Restitutionsedikt

Restitutionsedikt

Restitutionsedikt (lat.), Befehl zur Wiederherstellung einer Sache in den vorigen Zustand; besonders das während des Dreißigjährigen Krieges 6. März 1629 vom Kaiser Ferdinand II. nach Wallensteins und Tillys Siegen in Niedersachsen erlassene Edikt, das eine authentische Erklärung des Augsburger Religionsfriedens sein sollte, worin den Protestanten auf Grund des geistlichen Vorbehalts (s. Augsburger Religionsfriede) die Herausgabe aller seit dem Passauer Vertrag vom 29. Juli 1552 säkularisierten oder eingezogenen unmittelbaren und mittelbaren Stifter (wie Bremen, Magdeburg, Minden, Halberstadt), Klöster und Kirchengüter an die Katholiken befohlen, der Religionsfriede, wie er gemeint war, ausdrücklich auf die Augsburgischen Konfessionsverwandten beschränkt und den katholischen Reichsständen das Recht eingeräumt wurde, den Protestantismus in ihren Territorien zu unterdrücken. Die Ausführung des Edikts hätte die völlige Ausrottung des evangelischen Bekenntnisses in Deutschland zur Folge gehabt, und es reizte die Protestanten zur Fortsetzung des Krieges. Im Frieden von Prag 1635 verzichtete der Kaiser einstweilen, im Westfälischen Frieden gänzlich auf seine Durchführung. Vgl. Tupetz, Der Streit um die geistlichen Güter und das R. (Wien 1883); Gebauer, Kurbrandenburg und das R. von 1629 (Halle 1899); Günter, Das R. von 1629 und die katholische Restauration Altwirtembergs (Stuttg. 1901).


http://www.zeno.org/Meyers-1905. 1905–1909.

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  • Restitutionsedikt — Restitutionsedikt, das 6. März 1629 vom Kaiser Ferdinand II. erlassene Edikt, wonach alle von den Protestanten seit dem Passauer Vertrag (1552) eingezogenen Stifter und Kirchengüter zurückgegeben werden, die Reformierten vom Religionsfrieden… …   Kleines Konversations-Lexikon

  • Restitutionsedikt — Urkunde des Restitutionsedikts Das Restitutionsedikt war eine von Kaiser Ferdinand II. am 6. März 1629 erlassene Verordnung, mit der ohne Einverständnis der evangelischen Reichsstände der Status quo des geistlichen Besitzstands im Reich wieder… …   Deutsch Wikipedia

  • Restitutionsedikt — ◆ Re|sti|tu|ti|ons|edikt 〈n. 11〉 Erlass zur Wiederherstellung eines Zustandes ◆ Die Buchstabenfolge re|st... kann in Fremdwörtern auch res|t... getrennt werden. Davon ausgenommen sind Zusammensetzungen, in denen die fremdsprachigen bzw.… …   Universal-Lexikon

  • Restitutionsedikt — Re|s|ti|tu|ti|ons|edikt, das; [e]s (von 1629) …   Die deutsche Rechtschreibung

  • Albrecht Wenzel Eusebius von Waldstein — Wallenstein als Herzog von Friedland, Obrist von Prag und kaiserlicher Feldherr auf einem Kupferstich. Aus der Bildunterschrift ist ersichtlich, dass der Stich …   Deutsch Wikipedia

  • Albrecht Wenzel von Wallenstein — Wallenstein als Herzog von Friedland, Obrist von Prag und kaiserlicher Feldherr auf einem Kupferstich. Aus der Bildunterschrift ist ersichtlich, dass der Stich …   Deutsch Wikipedia

  • Albrecht von Waldstein — Wallenstein als Herzog von Friedland, Obrist von Prag und kaiserlicher Feldherr auf einem Kupferstich. Aus der Bildunterschrift ist ersichtlich, dass der Stich …   Deutsch Wikipedia

  • Albrecht von Wallenstein — Wallenstein als Herzog von Friedland, Obrist von Prag und kaiserlicher Feldherr auf einem Kupferstich. Aus der Bildunterschrift ist ersichtlich, dass der Stich …   Deutsch Wikipedia

  • Albrecht z Valdštejna — Wallenstein als Herzog von Friedland, Obrist von Prag und kaiserlicher Feldherr auf einem Kupferstich. Aus der Bildunterschrift ist ersichtlich, dass der Stich …   Deutsch Wikipedia

  • Leipziger Konvent — Am 26. Februar 1631 begann in Leipzig eine von Johann Georg I., Kurfürst von Sachsen, initiierte Konferenz der protestantischen Reichsstände, in der die Beendigung des Dreißigjährigen Krieges erörtert wurde. Diese Konferenz nannte sich Leipziger… …   Deutsch Wikipedia

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