Sulfonāl

Sulfonāl

Sulfonāl (auch Acetondiäthylsulfon) (CH3)2.C(SO2.C2H5)2 entsteht aus Acetonmerkaptol (CH3)2C (SC2H5)2 durch Behandeln mit Kaliumpermanganat und aus Äthylidendiäthylsulfon durch Behandeln mit Natronlauge und Methyljodid, bildet farb-, geruch- und geschmacklose Kristalle, löst sich schwer in Wasser, leichter in Alkohol und Äther, schmilzt bei 126° und siedet bei 360°. Es dient als schlafbringendes Mittel und übertrifft Morphium und Chloral in mancher Hinsicht, da es deren nachteilige Wirkung auf Puls, Atmung und Körpertemperatur nicht teilt. Nur bei längerer Benutzung wirkt es schädlich. Bei Schlaflosigkeit durch fieberhafte Krankheiten, welche die Anwendung von Morphium oder Chloral ausschließen, leistet S. ausgezeichnete Dienste, ebenso besonders bei Schlaflosigkeit aus nervösen Ursachen, bei Geisteskrankheiten und bei Kindern. Der Schlaf tritt erst nach einer halben bis ganzen Stunde ein, aber er ist tief, dauert 6–8 Stunden, und Nebenwirkungen, wie Kopfschmerz etc., treten selten ein. Bei der Anwendung empfiehlt sich möglichst viel warmes oder alkoholisches Getränk. Bei Schlaflosigkeit durch heftige Schmerzen, Hustenreiz, Atemnot ist die Wirkung unsicher. S. wurde von Baumann entdeckt und 1888 von Kast in den Arzneischatz eingeführt.


http://www.zeno.org/Meyers-1905. 1905–1909.

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  • Sulfonal — (Diäthylsulfon Dimethyl Methan), eine als Schlafmittel geschätzte organische Substanz, welche aus dem Aceton (s.d.) entsteht: Aceton liefert mit Merkaptan beim Einleiten von trockenem Salzsäuregas ein Kondensationsprodukt, das… …   Lexikon der gesamten Technik

  • Sulfonal — Sulfonāl, Diäthylsulfondimethylmethan, organische schwefelhaltige Verbindung, entstehend aus Merkaptan und Azeton bei nachheriger Oxydation des Zwischenprodukts Merkaptol (Dithioäthyldimethylmethan), farb , geruch und geschmacklose prismatische… …   Kleines Konversations-Lexikon

  • sulfonal — s. m. Medicamento hipnótico …   Dicionário da Língua Portuguesa

  • sulfonal — (Del lat. sulphur, azufre). m. Sustancia blanca, insípida, inodora y muy poco soluble en el agua, que resulta de la acción del ácido sulfhídrico primero, y del oxígeno después, sobre ciertos productos de origen orgánico. Se emplea como… …   Diccionario de la lengua española

  • sulfonal — ► sustantivo masculino FARMACIA, QUÍMICA Sustancia blanca, insípida e inodora, que resulta de la acción del ácido sulfhídrico y del oxígeno sobre ciertas sustancias orgánicas, y que se usa como medicamento sedante. * * * sulfonal (del lat.… …   Enciclopedia Universal

  • sulfonal — ˈsəlfəˌnal, ˌ ̷ ̷ ̷ ̷ˈ ̷ ̷ noun ( s) Etymology: from Sulfonal, a trademark : sulfonmethane …   Useful english dictionary

  • sulfonal — noun A sulfone, derived from acetone and ethyl mercaptan, that is used as a mild hypnotic Syn: sulfomethanum, sulfonalum …   Wiktionary

  • sulfonal — sul·fo·nal …   English syllables

  • Sulfonmethane — drugbox IUPAC name = 2,2 bis(ethylsulfonyl)propane width = 180 CAS number = 115 24 2 ATC prefix = ATC suffix = PubChem = 8262 C=7 | H=16 | O=4 | S=2 molecular weight = 228.3295 g/mol smiles = CCS(=O)(=O)C(C)(C)S(=O)(=O)CC melting point = melting… …   Wikipedia

  • Trionāl — (Methylsulfonal, Diäthylsulfonmethyläthylmethan) CH3.C2H5.C.(SO2.C2H5)2, dem Sulfonal sehr nahestehende Verbindung, bildet farblose, glänzende Kristalle, löst sich etwas schwer in Wasser, leicht in Alkohol und Äther, schmeckt bitter. schmilzt bei …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

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