Richtmaschine

Richtmaschine

Richtmaschine, Vorrichtung an den Lasseten, um dem Geschützrohr die Richtung zu geben, jetzt aus Höhen- und Seitenrichtmaschinen bestehend. Das Rohr ruht auf einer Richtsohle (oberer Teil der R.) und dreht sich mit seinem Schildzapfen in den Schildzapfenlagern. Da man in neuerer Zeit bestrebt ist, bei Steilbahngeschützen die Schildzapfen am Bodenstück anzubringen, so erhalten diese Rohre Vordergewicht und werden also nahe der Mündung von der R. unterstützt. Die beste R. für den Feldgebrauch, wo es auf schnelle und einfache Handhabung ankommt, ist die Doppelschraubenrichtmaschine, insbes. bis vor kurzem die der Feldlaffete 96 (s. Tafel »Geschütze I«, Fig. 12, und Lassete, S. 37). Für Steilbahngeschütze etc., deren Lasseten beim Schießen stark angegriffen werden, benutzt man die Zahnbogenrichtmaschine. Die R. der schweren Feldhaubitze zeigt die Textfigur. Außer der Höhenrichtung bedarf das Geschütz der Seitenrichtung, um nicht am Ziel vorbeizuschießen. Das Nehmen derselben geschieht mit Hilfe der Seitenrichtmaschine, womöglich über Visier und Korn, da aber dies oft nicht anwendbar ist, so haben sich daraus verschiedene Richtmethoden (s. d.) entwickelt. Bei den modernen Rohrrücklaufgeschützen kann die R. nicht direkt mit dem beim Schuß zurücklaufenden Rohr verbunden werden, vielmehr geben Höhen- und Seitenrichtmaschinen der Wiege und damit dem in ihr liegenden Rohr die Richtung.

Richtmaschine der deutschen schweren Feldhaubitze a Schnekenwelle, b oberes, c mittleres, d unteres Lager für die Schneckenwelle, e Kurbelrad mit Handgriff, f Richtwelle, g Richtwellager, h Schneckenrad, i Plattenfedern, k Zahnbogen.
Richtmaschine der deutschen schweren Feldhaubitze a Schnekenwelle, b oberes, c mittleres, d unteres Lager für die Schneckenwelle, e Kurbelrad mit Handgriff, f Richtwelle, g Richtwellager, h Schneckenrad, i Plattenfedern, k Zahnbogen.

Vgl. Geschütz und Visier. – Über R. in der Nadelfabrikation s. Nadeln.


http://www.zeno.org/Meyers-1905. 1905–1909.

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