Steub

Steub

Steub, Ludwig, Schriftsteller, geb. 20. Febr. 1812 zu Aichach in Oberbayern, gest. 16. März 1888 in München, siedelte mit seinen Eltern nach München über und studierte daselbst erst Philologie, dann aber Rechtswissenschaft. 1834–36 lebte er als Beamter in Griechenland, ließ sich dann in München nieder und wurde hier 1845 Anwalt, 1863 zum Notar ernannt. 1898 wurde ihm zu Brixlegg im Unterinntal ein Denkmal errichtet. Eine Frucht seines Aufenthalts in Griechenland waren die »Bilder aus Griechenland« (Leipz. 1841), von denen er nach einem in seinen letzten Lebensjahren wiederholten Ausflug dorthin (1884) eine mit Neuem vermehrte zweite Ausgabe (das. 1885) erscheinen ließ. Steubs übrige Schriften behandeln vorzugsweise die ethnographischen und kulturhistorischen Verhältnisse der Alpenländer; hierher gehören zunächst: »Über die Urbewohner Rätiens und ihren Zusammenhang mit den Etruskern« (Münch. 1843); »Zur rätischen Ethnologie« (Stuttg. 1854); »Die oberdeutschen Familiennamen« (Münch. 1870); »Onomatologische Belustigungen aus Tirol« (Innsbruck 1879); »Zur Namens- und Landeskunde der Deutschen Alpen« (Nördl. 1885) und »Zur Ethnologie der Deutschen Alpen« (Salzb. 1887). Mit vielem Glück hat S. sodann die Ergebnisse strenger Forschung in das Gewand des gefällig unterhaltenden Reisebildes zu kleiden gewußt, so in: »Drei Sommer in Tirol« (Münch. 1846; 4. Aufl. 1897, 2 Bde.); »Aus dem bayrischen Hochland« (das. 1850); »Das bayrische Hochland« (Münch. 1860); »Wanderungen im bayrischen Gebirge« (das. 1862); »Herbsttage in Tirol« (das. 1867, 2. Aufl. 1889); »Altbayrische Kulturbilder« (Leipz. 1869); »Lyrische Reisen« (Stuttg. 1878) und »Aus Tirol« (das. 1880). Außerdem veröffentlichte er Belletristisches, wie: »Novellen und Schilderungen« (Stuttg. 1853), »Deutsche Träume«, Roman (Braunschw. 1858, 3 Bde.), die Erzählungen: »Der schwarze Gast« (Münch. 1863), »Die Rose der Sewi« (Stuttg. 1879, 2. Aufl. 1892), die Lustspiele: »Das Seefräulein« und »Die Römer in Deutschland« (1873); »Sängerkrieg in Tirol«, Erinnerungen aus den Jahren 1842–44 (Stuttg. 1882); »Kleinere Schriften« (das. 1873–75, 4 Bde.) und »Gesammelte Novellen« (das. 1881, 2. Aufl. 1883). Vgl. seine Selbstbiographie: »Mein Leben« (mit Anhang von Felix Dahn, Bresl. 1883).


http://www.zeno.org/Meyers-1905. 1905–1909.

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