Stephani

Stephani

Stephani, 1) Heinrich, verdienter Pädagog der Aufklärungszeit, geb. 1. April 1761 in Gemünden (Bistum Würzburg), gest. 24. Dez. 1850 in Gorkau (Schlesien), studierte in Erlangen, geleitete dann einen jungen Grafen von Castell als Hofmeister nach Klosterberge, Jena und Erlangen, ward gräflich Castellscher Konsistorialrat, 1808 bayrischer Kirchen- und Schulrat und 1818 Dekan in Gunzenhausen, trat aber 1834 infolge theologischer Streitigkeiten vom geistlichen Amt zurück. Er veröffentlichte zahlreiche ihrer Zeit angesehene theologische, kirchenrechtliche, pädagogische und methodologische Schriften. Sein bleibendes Verdienst besteht in der Einführung der Lautiermethode beim ersten Leseunterricht (s. Lesen). Unter seinen Schriften ist bemerkenswert: »System der öffentlichen Erziehung« (Berl. 1805). Er gab heraus die Zeitschrift: »Bayrischer (später: Deutscher) Schulfreund«.

2) Ludolf, Philolog und Archäolog, geb. 29. März 1816 in Beucha bei Leipzig, gest. 11. Juni 1887 in Pawlowsk, studierte in Leipzig, bekleidete kurze Zeit eine Hauslehrerstelle in Athen, bereiste seit 1843 Nordgriechenland, Kleinasien, Unteritalien und Sizilien, wurde 1846 Professor der Philologie in Dorpat und siedelte von da 1850 nach St. Petersburg über, wo er als Mitglied der Akademie der Wissenschaften und Konservator der klassischen Altertümer eine umfangreiche Tätigkeit entwickelte. Seine besonders durch die bildliche Wiedergabe der Denkmäler wichtigen Hauptwerke sind: »Reise durch einige Gegenden des nördlichen Griechenland« (Leipz. 1843); »Der ausruhende Herakles« (das. 1854); »Antiquités du Bosphore Cimmérien« (Petersb. 1854, Prachtwerk mit Bilderatlas); »Nimbus und Strahlenkranz in den Werken der alten Kunst« (das. 1859); »Die Vasensammlung der kaiserlichen Eremitage« (das. 1869, 2 Bde.); »Die Antikensammlung zu Pawlowsk« (das. 1872). Zahlreiche Abhandlungen von S. enthalten die »Comptes rendus« der kaiserlichen Archäologischen Kommission.


http://www.zeno.org/Meyers-1905. 1905–1909.

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