Potamogetonazeen

Potamogetonazeen

Potamogetonazeen (laichkrautartige Gewächse), Pflanzenfamilie aus der Ordnung der Helobien unter den Monokotylen, völlig oder teilweise untergetauchte Wasserpflanzen des Süß- und Salzwassers mit meist abwechselnd zweizeiligen, oft schmalen und scheidigen Laubblättern, in deren Achseln kleine Hautschüppchen (Achselschüppchen) stehen, und kleinen, unansehnlichen, eingeschlechtigen oder zwitterigen Blüten. Die Blütenhülle fehlt, oder ist becherförmig, oder bildet drei getrennte Blättchen, oder wird (bei Potamogeton) durch das blattartig entwickelte Mittelband der Staubgefäße ersetzt. Die 1–4 freien Fruchtblätter enthalten nur eine einzige, meist herabhängende Samenanlage und entwickeln sich zu Schließ- oder Steinfrüchten mit einem Samen ohne Nährgewebe. Die Familie zerfällt in die Untergruppen der Zostereen mit flachen, zur Blütezeit in einer Blattscheide eingeschlossenen Blütenähren und fadenförmigem Pollen, der Posidonieen, mit stielrunden, zur Blütezeit nicht eingeschlossenen Ähren und fadenförmigen Pollen, der Potamogetoneen, mit einfachen, aus dem Wasser auftauchenden Ähren, zwitterigen Blüten und kugel- oder bogenförmigem Pollen, der Cymodozeen, mit einzelstehenden, zweihäusigen Blüten ohne Blütenhülle und mit fadenförmigem Pollen, und der Zannichellieen, mit einzelnen, ein- oder zweihäusigen Blüten, deren Blütenhülle beim weiblichen Geschlecht immer vorhanden ist, und mit kugelförmigem Pollen. Von diesen Gruppen sind die Zostereen, Posidonieen und Cymodozeen untergetaucht lebende Meeresbewohner (Seegräser, Eneliden) teils der Tropen, teils außertropischer Meeresteile; ihre Blüten werden durch Vermittelung des Wassers bestäubt. Die Potamogetoneen bewohnen dagegen das Süß- und Brackwasser fast der ganzen Erde und sind windblütig; bei Zannichellia wird die Bestäubung durch das Wasser vermittelt. Fossil sind Blätter von Potamogeton-Arten aus Tertiärschichten sowie einige andre zweifelhafte Reste bekannt.


http://www.zeno.org/Meyers-1905. 1905–1909.

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