Rumohr

Rumohr

Rumohr, 1) Karl von, Kunsthistoriker, geb. 6. Jan. 1785 in Reinhardsgrimma bei Dresden, gest. 25. Juli 1843 in Dresden, widmete sich in Göttingen dem Studium der Kunst. In Dresden. wo er sich eng an L. Tieck anschloß, trat er zur katholischen Kirche über. 1804 besuchte er Rom und Neapel, von wo er 1806 nach Deutschland zurückkehrte. 1816 ging er wieder nach Italien und machte in Florenz die Studien zu seinem bedeutendsten Werk, den »Italienischen Forschungen« (Berl. 1826–31, 3 Bde.). Eine dritte Reise nach Italien 1828 benutzte er zur Bereicherung des königlichen Museums in Berlin; vgl. seine »Drei Reisen nach Italien« (Leipz. 1832). Nachdem er seit 1829 bei der Ordnung der Kunstgegenstände des Berliner Museums mitgewirkt, lebte er seit 1831 meist in Dresden. Von seinen kunsthistorischen Schriften sind noch zu erwähnen: »Hans Holbein der Jüngere in seinem Verhältnis zum deutschen Formschnittwesen« (Leipz. 1836) und die Schrift »Zur Geschichte und Theorie der Formschneidekunst« (das. 1837). Als geistreichen Gastronomen zeigt ihn der unter dem Namen seines Leibkochs König von ihm herausgegebene »Geist der Kochkunst« (2. Aufl., Stuttg. 1832; neue Ausg. in Reclams Universal-Bibliothek). Ferner veröffentlichte er einen Roman u. d. T.: »Deutsche Denkwürdigkeiten, aus alten Papieren« (Berl. 1832, 4 Bde.), zwei Bände »Novellen« (Münch. 1833 u. 1835), das satirisch-humoristische Gedicht »Kynalopekomachia, der Hunde-Fuchsenstreit« (Lübeck 1835) und »Schule der Höflichkeit« (Stuttg. 1834–35, 2 Bde.). Vgl. H. W. Schulz, Karl Friedrich v. R., sein Leben und seine Schriften (Leipz. 1844).

2) Theodor Wilhelm, dän. Romanschriftsteller, geb. 2. Aug. 1807 in Kopenhagen, gest. 15. Okt. 1884, war 1853–64 Hardesvogt in Hadersleben und machte weite Reisen. Außer mit lyrischen Gedichten und einigen Dramen trat R. als Volksschriftsteller mit einer Anzahl größerer Romane hervor, die weite Verbreitung fanden und viel dazu beitrugen, im Volk den Sinn für die vaterländische Geschichte zu beleben. Es sind: »Jacob Dannetärd« (1838, 13. Aufl. 1880); »Odins Ankomst i Norden« (»Odins Ankunft im Norden«, 1841); »Peter Tordenskjold« (4. Aufl. 1877, deutsch 1843); »Niels Juel« (4. Aufl. 1877, deutsch 1848); »Grevens Feide« (1846, deutsch 1848) und »Billeder fra Christian IV. Tid« (1850 bis 1865). Sie erschienen gesammelt in 14 Bänden (Kopenh. 1863).


http://www.zeno.org/Meyers-1905. 1905–1909.

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