Chihuahua

Chihuahua

Chihuahua (spr. tschi-wā-wā), nordmexikan. Staat, zwischen 25°45' und 31°43' nördl. Br. und 103°25' und 108°45' westl. L. und umgrenzt von den mexikanischen Staaten Sonora, Sinaloa, Durango, Coahuila, dem Unionsstaat Texas und dem Territorium New Mexico (s. Karte »Mexiko«), enthält 233,094 qkm und (1900) 327,004 Einw. Von dem Kamm der westlichen Sierra Madre (s.d.) bis zum Rio Grande del Norte erstreckt, ist es im wesentlichen ein 1200–1600 m hohes, teils steppen-, teils wüstenhaftes Tafelland, dessen ödeste Strecken als Bolson de Mapimi (s.d.), Llano de los Gigantes, Llano de los Cristianos, Llano del Chilicothe und Desierto (mit den Flugsandstrecken der Medaños) bekannt sind. In der erzreichen, oben mit Kiefern bestandenen Sierra Tarahumare erreicht der Rumerachic 2966 m, die Busa de Cosihuiriachic 2380 m, während die Quellströme des Rio Fuerte, Rio Mayo und Rio Yaqui daselbst in bis 1200 m tief eingegrabenen Engtälern dem Kalifornischen Golfe zufließen. Von den übrigen Flüssen erreicht nur der Rio Conchos, verstärkt durch den Rio Santa Cruz und Rio Chubiscar, den Rio Grande und damit das Meer. Der Rio del Carmen, Rio de Santa Maria, Rio de Casas Grandes u. a. endigen in Salzlagunen. Das Klima ist trocken (Regenhöhe nur im Gebirge über 220 mm), im Winter oft ziemlich kalt (Juarez bis -15°), im Sommer immer heiß (bis 40°). Die Bodenkultur ist an den meisten Orten nur durch künstliche Bewässerung möglich, erzielte aber 1899: 13,833,939 kg Weizen, 506,483 kg Mais und 43,735 hl Bohnen sowie etwas Tabak, Obst und Wein (bei Juarez). Die Bergwälder liefern Kiefern- u. Zedern- (Wacholder-)holz. Wichtiger ist die Zucht von Rindern, Schafen, Pferden, Eseln und Maultieren. Die Haupthilfsquelle liegt aber im Bergbau, der in den letzten Jahren wieder einen so hohen Aufschwung genommen hat, daß C. in dieser Hinsicht an der Spitze sämtlicher mexikanischen Staaten steht, mit einer Förderung an Silber, Gold, Kupfer, Blei etc. von (1899) 22,374,294 Pesos, aus 134 Gruben und mit 9692 Bergarbeitern. Die eigentliche Industrie ist durch 3 Baumwollspinnereien, 19 Tabakfabriken und eine Brauerei vertreten. Die Bewohner sind in dem Berglande vorwiegend Tarahumare-Indianer, im N. Apachen, sonst Mestizen und Kreolen. Unter den Kaufleuten spielen Deutsche und Nordamerikaner eine Hauptrolle. Für die Volksbildung sorgen (1899) 121 öffentliche und 23 private Schulen, zusammen mit 11,428 Schülern, dazu 2 Bibliotheken und 29 Zeitschriften. Die Staatseinnahmen betragen (1899) 671,857, die Ausgaben 722,342, das steuerbare Eigentum 12,073,111 Pesos. Der Staat zerfällt in 11 Distrikte. – Die Hauptstadt C., am Rio Chubiscar, 1412 m ü. M., 1691 gegründet, mit stattlicher, aus den Erträgen der Silberminen von Santa Eulalia erbauter Kathedrale, schöner Plaza, einem Denkmal des Insurgentenführers Hidalgo, Regierungspalast, Münze, Jesuitenkolleg, Rechtsschule, großer Wasserleitung, 2 Hospitälern, 2 Banken, ist Sitz eines deutschen Vizekonsuls u. zählt (1895) 18,279 Einwohner.


http://www.zeno.org/Meyers-1905. 1905–1909.

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