Okkasionalismus

Okkasionalismus

Okkasionalismus (Okkasionalsystem, Systema causarum occasionalium), diejenige Ansicht über das gegenseitige Verhältnis der Seele und des Körpers, vermöge deren die Vorstellungen der Seele und die Bewegungen des Körpers, und umgekehrt, gleichzeitig, aber unabhängig voneinander, also in bezug auseinander gelegentlich (daher der Name) durch Wirkung Gottes stattfinden sollen. Urheber dieser Lehre, deren Anhänger als Okkasionalisten bezeichnet werden, war der Cartesianer Arnold Geulincx (gest. 1669, s. d.), der sich freilich nicht gleichmäßig darüber aussprach, ob Gott jedesmal eingreife, also immer ein Wunder ausübe, oder ob Gott die Übereinstimmung von vornherein so angeordnet habe. Auch Louis de la Forge, Malebranche und Bayle verteidigten den O. Vgl. E. Pfleiderer, Leibniz und Geulincx (Tübing. 1884); Seyfarth, Louis de la Forge und seine Stellung im O. (Gotha 1887); L. Stein, Antike und mittelalterliche Vorläufer des O. (Berl. 1889).


http://www.zeno.org/Meyers-1905. 1905–1909.

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  • Okkasionalismus — (neulat.), die von Geulincx ausgebildete philos. Ansicht, wonach Gott überall unmittelbar mitwirkt und sich des Willens der Menschen und des Instinkts der Tiere nur als Gelegenheit zum Wirken bedient; Okkasionalisten, die Anhänger dieser Lehre …   Kleines Konversations-Lexikon

  • Okkasionalismus — Nicolas Malebranche, wichtigster Okkasionalist Der Okkasionalismus oder Occasionalismus ist als Lehre von den Gelegenheitsursachen (aus lateinisch occasio, Gelegenheit, Anlass) eine dualistische Antwort auf das Leib Seele Problem, die… …   Deutsch Wikipedia

  • Okkasionalismus — Ok|ka|si|o|na|lịs|mus 〈m.; ; unz.; Philos.〉 philosophische Lehre, die Leib u. Seele als Zweiheit betrachtet, die Wechselwirkung beider verwirft u. ihre Übereinstimmung auf Gott zurückführt, der bei „Gelegenheit“ von körperlichen Bewegungen… …   Universal-Lexikon

  • Okkasionalismus —    (lat. = Lehre von der ”occasio“, dem Anlaß, der Gelegenheit), eine Lehre von der Allwirksamkeit u. Alleinwirksamkeit Gottes. Als Hauptvertreter werden A. Geulincx († 1669) u. N. de Malebranche († 1715) genannt. Der O. leugnete die gegenseitige …   Neues Theologisches Wörterbuch

  • Okkasionalismus — Ok|ka|si|o|na|lịs|mus 〈m.; Gen.: ; Pl.: unz.; Philos.〉 philosoph. Lehre von der Zweiheit von Seele u. Körper, die nicht wechselseitig aufeinander wirken u. deren Übereinstimmung gelegentlich nur von Gott hergestellt wird …   Lexikalische Deutsches Wörterbuch

  • Okkasionalismus — Ok|ka|si|o|na|lis|mus der; , ...men <zu ↑...ismus (1, 4)>: 1. (ohne Plur.) (von dem franz. Philosophen R. Descartes [1596 1650] ausgehende) Theorie, nach der die Wechselwirkung zwischen Leib u. Seele auf direkte Eingriffe Gottes »bei… …   Das große Fremdwörterbuch

  • Okkasionalismus — Ok|ka|si|o|na|lịs|mus, der; (eine philosophische Lehre) …   Die deutsche Rechtschreibung

  • Occasionalismus — Nicolas Malebranche, wichtigster Okkasionalist Der Okkasionalismus oder Occasionalismus ist als Lehre von den Gelegenheitsursachen (aus lateinisch occasio, Gelegenheit, Anlass) eine dualistische Antwort auf das Leib Seele Problem, die… …   Deutsch Wikipedia

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  • Bewusstseinsphilosophie — Die Philosophie des Geistes (engl.: Philosophy of mind [1]) beschäftigt sich mit der Natur geistiger oder mentaler[1] Zustände, ihren Wirkungen und Ursachen. Zentral ist dabei die Frage nach dem Verhältnis von geistigen und körperlichen Zuständen …   Deutsch Wikipedia

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