Chrischona

Chrischona

Chrischona (St. Chrischona, ursprünglich St. Christiana), früher eine am rechten Rheinufer auf dem Dinkelberg, nordöstlich von Basel (nahe der badischen Grenze) gelegene Wallfahrtskapelle, jetzt ein Häuserkomplex mit einem Dutzend Bauten um eine Kirche aus dem 15. Jahrh., der Sitz der 1840 von Chr. Fr. Spittler zu Basel gegründeten Pilgermission, die junge Männer, meist aus dem Handwerker- und Bauernstand, für eine ganz schlichte Verkündigung des Evangeliums ausbildet. Gegen 700 junge Männer sind durch die Anstalt hindurchgegangen. Von den 467 gegenwärtig in Arbeit Stehenden sind 203 Prediger in Nordamerika, viele in der Mission (Palästina, Ägypten, Abessinien, Westafrika, Indien, neuerdings auch China) tätig, andre als Diakonen, Stadtmissionare, Hausväter im Dienst von Vereinen. Von besonderer Bedeutung ist die von der C. direkt betriebene, in stetem Wachstum begriffene Evangelisationsarbeit (s. Evangelisation) in Österreich, Schweiz, Württemberg, Baden, Hessen, Ost- und Westpreußen, die überall zur Sammlung besonderer »Gemeinschaften« innerhalb der Kirchen und Gemeinden und trotz zweifellos religiös erwecklicher Tätigkeit bei der Gleichgültigkeit der C. gegenüber den kirchlichen Ordnungen (Ermächtigung der Brüder zur Abhaltung außerkirchlicher Abendmahlsfeiern) vielfach zur Störung des kirchlichen Lebens geführt hat. Seit 1868 liegt die Leitung der C. in den Händen des Inspektors C. H. Rappard (Bruder der C., früher Missionar in Kairo). Zur Unterhaltung der Gemeinschaft der Brüder untereinander dient der monatlich auf C. erscheinende »Glaubensbote«. Die Einnahmen sind von 1400 Frank in 1847 auf 190,000 Frank in 1901 gestiegen. Vgl. Rappard, Fünfzig Jahre der Pilgermission auf St. C. (Basel 1890).


http://www.zeno.org/Meyers-1905. 1905–1909.

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