Sapindazeen

Sapindazeen

Sapindazeen, dikotyle, etwa 1050 Arten umfassende, vorzugsweise in der heißen Zone einheimische Pflanzenfamilie aus der Ordnung der Äskulinen, Holzpflanzen mit eigentümlich gebautem, bisweilen zerklüftetem Holzkörper, wechselständigen, sehr selten gegenständigen, einfachen oder zusammengesetzten Blättern und mit vielgestaltigen, meist fünfzähligen, schräg-zygomorphen Blüten. Diese besitzen einen Kelch mit ungleichen Abschnitten, freie, bisweilen auf der Junenseite mit zungenförmigen Anhängseln versehene Blumenblätter, einen entwickelten, gelappten, bisweilen durch hornförmige Fortsätze ausgezeichneten, außerhalb der Staubgefäße stehenden und oft einseitig entwickelten Diskus, meist acht oder weniger hypogyne Staubblätter, deren typische Anzahl 10 durch Verkümmerung vermindert ist, und ein meist dreigliederiges Ovar mit einem oder zwei Samenanlagen im Innenwinkel der Fächer. Die Frucht ist entweder eine holzige, leder- oder hautartige, sach- oder scheidewandspaltig aufspringende Kapsel oder Steinfrucht, oder sie zerfällt in zwei geschlossen bleibende Flügelfrüchte. Die Samen besitzen häufig einen zuckerreichen Arillus.-Mehrere Arten der S. liefern Genußmittel, soz. B. die südamerikanische Paullinia sorbilis, die Guarana, Nephelium Litchi in China, die westafrikanische Blighea sapida u.a. wohlschmeckende Früchte. Die zerquetschten Früchte des tropisch-amerikanischen Seifenbaums (Sapindus Saponaria) werden beim Waschen benutzt. Fossil finden sich Blätter und Früchte von Sapindus, Nephelium, Dodonaea in Tertiärschichten.


http://www.zeno.org/Meyers-1905. 1905–1909.

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  • Sapindazeen — Sapindazēen, artenreiche Pflanzenfamilie der Äskulinen, Bäume, Sträucher und Schlingpflanzen der Tropen: Paullinia, Sapindus, Nephelium etc …   Kleines Konversations-Lexikon

  • Nahrungspflanzen — Fig. 1. Dioscorea Batatas Dcsne. (Yamswurzel, Igname, chinesische Kartoffel, Brotwurzel), eine ausdauernde Schlingpflanze aus der Familie der Dioskoreazeen mit knolligem, fleischigem Rhizom, rankenden Stengeln, herzpfeilförmigen Blättern,… …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Äskulīnen — (Aesculinae), dikotyle Pflanzenordnung, charakterisiert durch vier bis fünfgliederige Blütenkreise, zwei oft durch Abortus unvollzählige Staubblattkreise und zwei bis vierfächerige Fruchtknoten; sie begreift die Familien Malpighiazeen, Acerazeen …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Blighĭa — Koen., Gattung der Sapindazeen mit der einzigen Art B. sapida Koen. (Aki, Vegetable marrow, Ris de veau végétal, Vild Kaschu), ein bis 20 m hoher, reichästiger Baum mit heller Rinde, zwei bis fünfjochigen Blättern, langgestielten, einzeln… …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Brasilien — (Vereinigte Staaten von B., hierzu die Karten »Brasilien« und »Südbrasilien«), Föderativrepublik in Südamerika, nach den Vereinigten Staaten der größte Staat Amerikas, umfaßt in Gestalt eines gleichschenkeligen Dreiecks die größere Osthälfte… …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Cuba [2] — Cuba (hierzu die Karte »Cuba«), die größte der westind. Inseln (s. Karte »Westindien etc.«), von den Spaniern anfangs Juana, dann Fernandina und wegen ihrer Schönheit und Fruchtbarkeit Königin oder Perle der Antillen genannt, bildet seit 1902… …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Fette und Öle liefernde Pflanzen und Tiere — (hierzu die Tafel »Fett und Öl liefernde Pflanzen«). Fette sind im Pflanzenreich ganz allgemein verbreitet und namentlich in Früchten und Samen in größerer Menge aufgespeichert, so daß die vegetabilischen Fette, die festen sowohl als die Öle,… …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Fischgifte — Fischgifte, Pflanzenteile, die man beim Fischfang benutzt, um die Fische zu betäuben. Schon Aristoteles erwähnt den Phomos (Phlomos), Verbascum sinuatum, der noch heute in Griechenland benutzt wird, und dessen Same Saponin enthält. Die Knolle des …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Genußmittel — (hierzu Tafel »Genußmittelpflanzen« mit Text), soviel wie Nahrungsmittel, dann speziell Produkte des Pflanzen und Tierreichs sowie aus ihnen dargestellte Substanzen, die nicht, wie die eigentlichen Nahrungsmittel, zum direkten Ersatz der durch… …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Giftpflanzen — (hierzu die Tafeln »Giftpflanzen I u. II«), Gewächse, die in irgend einem ihrer Teile eine giftige Substanz enthalten. Zwischen G. und nicht giftigen Gewächsen läßt sich keine feste Grenze ziehen. Denn manche Pflanzen enthalten zwar Stoffe, die,… …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

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