Brandenburg [4]

Brandenburg [4]

Brandenburg, 1) Friedrich Wilhelm, Graf von, preuß. Staatsmann, geb. 24. Jan. 1792 in Berlin, gest. daselbst 6. Nov. 1850, Sohn des Königs Friedrich Wilhelm II. von Preußen und der ihm morganatisch vermählten Gräfin Sophie von Dönhoff (s.d.), trat 1807 in die Armee, war 1812 während des russischen Feldzugs Rittmeister in Yorcks Stab und zeichnete sich, seit 1813 Major, während der Befreiungskriege mehrfach aus. Er erhielt 1816 das Regiment Gardedukorps, ward 1839 zum kommandierenden General anfangs des 6., später des 8. Armeekorps und 1848 zum General der Kavallerie ernannt. Am 8. Nov. 1848 trat er als Präsident an die Spitze des neugebildeten Ministeriums B.-Manteuffel und unterzeichnete die oktroyierte Verfassung vom 5. Dez. Im Herbst 1850 als preußischer Unterhändler bei den Konferenzen in Warschau mit Erfolg bemüht, den Krieg gegen Österreich zu vermeiden, verfiel B. 3. Nov. in ein hitziges Fieber, dem er 6. Nov. erlag. Friedrich Wilhelm IV. ließ ihm ein Denkmal auf dem Leipziger Platz in Berlin errichten. – B. hinterließ mehrere Söhne und Töchter; von den erstern waren Friedrich und Wilhelm (geb. 1819) Zwillingsbrüder und rückten beide zu Generalen der Kavallerie auf; Wilhelm starb 21. März 1892; Friedrich 3. Aug. 1892; der dritte Sohn, Gustav (geb. 1820), war bis 1887 Gesandter des Deutschen Reiches in Brüssel.

2) Erich, Historiker, geb. 31. Juli 1868 in Stralsund, habilitierte sich nach juristisch-historischen Studien 1894 in Leipzig und wurde 1899 außerordentlicher Professor daselbst. Er veröffentlichte: »König Siegmund und Kurfürst Friedrich I. von Brandenburg« (Berl. 1891); »Die Gefangennahme Herzog Heinrichs von Braunschweig durch den Schmalkaldischen Bund« (Leipz. 1894); »Herzog Heinrich der Fromme von Sachsen und die Religionsparteien im Reiche« (Dresd. 1896); »Moritz von Sachsen« (Leipz. 1898, Bd. 1); »Politische Korrespondenz des Herzogs und Kurfürsten Moritz von Sachsen« (das. 1900, Bd. 1); »Martin Luthers Anschauung vom Staate und der Gesellschaft« (Halle 1901).


http://www.zeno.org/Meyers-1905. 1905–1909.

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