Washington [1]

Washington [1]

Washington (spr. ŭóschingt'n, abgekürzt Wash.), der nordwestlichste Staat der nordamerikan. Union (s. Karte »Vereinigte Staaten«), zwischen 45°33'-49° nördl. Br. und 117°10'-124°50' westl. L., grenzt im N. an Britisch-Columbia, im Westen an den Stillen Ozean, im S. an Oregon und im O. an Idaho und hat ein Areal von 179,170 qkm mit (1900) 518,103 Einw. (3 auf 1 qkm). In die Küste schneidet der vielverzweigte Pugetsund tief ein, dahinter erhebt sich die Küstenkette (Olympus 2480 m). Das bedeutende Kaskadengebirge (s. d.) aber scheidet den Staat in zwei der physischen Beschaffenheit nach sehr verschiedene Teile; der Westen ist wohlbewässert und fruchtbar, der Osten trockenes Steppenland. Hauptfluß ist der Columbia, der den Staat von N. nach S. durchfließt, dann, sich westlich wendend, die Grenze gegen Oregon bildet und den Okinakane und Snake aufnimmt. Von der Oberfläche sind je 45 Proz. Wald und Steppe, der Rest Unland und Gewässer. Das Klima im Westen des Kaskadengebirges ist ungemein mild Die mittlere Jahrestemperatur beträgt in Seattle 10,5°, die Julitemperatur 17,3°, die Januartemperatur 4°, der jährliche Regenfall (in der Hauptsache im Winter) 926 mm. Schnee fällt selten. Im O. dagegen sind die Sommer sehr heiß, die Winter kalt. Die Bevölkerung zählte 1860 erst 11,594 und 1880: 75,116; 1900 waren 304,178 Personen männlich, 213,925 weiblich, 10,039 waren Indianer. 111,364 waren im Ausland (16,686 in Deutschland, 12,737 in Schweden, 9891 in Norwegen, 10,481 in England, 7262 in Irland, 3462 in China, 5769 in Japan) geboren. Die öffentlichen Schulen wurden 1905 von 118,852 Kindern besucht (170,386 waren schulpflichtig), es bestehen 6 höhere Schulen, darunter eine Staatsuniversität mit 74 Dozenten und 1394 Studierenden in Seattle. Es erscheinen 320 Zeitungen. Der Ackerbau (teilweise mit künstlicher Bewässerung) bildet den wichtigsten Wirtschaftszweig, mit dem sich 27,1 Proz. von der Bevölkerung beschäftigen. 1900 zählte man 33,202 Farmen bei 1,4 Mill. Hektar Kulturland und 800,000 Hektar wirklich angebauter Fläche. Von 440,000 Hektar erntete man 21,187,527 Bushels Weizen, von 13,200 Hektar 3,6 Mill. Bushels Gerste, ferner Hafer, Mais und Roggen, Kartoffeln (1,8 Mill. Bushels). Hervorragend ist der Hopfenbau. Die umfangreiche Holzschlägerei förderte 1900 mit 778 Sägemühlen für 30,3 Mill. Doll. Erzeugnisse. Der Viehstand betrug 1900: 266,444 Pferde, 414,044 Rinder, 930,188 Schafe, 187,104 Schweine. Sehr ergiebig ist die Lachsfischerei, die jährlich 18 Mill. kg ergibt. Die Industrie, die 1905 in 2751 Betrieben mit 45,199 Arbeitern Waren im Werte von 128,821,667 Doll. herstellte, ist am namhaftesten in Fischkonserven, Holzverarbeitung, Müllerei, Brauerei, Maschinen- und Schiffbau. Der Handel ist sehr bedeutend und wächst schnell; der Staat besitzt (1900) eine Handelsflotte von 895 Schiffen von 204,055 Ton. Die Eisenbahnen (Northern- und Union-Pacific u. a.) haben eine Länge von 5275 km. Der Gouverneur, der Senat (30 Mitglieder) und das Repräsentantenhaus (86) werden auf vier Jahre gewählt, in den Kongreß der Union entsendet W. zwei Senatoren und fünf Repräsentanten; bei der Wahl des Präsidenten hat es 5 Stimmen. Das steuerbare Eigentum betrug 1905: 328,542,525, die Staatsschuld 1,465,000, die Schuld der Grafschaften und Städte 28,285,343 Doll. Der Staat zerfällt in 36 Grafschaften. Hauptstadt ist Olympia, doch sind Seattle, Tacoma und Spokane weit bedeutender. – W. war bis 1853 Teil von Oregon und bis 1888 ein Territorium, wurde aber 1889 als Staat in die Union aufgenommen. Während ihm 1859 Oregon einen Streifen Landes abtrat, überließ es selber 1861 an Nebraska und Idaho Teile seines Gebietes. Vgl. H. Bancroft, History of W. (San Francisco 1890).


http://www.zeno.org/Meyers-1905. 1905–1909.

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