Napoleon [2]

Napoleon [2]

Napoleon, 1) Napoleon I. Bonaparte, Kaiser der Franzosen, geb. 15. Aug. 1769 (nicht 5. Febr. oder 7. Jan. 1768) in Ajaccio auf der Insel Korsika, gest. 5. Mai 1821, Sohn von Carlo Bonaparte (s. d.) und der Letizia Ramolino, wurde auf Betreiben seines Vaters, der sich nach der Besetzung Korsikas durch Frankreich der französischen Regierung angeschlossen hatte, 1779 in die Kriegsschule zu Brienne aufgenommen. Nachdem er auf der Kriegsschule in Paris 1786 die Prüfung bestanden, ward er Unterleutnant im Regiment Lasère, das in Valence, dann in Paris, Douai und Auxonne in Garnison stand. Die bedrängte Lage seiner Familie nach dem frühen Tode seines Vaters (1785) nötigte ihn zu der einfachsten Lebensweise, deren Grundsätze er in dem »Discours sur les vérités et les sentiments qu'il importe le plus d'inculquer aux hommes pour leur bonheur«, der Beantwortung einer Preisfrage der Lyoner Akademie, niederlegte; die Arbeit erhielt nicht den Preis. Beim Ausbruch der Revolution 1789 war er Oberleutnant in Grenoble und begab sich bei der Auflösung der Armee nach Korsika, wo er sich anfangs dem Vorkämpfer der korsischen Freiheit, Paoli, anschloß und deren Sache in dem Brief an Matteo Buttafuoco (1791) in leidenschaftlicher Sprache verteidigte. 1792 ging er nach Paris und war hier Zeuge des Sturzes der Monarchie. Hierbei empfand er nur Verachtung über die Schwäche der Regierung; aber er erkannte zugleich, daß die hereinbrechende Anarchie seinem Ehrgeiz die freieste Bahn und das höchste Ziel biete. Daher sagte er sich vom korsischen Patriotismus los, wählte Frankreich zu seinem Vaterland und machte im Mai 1793 einen freilich vergeblichen Versuch, durch Überrumpelung der Zitadelle von Ajaccio diese Stadt den Franzosen zu erhalten. Von den Korsen als Vaterlandsverräter geächtet, schrieb er im Juli 1793 das für seinen berechnenden und rücksichtslos tatkräftigen Charakter sehr bezeichnende Werkchen »Le souper de Beaucaire« (Avignon 1793), worin er Paoli schmähte und den Staatsstreich der Bergpartei gegen die Gironde rechtfertigte. Sein Landsmann Salicetti, der Konventskommissar bei der Belagerungsarmee von Toulon war, zog ihn zu derselben. N. erkannte sofort, daß die Erstürmung des Forts Mulgrave und die Besetzung des Vorgebirges L'Eguillette die Engländer zur Räumung des Hafens zwingen müsse, und führte, als Bataillonschef mit dem Oberbefehl betraut, 18. Dez. 1793 das Unternehmen aus, worauf die englische Flotte absegelte und die Stadt sich ergab. Der Lohn war seine Ernennung zum Brigadegeneral der Artillerie (6. Febr. 1794). Im März ward er der italienischen Armee zugeteilt, aber dann, da er mit dem jüngern Robespierre befreundet war, in dessen Sturz (27. Juli 1794) verwickelt, des Verrats angeklagt und verhaftet. Zwar wurde er wieder freigelassen, aber im Juli 1795 aus den Listen der Armee gestrichen.

Ohne Vermögen, niedergedrückt von seiner Armut, lebte N. eine Zeitlang in Paris in völliger Zurückgezogenheit, bis ihm der Aufstand vom 13. Vendémiaire die ersehnte Gelegenheit bot, emporzukommen. Auf Empfehlung Barras' mit dem Oberbefehl der zum Schutz des Konvents zusammengezogenen Truppen betraut, schlug er durch Kartätschenfeuer den Angriff der insurgierten Sektionen auf die Tuilerien ab, ward vom Konvent als »Retter der Versammlung, der Republik und des Vaterlandes« begrüßt und 23. Febr. 1796 zum Oberbefehlshaber der italienischen Armee ernannt. Nachdem er sich 9. März mit Josephine, der erheblich ältern Witwe des Generals Beauharnais, deren Gönner Barras war, vermählt hatte, übernahm er 26. März in Nizza den Befehl über das 37,000 Mann starke, kriegsmutige Heer und begann 10. April 1796 den glänzenden Feldzug in Italien, der sein Feldherrngenie im strahlendsten Licht zeigte. Nach dem er durch die Gefechte von Millesimo (13. April) und Dego (14. April) die Österreicher und Piemontesen getrennt hatte, schlug er die letztern bei Ceva und Mondovi (20. und 21. April) und zwang den König von Sardinien zu einem Waffenstillstand (28. April). Die Österreicher besiegte er bei Fombio, erstürmte die Brücke von Lodi (10. Mai) und zog 15. Mai in Mailand ein. Er kettete Soldaten und Offiziere durch Siegesruhm und Beute immer fester an sich und machte sich durch die hohen Kontributionen, die er den eroberten Ländern auflegte und nebst den wertvollsten Kunstschätzen nach Paris schickte, dem Direktorium unentbehrlich. Ende Mai belagerte er Mantua. Einen Angriff Wurmsers schlug er bei Castiglione (5. Aug.) und bei Bassano (8. Sept.) zurück und schloß ihn in Mantua ein, dessen Entsatz er durch die Siege bei Arcole (15.–17. Nov.) und bei Rivoli (14. Jan. 1797) vereitelte, und das sich 2. Febr. ergeben mußte. Nachdem er durch einen raschen Vorstoß in die Marken den Papst zum Frieden von Tolentino (19. Febr.) gezwungen, drang er durch Friaul, Krain und Kärnten bis nach Steiermark vor und erzielte durch diese Kühnheit auch den Präliminarfrieden von Leoben (18. April), in dem Österreich gegen Überlassung Venetiens die Lombardei und das linke Rheinufer abtrat, und der am 17. Okt. im Frieden von Campo Formio bestätigt wurde, nachdem N. in gewalttätigster Weise der Republik Venedig ein Ende gemacht hatte.

Nach seiner Rückkehr nach Paris (5. Dez.) wurde N. der Sitz Carnots im Institut eingeräumt. Im J. 1798 schlug er, da England direkt nicht angreifbar war, die Unternehmung gegen Ägypten (s. Ägyptische Expedition) vor, zu der das Direktorium auch seine Zustimmung gab, um den allzu mächtigen General zu entfernen. Er beabsichtigte, durch Besetzung dieses wichtigen Landes die Herrschaft über den Weg nach Indien zu erwerben. Am 19. Mai 1798 verließ N. mit der Expedition Toulon, bemächtigte sich durch einen Handstreich Maltas und landete 30. Juni in Alexandria. Nachdem er 6. Juli die Mameluken bei den Pyramiden von Gizeh geschlagen, hielt er 25. Juli seinen Einzug in Kairo. Da die Vernichtung der französischen Flotte bei Abukir (1. Aug.) ihn von Europa abschnitt, und er Angriffe der Türken gewärtigen mußte, beschloß er im Februar 1799, ihnen durch einen Einfall in Syrien zuvorzukommen, und drang bis Akka (St.-Jean d'Acre) vor, sah sich aber, da 14 Stürme auf Akka von den Engländern und Türken abgeschlagen wurden und die Pest in seinem Heer wütete, genötigt, im Mai den Rückzug anzutreten. In Ägypten warf er 25. Juli bei Abukir ein türkisches Landungsheer zurück, dann aber ließ er, von den Unfällen der Franzosen in Italien und am Rhein und von der unsichern Stellung des Direktoriums unterrichtet, sein Heer im Stich und schiffte sich mit seinen vertrautesten Offizieren 22. Aug. auf zwei Fregatten heimlich ein. Unbemerkt von den Engländern, landete er 9. Okt. 1799 in Fréjus.

Das französische Volk begrüßte ihn als Retter des in Auflösung begriffenen Staates. N. war entschlossen, sich der Gewalt zu bemächtigen. Sofort begannen die Verschwornen, zu denen außer Napoleons Brüdern, Joseph und Lucian, Sieyès, Talleyrand und Fouché sowie die meisten Generale gehörten, die Vorbereitungen zum Umsturz der Direktorialregierung, der am 18. Brumaire (9. Nov.) erfolgen sollte. An diesem Tage wurde von dem zum Teil eingeweihten Rate der Alten der Rat der Fünfhundert nach St.-Cloud verlegt und N. mit dem Oberbefehl über die Truppen der Hauptstadt beauftragt. Barras ward von Talleyrand zum Verzicht bewogen, die beiden Direktoren Moulins und Gohier von Moreau gefangen gehalten. Am 19. Brumaire (10. Nov.) besetzte N. die Zugänge zum Sitzungssaal der Fünfhundert und ließ, als die Abgeordneten seine verworrene Rede mit seiner Achtserklärung beantworteten, mit Hilfe des Präsidenten, seines Bruders Lucian, die Deputierten durch Grenadiere mit gefälltem Bajonett verjagen, 67 Mitglieder für ausgestoßen erklären, beide Räte bis zum 20. Febr. 1800 vertagen und eine Kommission zur Revision der Verfassung sowie ein provisorisches Konsulat, aus N., Sieyès und Roger Ducos bestehend, erwählen. Der Rat der Alten erteilte diesen Beschlüssen seine Genehmigung.

Durch die Verfassung des Jahres VIII, die bereits im Dezember 1799 verkündet wurde, erhielt N. unter dem Titel eines Ersten Konsuls auf zehn Jahre die volle Gewalt eines konstitutionellen Fürsten; die beiden andern Konsuln, Cambacérès und Lebrun, hatten nur eine beratende Stimme. Durch Besetzung der zahlreichen Staatsämter mit seinen Anhängern belohnte er seine alten und gewann neue. Seine Wohnung verlegte er in die Tuilerien und bildete einen glänzenden Hof. Der Mehrzahl der Emigranten wurde die Rückkehr gestattet und der Krieg in der Vendee durch kluge Maßregeln beendet. Fouché organisierte eine furchtbare Polizei, welche die Tagespresse unterdrückte und die Parteien sprengte. Die innere Verwaltung wurde nach dem Prinzip mechanischer Zentralisation, wie sie dem mathematisch angelegten Geist Napoleons entsprach, umgeformt und war eine Hierarchie von einander übergeordneten Diktaturen, die in der des Ersten Konsuls gipfelten. N. handhabte diese Maschine, die allmählich das ganze geistige und materielle Leben der Nation regelte, mit überlegener Intelligenz, mit bewundernswerter Einsicht und Sachkenntnis, aber auch mit grenzenloser Verachtung aller idealen Gesichtspunkte. Gleichwohl befestigte sich die neue Regierung rasch und ohne Widerspruch, da das Volk der politischen Aufregungen überdrüssig war. Zudem verschaffte ihm N. durch überraschende Erfolge einen ehrenvollen, vorteilhaften Frieden. N. überschritt im Mai 1800 den Großen St. Bernhard und siegte in der Schlacht bei Marengo (14. Juni), worauf die Österreicher Italien bis zum Mincio räumten. Nach dem Siege Moreaus bei Hohenlinden (3. Dez.) schloß Österreich 9. Febr. 1801 den Frieden von Lüneville, und nachdem N. Ägypten preisgegeben und dadurch den Frieden mit der Pforte (1. Okt. 1801) ermöglicht hatte, verstand sich auch England zum Frieden von Amiens (27. März 1802).

Die Stiftung der Ehrenlegion und das Konkordat mit dem Papst (15. Juli 1801) verstärkten die Macht des neuen Regiments über das Volk, so daß N. es wagen konnte, sich 11. Mai 1802 durch ein Plebiszit (3 Mill. Stimmen gegen wenige tausend) zum Konsul auf Lebenszeit wählen zu lassen. Die Mitglieder der Opposition im Tribunal und im Gesetzgebenden Körper wurden im Januar 1802 ausgestoßen. Ein Attentat auf N. (24. Dez. 1800) gab den Anlaß, eine Anzahl Jakobiner hinzurichten und 130 Republikaner zu deportieren. Eine royalistische Verschwörung wurde durch Verhaftung ihrer Häupter, Cadoudal und Pichegru (im März 1804), unschädlich gemacht, wobei sich N. auch eines verhaßten Nebenbuhlers, Moreaus, durch Verbannung entledigte; noch schärfer traf er die Familie Bourbon und setzte die Welt in Schrecken durch die Mordtat an dem Herzog von Enghien (21. März 1804), deren Verantwortung trotz aller Heuchelei und Lügen Napoleons selbst und seiner Helfershelfer allein auf N. fällt. Auf Antrag des von N. dazu bestimmten Senats ward N. 20. Mai 1804 in Paris zum erblichen Kaiser der Franzosen proklamiert. Das darauf veranstaltete Plebiszit bestätigte die Thronerhebung mit 3,572,329 Stimmen. Am 2. Dez. 1804 fand die Kaiserkrönung, zu der Papst Pius VII. nach Paris kam, unter großem Pomp in der Kirche Notre-Dame statt. Am 26. Mai 1805 folgte dann im Dom zu Mailand die Krönung mit der Eisernen Krone der Lombardenkönige.

Die Errichtung der neuen Monarchie hatte die Steigerung des Despotismus im Innern zur Folge. Nach außen handelte N. ganz nach Willkür und riß die Nation in seine Eroberungspolitik fort. Sein heißester Wunsch war, England zu demütigen. Nachdem die Besetzung Hannovers (1803) wirkungslos geblieben, bereitete er in Boulogne eine Landung vor, die sich indes schließlich als unausführbar erwies. Die Bildung einer neuen Koalition gegen seine gewalttätige Politik besonders in Italien, die Pitt im August 1805 zustande brachte, und die aus England, Österreich, Rußland und Schweden bestand, gab ihm den Anlaß, mit dem kriegsbereiten Heer von 200,000 Mann sich nach Süddeutschland zu wenden. Hier zertrümmerte er das österreichische Heer unter Mack und zwang den Rest zur Kapitulation von Ulm (17. Okt.), zog 13. Nov. in Wien ein und schlug in der Dreikaiserschlacht von Austerlitz (2. Dez.) die verbündeten Österreicher und Russen; schon 26. Dez. schloß Österreich den Preßburger Frieden, in dem es N. Deutschland und Italien preisgab. N. verfügte nun ganz nach seinem Belieben über diese Länder: sein Stiefsohn Eugen Beauharnais wurde Vizekönig von Italien, sein Bruder Joseph König von Neapel, sein Bruder Ludwig König von Holland, sein Schwager Joachim Murat Großherzog von Berg; seine Schwester Elise erhielt Lucca, Massa e Carrara, seine Schwester Pauline Guastalla. Ein Familienstatut vom 31. März 1806 erklärte N. zum Haupte der Bonaparteschen Familie und deren sämtliche Glieder nebst ihren Herrschaften zu seinen Vasallen. In Deutschland gründete er 17. Juli 1806 den Rheinbund (s. d.), dessen Protektorat er übernahm. Er verfügte unbeschränkt über dessen militärische Kräfte, mischte sich aber auch in die innern Angelegenheiten der Bundesstaaten, führte französische Institutionen ein und unterdrückte alle Regungen des beleidigten Nationalgefühls durch Gewalttaten, wie die Hinrichtung des Buchhändlers Palm in Braunau (27. Aug.).

Unersättlich in seiner Ruhmbegierde und Eroberungssucht, warf er sich nun auf Preußen, das durch schwächliche Politik seine Verachtung und seinen Haß erweckt hatte. Der Sieg von Jena (14. Okt. 1806) und die schmähliche Haltung der preußischen Heerführer lieferten ihm mit Einem Schlag Preußen in die Hände. Am 27. Okt. hielt N. seinen Einzug in Berlin, von wo er 21. Nov. das Dekret über die Kontinentalsperre gegen den englischen Handel erließ. In Polen, wo ihm die Preußen zu Hilfe kommenden Russen entgegentraten, geriet sein Siegeszug im Winter von 1806–07 ins Stocken, und bei Preußisch-Eylau (7. und 8. Febr.) erfocht N. trotz ungeheurer Verluste keinen Sieg. Nach längerer Untätigkeit in schwieriger Lage brachte er aber 14. Juni bei Friedland den Russen eine entscheidende Niederlage bei, worauf er mit Kaiser Alexander 25. Juni auf der Memel bei Tilsit die Zusammenkunft hatte, in der er Polen opferte und Alexander mit der Hoffnung auf die Herrschaft über Nord- und Osteuropa schmeichelte, dadurch aber ihn ganz für sich gewann und bewog, Preußen preiszugeben, das er zur Abtretung der Hälfte seines Gebietes nötigte.

N. hatte in Tilsit seinen Plan, eine Weltherrschaft zu begründen, der Verwirklichung näher gebracht; im mittlern und westlichen Kontinent von Europa schaltete er als unbedingter Herr. Aber es lag sowohl im System des Cäsarismus als im Charakter Napoleons selbst, daß sein Ehrgeiz und seine gewalttätige Herrschaft keine Schranken in dem Recht und der Freiheit andrer anerkennen wollten. Nachdem er 1807 Portugal hatte besetzen lassen, weil es England nicht seine Häfen sperrte, benutzte er 1808 den in der spanischen Königsfamilie ausgebrochenen Streit zwischen Karl IV. und seinem Sohn Ferdinand VII., um beide im Mai zu Bayonne zum Verzicht auf den Thron zu bewegen, den er darauf seinem Bruder Joseph verlieh, während Murat König von Neapel wurde. Aber in Spanien stieß er bei dem stolzen, streng katholischen Volk auf ungeahnte Schwierigkeiten, die mit der Kapitulation eines französischen Heeres bei Baylen (21. Juli) begannen. Die Erhebung des spanischen Volkes und das Eingreifen der Engländer unter Wellington, die nach der Vernichtung der letzten französischen Flotte bei Trafalgar (1805) nun auch auf dem Kontinent N. entgegenzutreten vermochten, rieben Napoleons Kräfte auf. Deshalb erneuerte N. sein Bündnis mit Kaiser Alexander auf der Zusammenkunft in Erfurt (27. Sept. bis 14. Okt. 1808). Darauf eilte er mit 80,000 Mann nach Spanien und drängte die Engländer nach Valladolid zurück, sah sich dann aber durch die Nachricht von Österreichs drohenden Rüstungen genötigt, umzukehren. Obwohl selbst die Vertrauten des Kaisers, wie Fouché und Talleyrand, Mißvergnügen über seinen maßlosen Ehrgeiz zeigten, auch in der Armee eine gewisse Kriegsmüdigkeit sichtbar wurde, führte N. den Krieg gegen Österreich 1809 wieder mit gewohnter Energie und Schnelligkeit, trieb die Österreicher bei Regensburg in fünftägigen Kämpfen (19. bis 23. April) mit einem Verlust von 50,000 Mann nach Böhmen zurück, zog 13. Mai zum zweitenmal in Wien ein, und nachdem er nach der Niederlage bei Aspern (21. u. 22. Mai) eine schwere Krisis infolge der Untätigkeit seines Gegners glücklich überwunden hatte, brachte er durch den Sieg bei Wagram (5. u. 6. Juli) den Krieg im Frieden von Wien (14. Okt. 1809) zum günstigen Abschluß.

Der unglückliche Verlauf des Krieges in Spanien, die Erhebung Tirols, die Aufstandsversuche in Deutschland, endlich das Attentat von Staps (12. Okt.) hätten N. auf die erwachenden nationalen Kräfte aufmerksam machen können; doch glaubte er, durch rücksichtslose Gewalt der »Ideologie« Herr zu werden. Der Kirchenstaat wurde 1809 mit dem Kaiserreich vereinigt und der dagegen protestierende Papst nach Frankreich abgeführt. Nachdem 1810 auch Holland und die deutschen Nordseeküsten einverleibt worden waren, erstreckte sich das Kaiserreich bis zur Ostsee und den Ionischen Inseln, umfaßte 130 Departements, und, die Vasallenstaaten eingerechnet, verfügte N. über 100 Mill. Menschen. Um dies ungeheure Reich an einen Sohn zu vererben und so seine Zukunft zu sichern, ließ er durch einen Senatsbeschluß vom 15. Dez. 1809 seine kinderlose Ehe mit Josephine scheiden und vermählte sich 1. April 1810 mit der Erzherzogin Marie Luise, der Tochter des Kaisers Franz I., die ihm 20. März 1811 einen Sohn gebar, der bei seiner Geburt den Titel eines Königs von Rom empfing. N. glaubte das Reich der römischen Kaiser erneuert und für seine Dynastie gesichert zu haben. Die alte Hofetikette, der Erbadel, die Zensur, ja auch die »lettres de cachet« wurden wiederhergestellt.

Das 1808 erneuerte Bündnis mit Rußland war bei Napoleons Herrschsucht nicht aufrecht zu erhalten. Rußland wollte sich die Kontinentalsperre nicht länger gefallen lassen und hob sie teilweise auf, N. gönnte Rußland seine Erfolge im Türkenkrieg nicht und beleidigte Alexander durch die Annexion Oldenburgs, des Fürstentums seiner Verwandten. Durch das Ungeheure, Ungewohnte seines Unternehmens, eines Zuges gegen Rußland, für den er in Frankreich neue Aushebungen veranstaltete, die Vasallenheere aufbot und Österreich sowie Preußen zur Stellung von Hilfstruppen zwang, gedachte N. seinen Gegner einzuschüchtern und zur Unterwerfung zu zwingen. Mit 450,000 Mann, der Großen Armee, überschritt er 24. Juni 1812 den Niemen und drang in das Innere Rußlands ein. Da die Russen sich defensiv verhielten und nur Rückzugsgefechte lieferten, erreichte N. Mitte August schon Smolensk, wo er den Russen 17. Aug. eine siegreiche Schlacht lieferte. Nach dem blutigen Sieg bei Borodino an der Moskwa (7. Sept.) zog er 14. Sept. in Moskau ein. Der von den Russen selbst angelegte Brand der Stadt machte die Winterquartiere daselbst unmöglich, und nachdem er einen Monat vergeblich die Antwort auf seine Friedensanträge aus Petersburg erwartet hatte, trat er 19. Okt. mit seinem erschöpften Heer von nur noch 100,000 Mann den Rückzug von Moskau an, der infolge des frühen Winters, des Mangels an Lebensmitteln und der russischen Verfolgung mit dem Untergang der Großen Armee endete. Mit 40,000 Mann und wenig Geschützen erreichte N. 9. Nov. Smolensk; die Kämpfe beim Übergang über die Beresina (25.–28. Nov.) vollendeten die Auflösung des Heeres, von dem nur 15,000 Mann Wilna erreichten. Von hier eilte N. in einem Bauernschlitten über Warschau und Dresden nach Paris, wo er, 19. Dez. angelangt, sofort neue Aushebungen befahl.

Der Abfall Yorcks und die Erhebung Preußens nötigten die Trümmer der Großen Armee, bis hinter die Oder zurückzuweichen und Schlesien sowie Brandenburg zu räumen, worauf die verbündeten Russen und Preußen im April 1813 Sachsen besetzten. Schon hier aber trat ihnen N. wieder entgegen, der eine halbe Million Menschen unter die Waffen gerufen und sofort nach dem Kriegsschauplatz in Marsch gesetzt hatte. Durch die Schlachten bei Großgörschen (2. Mai) und Bautzen (20. und 21. Mai) nötigte er die Verbündeten zum Rückzug nach Schlesien und zum Waffenstillstand von Poischwitz (4. Juni). Aber nun versäumte er es aus Stolz und aus Rücksicht auf sein Ansehen bei den Franzosen, den vorteilhaften, ja ehrenvollen Frieden, den ihm Österreich anbot, und der ihm die Rheingrenze und Italien gelassen hätte, anzunehmen. Als sich eine große europäische Koalition gegen ihn bildete, blieb er in Dresden stehen, indem er durch einen entscheidenden Schlag die gebietende Stellung wiederzugewinnen hoffte. Zwar siegte er noch einmal bei Dresden (26. und 27. Aug.), aber die Niederlagen seiner Feldherren bei Großbeeren (23. Aug.), an der Katzbach (26. Aug.), bei Kulm (30. Aug.) und bei Dennewitz (6. Sept.) sowie der Übergang Blüchers über die Elbe (3. Okt.) veranlaßten ihn, nach Leipzig zurückzuweichen und hier 16. Okt. eine Schlacht anzunehmen, in der er am zweiten Schlachttag (18. Okt.) der Übermacht erlag. Nur 100,000 Mann rettete er aus Leipzig an den Rhein, mit denen er sich 30. und 31. Okt. bei Hanau durch ein bayrisch-österreichisches Heer unter Wrede durchschlug.

N. lehnte alle Friedensanträge, so günstig sie für Frankreich waren, ab, da er das Reich nicht kleiner hinterlassen zu dürfen glaubte, als er es 1799 übernommen hatte. Den zu Anfang 1814 in Frankreich eindringenden verbündeten Heeren vermochte N. nur eine Feldarmee von 70,000 Mann entgegenzustellen und erlitt 1. Febr. bei La Rothière eine empfindliche Niederlage. Dennoch gelang es ihm noch einmal durch großartige Entfaltung seines Genies und seiner Tatkraft, in den Gefechten von Champeaubert, Montmirail, Etoges und Vauchamps (11.–14. Febr.) über Blücher und bei Montereau (18. Febr.) über den Kronprinzen von Württemberg unerwartete Erfolge zu erringen. Doch endlich mußte er der Übermacht erliegen. Nach den ungünstigen Schlachten bei Laon (9. und 10. März) und bei Arcis-sur-Aube (20. und 21. März) wollte er durch einen kühnen Zug an den Rhein den Krieg wieder in Feindesland spielen und war bis Vitry gelangt, als er hörte, daß die Verbündeten im Marsch auf Paris seien. In Gewaltmärschen eilte er zurück, erfuhr aber wenige Stunden von Paris, daß die Stadt 30. März kapituliert habe, und begab sich nach Fontainebleau, wo er auf die Kunde, daß der Senat ihn 1. April abgesetzt habe und die Behörden sowie die meisten Generale von ihm abgefallen seien, erst zugunsten seines Sohnes und, als dies von den Verbündeten zurückgewiesen wurde, 11. April für sich und seine Erben abdankte. Dafür ward ihm die Insel Elba als Fürstentum, die Beibehaltung des Kaisertitels und eine jährliche Rente von 2 Mill. Frank zugesprochen; auch durften ihm 400 Mann seiner Garde als Freiwillige folgen. Auf einer britischen Fregatte langte er 4. Mai in Elba an.

Hier widmete er sich mit großem Eifer der Verwaltung der Insel. Als er jedoch von dem steigenden Unwillen gegen die Bourbonen und der Anfang 1815 drohenden Differenz zwischen den Mächten vernahm, beschloß er, zumal er fürchtete, die Verbündeten könnten ihn der größern Sicherheit halber nach einem entlegenern Exil schaffen, einen Einfall in Frankreich zu wagen. Mit seiner Garde landete er 1. März im Golf Juan. Er wandte sich durch das Gebirge nach dem Dauphiné; vor Grenoble gelang es ihm, ein Bataillon der königlichen Armee auf seine Seite zu bringen, worauf er 7. März in diese Festung einzog. Von Lyon aus, das er 10. März erreichte, ergriff er von Frankreich Besitz. Doch entschied erst der Abfall Neys (14. März) seinen Sieg. Am 20. März zog er in Paris ein.

Durch Verleihung einer freien Verfassung und durch Berufung liberaler Männer suchte er die konstitutionelle und die republikanische Partei zu gewinnen und versicherte den auswärtigen Mächten in feierlichen Erklärungen seine Friedensliebe. Doch hatten diese schon 13. März eine förmliche Achtserklärung gegen ihn erlassen und am 25. ihr Bündnis gegen ihn erneuert und die Zusammenziehung ihrer Heere beschlossen. N. mußte daher seinen Thron von neuem verteidigen. Nachdem er 1. Juni auf dem Marsfeld die freisinnige Zusatzakte vom 22. April beschworen, rückte er in Belgien ein, schlug 16. Juni die Preußen bei Ligny und griff 18. Juni bei Waterloo die Verbündeten unter Wellington an, ward aber, ehe er diesen überwältigen konnte, von Blücher in der rechten Flanke angegriffen und völlig geschlagen. Als er 20. Juni wieder in Paris eintraf, bedrohte ihn die Kammer mit Absetzung, ja Verhaftung, wenn er nicht sofort abdanke. Durch die furchtbare Niederlage betäubt, entsagte er abermals (22. Juni) dem Thron zugunsten seines Sohnes und begab sich nach längerer Unschlüssigkeit 15. Juli im Hafen von Rochefort an Bord des englischen Linienschiffes Bellerophon, das mit ihm nach der Reede von Plymouth segelte. Auf Befehl der verbündeten Monarchen, die ihn als ihren Gefangenen betrachteten, wurde er nach St. Helena gebracht, wo er 16. Okt. anlangte. Im Dezember 1815 wurde ihm Longwood, eine Meierei auf der Hochebene der Insel, als Wohnung angewiesen. Sein eng umgrenzter Aufenthalt wurde ihm bald unerträglich, und seine Ungeduld und Reizbarkeit ließ er an dem Gouverneur Sir Hudson Lowe (s. d. 1) aus, der durch die Befehle der Großmächte zu strenger Bewachung gezwungen war. Als man N. nicht mehr erlauben wollte, ohne militärische Aussicht ins Freie zu gehen, verließ er seine Wohnung nicht mehr. Meist beschäftigte er sich mit dem Diktieren der »Mémoires de Ste-Hélène«, in denen er sein Leben, seine Absichten und Taten so darstellte, wie er sie von der Nachwelt aufgefaßt wissen wollte, und sich mit dem erlogenen Schein der Vaterlands- und Freiheitsliebe und des Strebens nach der höhern Zivilisation der Menschheit umhüllte (Weiteres s. unten: Schriften). Infolge des ungewohnten Mangels an Bewegung und des feuchten Klimas entwickelte sich bei ihm der Magenkrebs, an dem er 5. März 1821 starb. Sein Leichnam ward an der von N. selbst gewählten Stelle im Tal Stane feierlich beigesetzt, 1840 aber auf der Fregatte La belle Poule durch den Prinzen von Joinville nach Paris gebracht, wo er im Dom der Invaliden ein prächtiges Grabmal erhielt.

Napoleons durch unzählige Bildnisse bekannte Gestalt war klein (er maß nur etwa 1,63 m), sein Kopf im Verhältnis zum Körper stark und mit kastanienbraunem Haar bedeckt, seine Stirn hoch und breit; die Augen, deren Blick in früherer Zeit ein düsteres Feuer, später einen kalten Ausdruck hatte, waren hellblau, die Nase sein geformt, der Mund anmutig und von ungemeiner Beweglichkeit, das Kinn hervorstehend. Das Gesicht hatte einen durchaus italienischen, an klassische Formen erinnernden Charakter. In frühern Jahren blaß und hager, ward N. später voll und stark. Sein Feldherrngenie ist unbestritten eins der bedeutendsten der Geschichte. N. war ein unübertroffener Meister in der Kriegskunst, in der Praxis sowohl als in der Theorie. Das geographische Bild eines Landes, Ausstellung und Bewegungen der Truppen hatte er plastisch vor Augen; er war ebenso unerschöpflich in Hilfsmitteln wie kühn und energisch in der Durchführung. Für die innere Verwaltung des Reiches zeigte er nicht minder wunderbare Befähigung. Weniger hervorragend war seine Begabung für die auswärtige Politik. Er behandelte sie wie den Krieg und ging rücksichtslos auf sein Ziel los; kein Mittel schien ihm unwürdig, wenn es ihm nur diente. Er war von 1799 an nur berechnender Egoist von maßlosem Ehrgeiz. Ohne Begeisterung für ihre Wahrheit, aber mit kluger Berechnung ihrer Wirksamkeit bemächtigte er sich einiger Ideen der französischen Revolution, um sich durch ihre Verwirklichung für den Vollender dieser großen Bewegung auszugeben, und wenigstens das Ausland hat ihm zu danken, daß er mit scharfem Besen eine Menge Schutt weggeräumt hat. Er verstand die Menschen zu blenden. Nicht nur in seiner Glanzzeit, noch mehr nach seinem tragischen Tode wurde er als der große Heros angestaunt. In der Zeit der Reaktion wurde er nicht bloß in Frankreich von Béranger u.a. in begeisterten Liedern gefeiert, sondern auch in den Ländern, wo man ihn vor seinem Sturz bitter gehaßt, schlug die Stimmung völlig um. Der N.-Kultus wurde geradezu Mode. Erst in späterer Zeit war außerhalb und seit dem zweiten Kaiserreich in Frankreich eine Reaktion gegen die Verherrlichung Napoleons eingetreten. Das wertvollste Material für seine Beurteilung liefert die große, auf Napoleons III. Befehl herausgegebene, freilich tendenziös gesichtete »Correspondance de N. I« (Par. 1858–70, 32 Bde.; Supplement von Ducasse, 1887; deutsche Auswahl von Kurz, Hildburgh. 1868, 3 Bde.), woraus die »Correspondance militaire« (1875–77, 10 Bde.) gesondert erschien. Neuerdings hat der Überdruß an der wenig glänzenden parlamentarischen Regierungsweise in Frankreich ein Wiederaufleben des N.-Kultus herbeigeführt.

Napoleons eigne Schriften erschienen gesammelt in 5 Bänden, Par. 1821–22 (auch Stuttg. 1822–1823, 4 Bde.); eine neue Ausgabe besorgte Martel (Par. 1887–88, 4 Bde.). Die »Mémoires de Ste-Hélène« wurden von Gourgaud und Montholon (s. d.) herausgegeben (deutsch, Berl. 1822–25, 8 Bde.). Sein Briefwechsel mit Josephine erschien 1895. Masson und Biagi gaben heraus: »N. inconnu. Papiers inédits, 1786–1793« (Par. 1895, 2 Bde.); Léon Lecestre: »Lettres inédites de N. I, an VIII-1815« (das. 1897, 2 Bde.); de Brotonne: »Lettres inédites« (1898) und »Dernieres lettres inédites de N. I« (das. 1903, 2 Bde.).

Von den zahllosen Biographien Napoleons sind hervorzuheben: die von Laurent (Par. 1826; neue Ausg. 1869, illustriert von H. Vernet; deutsch, Leipz. 1851; Basel 1896), Thibaudeau (Par. 1827- 28, 5 Bde.; deutsch, Stuttg. 1828–30, 6 Bde.), Norvins (21. Aufl., Par. 1851; deutsch, Stuttg. 1841, 5 Bde.), Jomini (Par. 1827, 4 Bde.; deutsch, Tübing. 1828 bis 1829, 4 Bde.), Walter Scott (1827; neue Ausg., Lond. 1878; deutsch, Leipz. 1835, 2 Bde.) und ThiersHistoire du Consulat et de l'Empire«, 1845–1869, 21 Bde.; deutsch von Bülau, Leipz. 1846 ff.). Einen kritischen Standpunkt nehmen ein: Schlosser, Zur Beurteilung Napoleons und seiner neuesten Tadler und Lobredner (Frankf. 1832–35, 3 Bde.); Lanfrey, Histoire de N. I (Par. 1837–75, 5 Bde., bis 1811 reichend; deutsch von C. v. Glümer, vollendet von Kalckstein, 2. Ausg., Minden 1885, 6 Bde.), der besonders viel zur Zerstörung der Napoleonischen Legende beigetragen hat; Jung, Bonaparte et son temps, 1769–1799 (Par. 1880–81, 3 Bde.); Fournier, N. I. (Prag u. Leipz. 1886–89, 3 Bde.; 2. Aufl. 1904 ff.; franz. von Jaeglé, Par. 1892, 2 Bde.); M. Lenz, Napoleon (Bielef. 1905); Taine, Le régime moderne (das. 1891–94, 2 Bde.); gegen den letztern wendet sich Prinz Napoleon, N. et ses détracteurs (das. 1887). Vgl. ferner York von Wartenburg, N. als Feldherr (2. Aufl., Berl. 1887 bis 1888, 2 Bde.); Libri, Souvenirs de la jeunesse de N. (Par. 1842); Böhtlingk, N. Bonaparte, seine Jugend und sein Emporkommen bis zum 18. Brumaire (2. Ausg., Leipz. 1883, 2 Bde.); Chuquet, La jeunesse de N. (Par. 1897–99, 3 Bde.); Marcaggi, La genèse de N. (das. 1902); Guillois, N., l'homme, le politique, l'orateur (das. 1889, 2 Bde.); Colin, L'éducation militaire de N. (das. 1900); dela Jonquière, L'expédition d'Egypte (das. 1898–1900, 2 Bde.); Balagny, Campagne de l'empereur N.en Espagne (das. 1902–03, Bd. 1–3); Livi, Napoleone all' isola d'Elba (Mail. 1889); Gruyer, N., roi de l'île d'Elbe (Par. 1906); Welschinger, Le divorce de N. (das. 1889); Wolseley, Decline and fall of N, I. (Lond. 1894, 3 Bde.); Vandal, N. I et Alexandre I (Par. 1891–96, 3 Bde.) und L'avènement de Bonaparte (Bd. 1, das. 1902; 12. Aufl. 1903); Margueron, Campagne de Russie (das. 1898–1900, Bd. 1–3); Couderc de Saint-Chamant, N., ses dernières armées (das. 1903); Roseberry, N. The last phase (Lond. 1900; deutsch, Leipz. 1901); Henry Houssaye, 1814 (50. Aufl., Par. 1905) und, 181o' (Bd. 1 u. 2, 50. Aufl., das. 1905; Bd. 3, 32. Aufl., das. 1906); Driault, La politique orientale de N. (das. 1903); F. Masson, N. et sa famille (das. 1895 ff., 7 Bde.), sowie andre Werke von Masson (s. d. 4), Turquan (s. d.) u.a., die in dem Sammelwerk »Napoleon I.« (Leipz. 1903 ff.) auch in deutscher Übersetzung erschienen sind; v. Schimpff, 1813. N. in Sachsen, nach des Kaisers Korrespondenz bearbeitet (Dresd. 1894); Gaffarel, Bonaparte et les républiques italiennes (Par. 1894); Rodocanachi, Bonaparte et les îles Ioniennes (das. 1899); Landmann, N. I. Die Vollendung der Revolution (Münch. 1903); Bouvier, Bonaparteen Italie (Par. 1900); Fisher, Studies in Napoleonic statesmanship. Germany (Oxford 1903); Holzhausen, Napoleons Tod im Spiegel der zeitgenössischen Presse und Dichtung (Frankf. a. M. 1902), Heinrich Heine und N. I. (das. 1903) und Bonaparte, Byron und die Briten (das. 1904); Andr. Fischer, Goethe und N. (2. Aufl., Frauenfeld 1900); Gaehtgens zu Ysentorff, N. I. im deutschen Drama (Frankfurt a. M. 1903); Grand-Carteret, N.en image; estampes anglaises (Par. 1895) und N. in der Karikatur (deutsch, Leipz. 1899); Dayot, N. raconté par l'image (2. Aufl., Par. 1905; deutsch, Leipz. 1896); Lumbroso, Bibliografia dell' epoca Napoleonica (Modena 1894–1900, 6 Bde.) und andre Schriften von Lumbroso (s. d.); Kircheisen, Bibliographie Napoleons (Berl. 1902; franz., Par. 1902), eine systematische, kritisch sichtende Zusammenstellung.

2) N. II., Sohn des vorigen, geb. 20. März 1811, gest. 22. Juli 1832, erhielt gleich nach seiner Geburt den Titel eines Königs von Rom, dann den eines Herzogs von Reichstad und wurde, da sein Vater 22. Juni 1815 zu seinen Gunsten verzichtet und er nominell ein paar Tage Oberhaupt Frankreichs gewesen war, im Dekret Napoleons III. vom 7. Nov. 1852 N. II. genannt. Weiteres s. Reichstadt, Herzog von.

3) N. III., Kaiser der Franzosen, gewöhnlich Louis N. genannt, geb. 20. April 1808 im Palais Royal in Paris, gest. 9. Jan. 1873, dritter Sohn Ludwig Bonapartes, Königs von Holland, und der Hortense Beauharnais, Stieftochter Napoleons I., begleitete nach dem zweiten Sturz des Kaiserreichs seine Mutter in die Verbannung nach Augsburg, wo er das Gymnasium besuchte, dann nach Arenenberg im Thurgau, beteiligte sich 1831 mit seinem ältern Bruder, Napoleon Louis, der am 17. März 1831 an den Masern starb, an dem mißlungenen Aufstandsversuch Menottis in der Romagna, lebte mehrere Jahre in Zurückgezogenheit auf Arenenberg und trat als Hauptmann der Artillerie in die Schweizer Miliz ein; er veröffentlichte damals: »Considérations politiques et militaires sur la Suisse« und »Manuel sur l'artillerie«. Durch den Tod des Herzogs von Reichstadt (1832) wurde er das anerkannte Haupt der Napoleonischen Dynastie und entwickelte das Ideal des kaiserlichen Regierungssystems in den »Rêveries politiques«. Bei dem Versuche, sich in Straßburg zum Staatsoberhaupt ausrufen zu lassen, ward er in der Finkmattkaserne 30. Okt. 1836 verhaftet und nach Amerika verbannt. Auf die Nachricht von der Krankheit seiner Mutter kehrte er 1837 nach Europa zurück und lebte auf Arenenberg, bis die französische Regierung von der Schweiz seine Ausweisung verlangte. Er kam ihr zuvor, indem er sich nach London begab, wo er in den »Idées Napoléoniennes« (1839) nochmals sein politisches Glaubensbekenntnis entwickelte, das aus den Taten und noch mehr aus den heuchlerischen Phrasen seines Oheims geschickt zusammengestellt ist. Als Ludwig Philipp 1840 durch die Abholung der Leiche Napoleons I. nach Frankreich dem N.-Kultus selbst eine Huldigung darbrachte, glaubte N. die günstige Zeit für eine neue Schilderhebung für gekommen und landete, nachdem er eine Anzahl hochgestellter Generale gewonnen, an der französischen Küste bei Boulogne und versuchte 6. Okt. 1840 in diese Stadt einzudringen, wurde aber, da sich niemand für ihn erklärte, auf der Flucht verhaftet. Die Pairskammer verurteilte ihn zu lebenslänglicher Hast in der Festung Ham; hier lebte er in Gesellschaft eines Mitschuldigen, Conneau, fünf Jahre in milder Haft. Als Maurer verkleidet (angeblich unter dem Namen Badinguet, der ihm als Spottname verblieb) entfloh er von Ham 25. Mai 1846 nach England.

Nach der Februarrevolution ward er mehrfach zum Deputierten gewählt und erschien im September 1848 in der Nationalversammlung Er beobachtete eine kluge Zurückhaltung, ließ aber gleichzeitig die Masse des Volkes, in dessen Augen sein Name ihm einen Nimbus gab, für sich bearbeiten. So kam es, daß er bei der Präsidentenwahl 10. Dez. 1848: 51/2 Mill. Stimmen gegen 11/2 Mill. für Cavaignac erhielt; am 20. Dez. leistete er den Eid auf die Verfassung der Republik. Während die Vertreter der Nation ihre Zeit in erbittertem Parteikampf vergeudeten, füllte N. Heer und Beamtenstand mit seinen Anhängern und gewann den Klerus durch die Unterstützung des Papstes gegen die römischen Republikaner (1849) sowie den Bürgerstand durch die Aussicht auf einen dauernden Frieden unter einer starken Regierung. Der Gesetzgebenden Versammlung gegenüber, mit der er bald in Konflikt geriet, trat er als der Erwählte der Nation auf, und als sie sich weigerte, seine Wiederwahl durch eine Revision der Verfassung zu ermöglichen (19. Juli 1851), die Verfügung über die Truppen beanspruchte und eine dritte Gehaltserhöhung Napoleons abschlug, setzte er in der Nacht vom 1. auf den 2. Dez. 1851 den seit langem im geheimen vorbereiteten Staatsstreich ins Werk: die Führer des Parlaments wurden verhaftet und verbannt, ein republikanischer Aufstandsversuch in den Straßen von Paris durch schonungsloses Einschreiten der Truppen im Keim erstickt. Von der Volksvertretung appellierte N. an das souveräne Volk selbst, das durch die Wahl Napoleons zum Präsidenten auf zehn Jahre mit 71/2 Mill. Stimmen (20. Dez.) die Errichtung einer Militärdiktatur billigte; die neue Verfassung vom 14. Jan. 1852 gab dem Volk das Recht des Plebiszits in besondern Fällen, der Volksvertretung (Senat und Gesetzgebendem Körper) nur das der Beratung, dem Staatsoberhaupt eine sonst unumschränkte Gewalt. Am 7. Nov. 1852 erklärte der Senat die Wiederherstellung des Kaiserreichs für den Willen der Nation, die das Senatskonsult am 22. mit über 7,800,000 Stimmen bestätigte. Am 2. Dez. 1852 wurde N. III. als Kaiser der Franzosen proklamiert. Von den europäischen Mächten wurde N. bald anerkannt, eine Heirat mit einer Prinzessin aus fürstlichem Haus kam aber nicht zustande. N. vermählte sich daher 29. Jan. 1853 mit einer Spanierin, Eugenie (s. d.), Gräfin von Teba, die ihm 16. März 1856 einen Erben, den kaiserlichen Prinzen (s. S. 421 f.), gebar.

N. strebte vor allem danach, durch Kriegsruhm die französische Nation zu blenden und sich das Verdienst zu erwerben, Frankreich das Übergewicht in Europa wiederzuerringen. Hierzu diente ihm die Beteiligung am Krimkrieg; die Kämpfe vor Sebastopol befriedigten den Ehrgeiz der Armee, die Niederlage Rußlands befreite das liberale Europa von dem Druck, den der despotische Zar Nikolaus ausgeübt hatte, England und Österreich waren Frankreichs Bundesgenossen, und auf dem Pariser Kongreß 1856 waren die Gesandten sämtlicher Großmächte um den Kaiser versammelt, der durch Großmut auf Kosten seiner Verbündeten Rußland für sich gewann. Das Attentat des Italieners Orsini (14. Jan. 1858), das ebenso wie die vorhergegangenen der Italiener Pianori (28. April 1855) und Bellamare (8. Sept. 1855) scheiterte, bezeichnete einen Wendepunkt in der kaiserlichen Politik. Seiner doktrinären Neigung folgend, erklärte N. jetzt die Befreiung der unterdrückten Völker für das Ziel der französischen Politik. Nachdem er sich mit Cavour in Plombières verständigt und das Bündnis und eine Familienverbindung mit Sardinien geschlossen, zog er mit diesem 1859 gegen die österreichische Herrschaft in Italien zu Felde, siegte bei Magenta und Solferino, entzog sich weitern Verwickelungen durch den Frieden von Villafranca (11. Juli) und erwarb Savoyen und Nizza (1860). Er schien jetzt auf der Höhe seiner Macht zu stehen; die mächtigsten Reiche des Kontinents hatte er gedemütigt, und alle Welt lauschte gespannt seinen Worten. Um den Klerus zu gewinnen, mußte er sich jedoch der vollständigen Einigung Italiens widersetzen und 1867 bei Mentana sogar mit den Waffen zugunsten des Papstes einschreiten, wodurch er die Dankbarkeit der Italiener verscherzte. Die Bundesgenossenschaft, die N. beim Staatsstreich sich aufgeladen, die der Abenteurer und Glücksritter, deren Frivolität und zynische Geldgier ihn schon durch verschiedene Börsenschwindeleien kompromittiert hatten, verleitete ihn 1862 zu der verhängnisvollen mexikanischen Expedition, mit der er das nebelhafte Ziel einer französischen Protektion über die lateinische Rasse auch in der Neuen Welt verband. Aber seine Berechnungen erwiesen sich als trügerisch: die Eroberung Mexikos und die Errichtung eines Vasallenthrons waren nicht so leicht, wie er gedacht, und als die Vereinigten Staaten von Nordamerika nach Beendigung ihres Bürgerkrieges gegen die französische Intervention Protest erhoben, mußte N. Mexiko räumen und seinen Schützling, Kaiser Maximilian, preisgeben (1867), nachdem das Unternehmen an direkten Kosten der Armee und an Anleihen für das mexikanische Kaiserreich ungeheure Geldsummen verschlungen hatte und die Armeevorräte aufgebraucht worden waren. Daher mußte sich N. gefallen lassen, daß Rußland seine Intervention zugunsten Polens, England seinen Vorschlag eines allgemeinen Kongresses in Paris ablehnte (1863), und konnte 1866 nach dem glänzenden Sieg Preußens über Österreich dem Sieger nicht Einhalt gebieten und Kompensationen am Rhein für Frankreich erzwingen, wie die öffentliche Meinung verlangte; nicht einmal Luxemburg gelang es ihm 1867 zu erwerben.

Diese Mißerfolge minderten Napoleons Ansehen rasch. Seine Haltung war von da ab unsicher und schwankend, wozu auch sein schmerzhaftes Steinleiden beitrug. Einerseits schmiedete er unaufhörlich Pläne, um durch territoriale Erwerbungen die Eroberungsgier der Nation zu befriedigen, zu welchem Zweck er die Armee durch Niel reorganisieren und mit dem Chassepotgewehr ausrüsten ließ sowie einen Dreibund (mit Italien und Österreich) gegen Preußen anstrebte; anderseits machte er Zugeständnisse in der innern Politik, indem er dem Gesetzgebenden Körper 1860 das Interpellationsrecht, 1867 die Adreßdebatte zurückgab und 1869 ihm Budgetrecht, Verantwortlichkeit der Minister u.a. zugestand. Das am 2. Jan. 1870 berufene Ministerium Ollivier sollte Frankreich zu einem konstitutionellen Staat umbilden. Bei dem Plebiszit, dem dieser Reformplan 8. Mai 1870 unterworfen ward, wurden 11/2 Mill. Nein abgegeben; diese verhältnismäßig hohe Zahl zeigte, daß die Zugeständnisse zu spät gekommen waren, daß man sie ebensowenig würdigte wie das Verdienst, das sich N. durch den Handelsvertrag mit England (1860) erworben. Unter dem Eindruck der Mißstimmung der Nation ließ sich N. 1870 wider seinen Willen von dem leidenschaftlichen und beschränkten Minister des Äußern, Gramont, sowie von der Hofpartei, den Klerikalen und Reaktionären zum Krieg mit Preußen drängen (s. Deutsch-französischer Krieg). Aber sein Mangel an Vertrauen zu sich selbst und seine Krankheit raubten ihm den letzten Rest von Energie und Tatkraft in der Führung der Armee, deren Oberbefehl er schon 12. Aug. niederlegte. Der Tag von Sedan (1. Sept.) besiegelte sein Schicksal. Nachdem »es ihm nicht gelungen, den Tod zu finden«, gab er sich kriegsgefangen, wagte aber nicht die Verantwortung für Friedensverhandlungen zu übernehmen. Noch am 2. Sept. reiste er nach dem ihm angewiesenen Aufenthalt, Schloß Wilhelmshöhe, ab und begab sich nach Abschluß des Präliminarfriedens und nach seiner Absetzung durch die Nationalversammlung (1. März) zu seiner Familie nach Chislehurst in England, wo er an den Folgen einer Steinoperation starb.

N. hatte in seinem Äußern wenig vom Bonaparteschen Familientypus; auch sein Phlegma, seine träumerische Apathie wiesen auf andern als korsischen Ursprung hin. Von Natur war er sanft und wohlwollend, seinen Freunden und Dienern treu und dankbar; seine geistige Begabung war nicht unbedeutend, wenn auch nicht schöpferisch. Seine Kenntnisse waren vielseitig, doch neigte er zum Doktrinarismus. Sein Verhängnis war sein Prätendententum; die Schuld des Staatsstreiches lastete schwer auf ihm, und sein Regierungssystem mußte an dem unversöhnbaren Widerspruch zwischen Despotismus und Volkssouveränität scheitern. Indes Italien hat ihm ein dankbares Andenken bewahrt und 1879 in Mailand ein Standbild errichtet. In jüngster Zeit zieht auch in Frankreich sein Andenken Vorteil aus dem Wiedererwachen des N.-Kultus. Napoleons Werke erschienen gesammelt als »Œuvres de Napoléon III« in 5 Bänden (Par. 1854–69; deutsch von Richard, Leipz. 1857–58, 4 Bde.). Kleinere Schriften sind: »Politique de la Franceen Algérie« (1865); »Carte de la situation militaireen Europe« (1868); »Titres de la dynastie Napoléonienne« (1868); »Progrès de la France sous le gouvernement impérial« (1869); »Forces militaires de la France« (1872). Sein Hauptwerk ist die »Histoire de Jules César« (1865–66, 2 Bde.; deutsch, Wien 1865–66), deren zweiter Band wegen der gründlichen Studien über den gallischen Krieg wertvoll ist. Nach seinem Tod erschienen: »Œuvres posthumes; autographes inédits de N. IIIen exil« (1873).

Vgl. Bulle, Geschichte des zweiten Kaiserreichs und des Königreichs Italien (in Onckens »Allgemeiner Geschichte in Einzeldarstellungen«, Berl. 1890); Delord, Histoire du second Empire (Par. 1869–75, 6 Bde.); De la Gorce, Histoire du second Empire (das. 1894–1903, 6 Bde.); Villefranche, Histoire de N. III (2. Aufl., das. 1898, 2 Bde.); Blot, N. III, histoire de son règne (das. 1898); Jerrold, The life of N. III. (Lond. 1875–82, 4 Bde.); A. Forbes, Life of N. III. (das. 1898); v. Sybel, N. III. (im 3. Bande der »Kleinen Schriften«, Stuttg. 1880); B. Simson, Über die Beziehungen Napoleons III. zu Preußen und Deutschland (Freiburg 1882); Le Bas, La jeunesse de N. III (Par. 1902); Hachet-Souplet, Louis N., prisonnier au fort de Ham (das. 1894); Thirria, N. III avant l'Empire (das. 1895 bis 1896, 2 Bde.); de Vieil-Castel, Mémoires sur le règne de N. III (das. 1881–84, 6 Bde.); Du Casse, Les dessous du coup d'Etat (das. 1891); Ebeling, N. III. und sein Hof (Köln 1891–94, 3 Bde.); de Lano, Le secret d'un empire. La cour de N. III, etc. (3 Bde., 1891 u. 1893); De Chambrier, La cour et la société du second empire (Par. 1900–03, 2 Bde.); die Schriften von Imbert de Saint-Amand (s. d.); Giraudeau, N. III intime (5. Aufl., das. 1895); A. Lebey, Les trois coups d'Etat de Louis-N. Bonaparte (das. 1906); Fraser, N. III., my recollections (Lond. 1895); Cadogan, Makers of modern history, three types: Louis N.-Cavour-Bismarck (das. 1905).

Erbe seiner Rechte und Haupt der Napoleonischen Dynastie wurde sein einziger Sohn, der kaiserliche Prinz Napoléon Eugène Louis Jean Joseph, geb. 16. März 1856 in den Tuilerien, gest. 1. Juni 1879. Er wurde sorgfältig erzogen und sollte 1870 sich die ersten Kriegslorbeeren erwerben. Bei Saarbrücken 2. Aug. feuerte er eine Mitrailleuse ab, flüchtete dann nach Chislehurst, worauf er nach dem Tode seines Vaters die Artillerieschule in Woolwich besuchte. Beim Eintritt seiner Großjährigkeit 16. März 1874 wurde er von der bonapartistischen Partei feierlich in Chislehurst als Napoleon IV. zu ihrem Haupt und Prätendenten erklärt. In der Tat aber hielt ihn seine Mutter in voller politischer und pekuniärer Abhängigkeit. Um dieser wenig befriedigenden Stellung ein Ende zu machen, wollte er kriegerische Lorbeeren sammeln, begab sich im Februar 1879 nach dem Kapland und nahm am Sulukrieg teil. Hier wurde er bei einem Rekognoszierungsritt am Ityolyosifluß von den Sulu erschlagen. Seine Leiche ward neben der seines Vaters 1887 in einem Mausoleum zu Farnborough beigesetzt. Vgl. Deléage, Trois mois chez les Zoulous et les derniers jours du prince impérial (Par. 1879); Barlee, Life of the Prince imperial of France (Lond. 1880); Graf Hérisson, Le Prince impérial, Napoléon IV (Par. 1890; deutsch, Augsb. 1894); Martinet, Le Prince impérial (Par. 1895).

4) Prinz N. (Plon-Plon), s. Bonaparte 4d).


http://www.zeno.org/Meyers-1905. 1905–1909.

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