Schleiz

Schleiz

Schleiz, Haupt- und Residenzstadt des frühern Fürstentums Reuß-Schleiz, seit der Vereinigung der beiden Fürstentümer Reuß jüngere Linie (1848) die zweite Residenz des Landes, an der Wiesental und an der sächsischen Staatsbahnlinie S.-Schönberg, 442 m ü. M., hat ein fürstliches Residenzschloß, 3 evang. Kirchen (darunter die altertümliche Bergkirche mit der fürstlichen Gruft), Gymnasium, Schullehrerseminar, Taubstummenanstalt, Idiotenanstalt, ein Arbeitshaus, die fürstliche Kammer, ein Amtsgericht, ein Landratsamt (für den Oberländischen Bezirk), einen fürstlichen Marstall, Fabrikation von Metall-, Holz- und Spielwaren, Gerberei, Bierbrauerei etc., besuchte Vieh- und Schweinemärkte und (1905) 5577 Einw. S. ist Geburtsort Böttgers, des Erfinders des Porzellans.

Wappen von Schleiz.
Wappen von Schleiz.
In der Nähe das Lustschloß Heinrichsruhe und 4 km südwestlich Schloß Burgk (s. d.). – An der Stelle des jetzigen Residenzschlosses in S. stand eine slawische Befestigung; der Ort, urkundlich zuerst 1273 als Slowitz erwähnt, erhielt 1359 städtische Rechte, hatte im Hussiten- und im Dreißigjährigen Krieg sehr viel zu leiden und brannte 1689, 1837 und 1850 größtenteils ab. Vom 13.–16. Jahrh. bestand hier eine Niederlassung des Deutschen Ordens. Am 9. Okt. 1806 siegten hier die Franzosen unter Davout über die Preußen unter Tauentzien. Vgl. Alberti, Geschichte des deutschen Hauses zu S. (Schleiz 1877); v. Strauch, Der erste Zusammenstoß im Kriege von 1806/07. Das Gefecht bei S. (das. 1906).


http://www.zeno.org/Meyers-1905. 1905–1909.

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