Türkis

Türkis

Türkis (Kallaït), Mineral, wasserhaltige phosphorsaure Tonerde mit etwas Eisen und Kupfer, findet sich in dichten, feinkristallinischen Partien eingesprengt sowie in Trümern oder Adern, nierenförmig und stalaktitisch, blau oder grün, undurchsichtig, wenig glänzend, Härte 6, spez. Gew. 2,6–2,8. Der orientalische T. (Mineraltürkis, T. vom alten Stein), von schön himmelblauer Farbe und als Edelstein geschätzt, kommt aus einer Trachytbreccie zu Nischapur und Mesched in Persien (s. Tafel »Edelsteine«, Fig. 8) und aus dem Porphyr des Megaratals am Sinai; ähnliche Varietäten haben sich neuerdings in trachytischen Gesteinen in New Mexico, Arizona und Nevada gefunden. Weniger schön ist der T. von Jordansmühl in Schlesien, von Ölsnitz und Reichenbach in Sachsen und von den Kieselschieferbrüchen zwischen Weckersdorf und Langenwolschendorf in Reuß. Der sogen. Zahntürkis (Beintürkis, okzidentalischer T., T. vom neuen Stein) ist natürlich oder künstlich gefärbter Zahnschmelz oder Elfenbein, in ersterm Fall von Mastodon und Dinotherium. Er erreicht beinahe die Härte des Mineraltürkises, ist aber meist intensiver gefärbt und erscheint bei Kerzenbeleuchtung bläulichgrau. Natürliche Zahntürkise kommen in Sibirien und im Languedoc vor. Imitationen hat man auch aus gefärbter phosphorsaurer Tonerde durch starkes Pressen hergestellt.


http://www.zeno.org/Meyers-1905. 1905–1909.

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  • türkis — türkis …   Deutsch Wörterbuch

  • Türkis — bezeichnet ein Mineral, siehe Türkis (Mineral) eine Farbe, siehe Türkis (Farbe) Siehe auch: Turquoise  Wiktionary: türkis – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen …   Deutsch Wikipedia

  • Türkis — Türkis, Kalait, Mineral, wasserhaltige phosphorsaure Tonerde, Al2P2O8 + 5H2O. Nicht kristallisiert, sondern dicht und scheinbar amorph; blau oder grün (durch Kupfergehalt), undurchsichtig, wenig glänzend; Bruch muschelig; spröde; Härte 6; spez.… …   Lexikon der gesamten Technik

  • Türkis — Sm ein blaugrüner Edelstein per. Wortschatz fach. (15. Jh.) Onomastische Bildung. Entlehnt aus frz. turquois f., eigentlich türkischer (Edelstein) , zu frz. turquoise türkisch . So benannt, weil der Edelstein angeblich zuerst aus der Türkei kam.… …   Etymologisches Wörterbuch der deutschen sprache

  • Türkis — Türkis: Der Name des blauen bis blaugrünen Edelsteins erscheint in dt. Texten seit mhd. Zeit (mhd. turkīs, turkoys). Er ist aus frz. turquoise entlehnt, dem substantivierten Femininum des afrz. Adjektivs turquois »türkisch« und bedeutet demnach… …   Das Herkunftswörterbuch

  • Turkis — Tur kis, n. (Min.) Turquois. [Obs.] [1913 Webster] …   The Collaborative International Dictionary of English

  • Türkis — (Kalait, orientalischer, persischer T.), Mineral, ist amorph, derb, eingesprengt, als Geschiebe, gewöhnlich traubig, nierenförmig od. als Überzug, mit muscheligem od. feinsplitterigem Bruch, Härte 6, specifisches Gewicht 2,6 bis 2,8, blau , gras …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Türkis — Türkīs, Kalait (Kallait), undurchsichtiges, blaues oder grünes, amorphes Mineral, wasserhaltige phosphorsaure Tonerde durch etwas Eisen oder Kupfer gefärbt; orient. T., in Persien und Arabien, als Edelstein geschätzt; der sog. Zahn T. (Bein T.)… …   Kleines Konversations-Lexikon

  • Türkis — Türkis, der mineralogische oder Kalait, ein eierförmiger, derber und eingesprengter Stein von blauer und grüner Farbe, die oft auch ins Gelbliche fällt, wird als Edelstein benutzt und findet sich in Persien in Thonlagern vor. – Der animalische T …   Damen Conversations Lexikon

  • Türkis — Türkis, Kalait, Edelstein von blauer bis spangrüner Farbe, an den Kanten durchscheinend bis undurchsichtig, besteht aus phosphorsaurer Thonerde mit phosphors. Kalk u. Kieselerde u. ist durch kohlens. Kupfer od. Kupferoxydhydrat gefärbt. Spec. Gew …   Herders Conversations-Lexikon

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