimicry, nnorw. mimicry. ✎ Carstensen 2 (1994), 906.… …   Etymologisches Wörterbuch der deutschen sprache

  • Mimikry — Nachahmung einer Wespe durch die Hainschwebfliege Als Mimikry wird in der Biologie die Ähnlichkeit von Tieren einer bestimmten Art mit denen einer zweiten Art bezeichnet, so dass Tiere einer dritten Art die beiden anderen Arten nicht sicher… …   Deutsch Wikipedia

  • Mimikry — Mi|mi|kry auch: Mi|mik|ry 〈f.; ; unz.〉 1. schützende Nachahmung (in Farbe od. Gestalt) von Gegenständen der Umwelt od. von wehrhaften Tieren durch wehrlose 2. 〈fig.〉 Anpassung, Schutzfärbung [<engl. mimicry, eigtl. „Nachahmung“] * * *… …   Universal-Lexikon

  • Mimikry — mimikrija statusas T sritis ekologija ir aplinkotyra apibrėžtis Organizmų supanašėjimas su aplinkos daiktais, kitais augalais ar gyvūnais, padedantis apsisaugoti nuo priešų. atitikmenys: angl. mimicry vok. Mimikry, f rus. мимикрия, f …   Ekologijos terminų aiškinamasis žodynas

  • Mimikry-Feilenfisch — Mimikry Feilenfische (Paraluteres prionurus) Systematik Stachelflosser (Acanthopterygii) Barschver …   Deutsch Wikipedia

  • Mimikry (Band) — Mimikry Mimikry bei ihrem Auftritt im Kafé 44 am 22. Mai 2008 …   Deutsch Wikipedia

  • Mimikry (Psychologie) — Als Mimikry bezeichnet man in der Psychologie das Phänomen, dass Menschen andere Menschen unbewusst und automatisch nachahmen.[1] Die Bezeichnung dieser Verhaltensweise wurde aus der Biologie übernommen, wo Mimikry die Ähnlichkeit von Tieren… …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”