Cedrus

Cedrus

Cedrus Lk. (Zeder), Gattung der Koniferen, immergrüne Bäume mit vielästiger Krone und nadelförmigen Blättern, die wie bei der Lärche in größerer Anzahl am Ende verkürzter Zweige stehen. An den Langtrieben stehen die Nadeln spiralig zerstreut. Die Blüten stehen einzeln am Ende der Kurztriebe, die weiblichen wachsen zu einem ziemlich großen, eirunden oder breit länglichen, im zweiten oder dritten Jahre reisenden Zapfen aus. Die Samen sind geflügelt. 3 Arten. C. Deodara Loudon (Himalajazeder), ein 50 m hoher, pyramidenförmiger Baum, mit sehr ungleich langen Nadeln und 8–10 cm langen Zapfen, wächst auf dem Himalaja in 1500–3900 m Höhe, auch in Belutschistan und Afghanistan, wird von den Hindu heilig gehalten (Devadara, soviel wie Gottesbaum) und findet sich daher häufig in der Nähe der Tempel und Wohnungen angepflanzt. Das harzige, dauerhafte Holz wird zu Grund- und Wasserbauten benutzt. Seit 1822 in England eingeführt, gedeiht der Baum in mehreren Varietäten in Parken, auch in Frankreich und am Rhein vortrefflich. C. Libani Barrel (Libanonzeder), ein 40 m hoher Baum mit schirmförmiger Krone, oft bis an die Basis des Stammes herabgehenden, weitgreifenden Ästen, meist dunkelgrünen, etwa 3 cm langen Nadeln und eilänglichen, etwa 9 cm langen Zapfen, bildet im kilikischen Taurus zwischen 1300 und 2100 m Meereshöhe große Wälder, auch auf andern Gebirgen Kleinasiens und auf Cypern, gedeiht noch in Frankreich und vorzüglich in England, auch am Rhein, verlangt aber in Norddeutschland geschützten Standort und im Winter Bedeckung. Auf dem Libanon besteht der heilige Salomonshain nahe bei Ehden nur noch aus ca. 400 Stämmen und besitzt 13 Stämme von etwa 11 m Umfang, deren Alter man auf 2–3000 Jahre schätzt. Sehr wahrscheinlich ist aber C. Libani keineswegs der berühmte Baum des Altertums, denn das Holz ist leicht, hell und weich und besitzt nicht die Dauerhaftigkeit, die dem Zedernholz zugeschrieben wurde (vgl. Zeder). Letzteres gebrauchte man seines guten Geruches wegen auch zum Räuchern. Kostbare Dinge, besonders Bücher, bewahrte man in Kästchen von Zedernholz oder bestrich sie mit Zedernöl, um sie vor Wurmfraß zu sichern; daher die Redensart: Cedro digna opera. Die Holzspäne dienten zum Einbalsamieren der Leichname. In den Apotheken führte man das Zedernholz unter dem Namen Lignum Cedri s. Lignum cedrinum. Das Harz (Cedrium, Resina Cedri) ist durchsichtig, gelb, zerreiblich, wohlriechend und diente früher als Heilmittel sowie zum Einbalsamieren der Leichname; aus dem Holz gewonnenes ätherisches Öl (Zedernöl, Oleum Cedri) ist bräunlichgelb und riecht sehr angenehm. Bisweilen schwitzen die Blätter einen mannaartigen, süßen Stoff, die Zedernmanna (Manna cedrina), aus. C. atlantica Manetti (Atlaszeder), ein 40 m hoher Baum mit pyramidaler Krone, meist blaugrünen oder silbergrauen, steifern Blättern als bei der vorigen und 5 bis 6 cm langen Zapfen, wächst auf den Gebirgen Nordafrikas.


http://www.zeno.org/Meyers-1905. 1905–1909.

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