Sorghum

Sorghum

Sorghum Pers. (Mohrenhirse, fälschlich Moorhirse), Gattung der Gramineen (oder Gruppe der Gattung Andropogon L.), ein- oder mehrjährige, große, breitblätterige Gräser mit aus Trauben zusammengesetzten, derbästigen Rispen, breit-lanzettlichen, zuletzt harten und glänzenden Hüllspelzen, breit-eiförmigen Deckspelzen und freien, kugelig-elliptischen, kurz gespitzten Früchten. 13 Arten in wärmern Ländern. S. halepense Pers. (Andropogon arundinaceus Scop.), in mehreren Varietäten über die warmen und warmgemäßigten Länder verbreitet, ist wahrscheinlich die Stammform der kultivierten Rassen (A. sorghum Brot., S. vulgare Pers., s. Tafel »Getreide III«, Fig. 5), die als indisches oder afrikanisches Sorgho, Durrha, Durrahirse, Durragras, Dourg, Dari, Neger-, Guinea-, Kaffernkorn, Doura, Imphee, Guineagras, Johnsongras, immergrüne Hirse, sarazenische Hirse, Himalajakorn, indisches Korn etc. bekannt sind. Bei diesen ist die Frucht meist größer, rundlicher. die Traubenspindel nicht brüchig. Man unterscheidet var. saccharatum (S. saccharatum Pers., chinesisches Zuckerrohr, Zuckersorgho) mit lockerer Rispe, überhängenden Rispenzweigen, rotbraunen Ährchen; var. technicum (Besenmohrhirse, Besenkraut) mit bis 50 cm langen Rispenästen, welche die verkürzte Hauptachse weit überragen; var. vulgare mit dichter Rispe, verkehrt-eiförmigen, hellfarbigen Ährchen; var. Durrha mit klumpiger Rispe, deltoidischen Ährchen etc. Mohrhirse wird als wichtigste Brotfrucht in fast ganz Afrika gebaut, auch in Indien und China ist die Kultur beträchtlich, Vgl. Futter und Fütterung und Getreidebau. Über die Zusammensetzung der Samen s. Getreide, S. 759. Die Kaffern bereiten aus den Samen die bierartige Tialva, die brasilischen Neger die ähnliche Merisa. Auch wird in Afrika und China Branntwein aus Mohrenhirse gewonnen, und als Dari kommt sie zur Darstellung von Spiritus in europäischen Brennereien. Außerdem dient der Same als Futter für Schweine und Geflügel. In Afrika kaut man das zuckerhaltige Mark des Halmes, und in Ägypten und besonders in Nordamerika (Illinois, Indiana, Kansas, Ohio) verarbeitet man die Halme auf Sirup und Zucker. In wärmern, trocknen Ländern baut man Mohrenhirse als Grünfutter und benutzt die Halme zum Dachdecken, das Stroh als Brennmaterial. In Deutschland steht die Mohrenhirse als Futterpflanze besonders des Klimas halber hinter Grünmais zurück. Die Besenmohrhirse wird in Nordamerika, aber auch in Italien, Spanien, Portugal, Südfrankreich, Ungarn, Dalmatien, Istrien und Rumänien als Brotfrucht, Viehfutter etc., namentlich aber zur Herstellung von Bürsten und Besen (Reisbesen) aus den entkörnten Rispen angebaut. Herodot spricht von baumhoher Hirse, die wohl als Mohrenhirse zu deuten ist, bei Babylon, nach Plinius war die schwarze Hirse, Milium nigrum, erst seit zehn Jahren aus Indien nach Italien gebracht. Ende des 9. Jahrh. bildete Dorah die Hauptnahrung in Sansibar, im 13. Jahrh. wurde sie in Italien gebaut (Milica, Meliga), Bock nannte sie deshalb welschen Hirsen, nach Fuchs hieß sie in Italien Sorgi. Wie es scheint, kam sie durch Franklin nach Nordamerika. Vgl. Collier, S., its culture etc. (Cincinnati 1884); Dumas, Le Sorgho (Par. 1905).


http://www.zeno.org/Meyers-1905. 1905–1909.

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  • Sorghum — Sorghum, Sorgho, s. Moorhirse …   Herders Conversations-Lexikon

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