Metallzeit

Metallzeit

Metallzeit (hierzu die Tafeln »Kultur der Metallzeit I-IV«), die zweite große Hauptabteilung der Prähistorie. Während in der der M. vorausgehenden Steinzeit (s. d.) Metall noch unbekannt war, tritt es in der M. unter den Geräten, Werkzeugen und Waffen unsrer Vorfahren auf, jedoch so, daß steinerne Geräte, Werkzeuge und Waffen noch längere Zeit neben den metallenen Verwendung finden. Die M. ist bei den verschiedenen Völkern zu verschiedener Zeit angebrochen, ihr Beginn im allgemeinen nicht chronologisch genau zu fixieren. Während z. B. in Ägypten und Mesopotamien der Anfang der M. um Jahrtausende hinter den Beginn unsrer Zeitrechnung zu verlegen ist, befinden sich einzelne Naturvölker noch jetzt in der Steinzeit. Die ganze Völkergruppe der Südsee hat das Metall erst durch die europäischen Entdecker jener Gebiete kennen gelernt, die Indianerstämme Nordamerikas haben das gediegene Kupfer, das sie an den Ufern der Hudsonbai und des Oberen Sees fanden, bis zu ihrer Bekanntschaft mit den Europäern zur Herstellung von Waffen und Werkzeugen benutzt. In Afrika gibt es einige Eingebornenstämme (Bergdamara Südafrikas), die Kupferkiese verhütten und das hieraus gewonnene Metall zu Schmuckgegenständen verarbeiten. Die meisten afrikanischen Stämme sind aber lange, bevor sie mit Europäern in Berührung kamen, direkt vom Stein zum Eisen übergegangen, wofür die in Afrika weitverbreiteten Lagerstätten des verhältnismäßig leicht auszuschmelzenden Raseneisensteins eine Erklärung bieten. War aber im allgemeinen auch die Wahl des Materials zur Herstellung von Geräten, Werkzeugen und Waffen bedingt durch die in den betreffenden Gebieten gediegen oder als Erze vorkommenden Metalle, so muß anderseits doch anerkannt werden, daß speziell für Europa das um die Mitte der 1830er Jahre von Danneil in Salzwedel, Lisch in Schwerin und Thomsen in Kopenhagen zuerst aufgestellte, später von skandinavischen Forschern, insbes. Thomsen u. Sven Nilsson, weiter ausgebildete Dreiperiodensystem (demzufolge auf die Steinzeit eine Bronzezeit und erst auf diese das Zeitalter des Eisens gefolgt ist) sich als zutreffend erwiesen hat. Daß bei vielen Völkern Jahrhunderte hindurch der Gebrauch der Bronze vorgeherrscht hat, während das Eisen unbekannt war oder nur wenig Beachtung gefunden hat, beruht auf der glänzenden Erscheinung der Bronze wie auch darauf, daß die Legierung von Kupfer und Zinn zwar schwer herzustellen, bez. das Zinn nicht leicht zu beschaffen war, daß aber die Legierung leichter zu bearbeiten war als das Eisen. Im Gegensatz zum Eisen konnten unbrauchbar gewordene Bronzegeräte umgeschmolzen und in neuen Formen wiederhergestellt werden. Der Einführung der Bronze ist bei vielen Völkern der Gebrauch des Kupfers (s. Kupferalter) vorangegangen (Tafel I, Fig. 1–4); eine allgemeine Verwendung hat das Kupfer bei der vorgeschichtlichen Bevölkerung Europas aber nicht gefunden, und ebensowenig hat dieses Metall auf die kulturelle Entwickelung jener Völker einen Einfluß ausgeübt, der dem durch die Verwendung der Bronze, bez. des Eisens bewirkten Kulturfortschritt zu vergleichen wäre.

Die Bronzezeit.

Die in den 1870er Jahren von Lindenschmit, Hostmann u. a. vertretene Ansicht, die in vorgeschichtlichen Gräbern und Wohnstätten Nord- und Mitteleuropas als sogen. Depotfunde (absichtlich vergrabenes Besitztum) dem Erdboden entnommenen Bronzegegenstände seien lediglich durch den Handel aus dem Orient oder den Mittelmeerländern dorthin gelangt, ist heute der allgemeinen Auffassung gewichen, daß die von auswärts nach Nord- und Mitteleuropa durch den Handelsverkehr eingeführten Bronzeobjekte hier zur Entwickelung einer einheimischen Bronzekultur, die zwar gemeinsame Grundformen, aber doch auch gewisse lokale Verschiedenheiten aufweist, den Anstoß gegeben haben. Für diese Auffassung sprechen auch die in den verschiedensten europäischen Ländern aufgefundenen Gußformen zur Herstellung der Bronzegeräte und Waffen. Wo die Bronze erfunden wurde, ist bis jetzt noch nicht mit Sicherheit anzugeben; bis vor kurzem dachte man gern an Indien, ja selbst an China als das Ursprungsland, doch hat man diese Theorie neuerdings einhellig verlassen zugunsten Westasiens und insonderheit des alten chaldäisch-mesopotamischen Kulturkreises. Allen diesen drei Herden ist eine Benutzung des Kupfers vor der der Bronze gemein (vgl. die sehr zinnarme Bronze, Tafel I, Fig. 3), nur fehlen uns bei Ost- und Südasien noch alle Daten zur Bestimmung der Chronologie, während die neuen Ausgrabungen im Zweistromland doch wenigstens den Beweis erbracht haben, daß das Kupfer hier bereits im 5. Jahrtausend vor Christo im Gebrauch gewesen ist. Hilprecht will es noch weiter zurück datieren. Über die Zeit des Übergangs zur Zinnbronze tappen wir jedoch auch hier noch im Dunkeln.

Sehr alt ist der Gebrauch des Kupfers auch bei den alten Ägyptern. Bis zum Beginn des vorigen Jahrzehnts galten die von den Königen der 3. Dynastie (Djezer, Snefru, Kusu) abgebauten Minen von Wadi Nasb, Wadi Maghara und Sarbut-el-châdim als die ältesten Belege dieses Gebrauchs; seither ist indessen der Nachweis geführt worden, daß die Kenntnis des Kupfers noch weiter, bis zur 1. Dynastie oder gar darüber hinaus, zurückreicht. Wir haben also auch hier mindestens das 5. vorchristliche Jahrtausend als untere Zeitgrenze anzunehmen. Der Gebrauch der Bronze ist demgegenüber weit jünger; sein Beginn fällt zwar noch in die Zeit des alten Reiches, doch ist die Bronze noch unter der 12. Dynastie sehr zinnarm. Zudem waren Steingeräte damals noch im vollen Gebrauch. Man muß sich also bescheiden, zu sagen, daß um die Mitte des 3. vorchristlichen Jahrtausends die Bronze zwar bekannt, daß sie ober noch weit vom klassischen Mischungsverhältnis (90 Teile Kupfer, 10 Teile Zinn) entfernt war.

Für Vorderasien als den Ursitz der Bronzebereitung spricht neben deren Alter noch ein andres, ebenso wichtiges und unumgängliches Moment: das Vorkommen beider zur Bronze benötigten Metalle in erreichbarer Nähe. Die Legierung hat selbstverständlich nur dort erfunden werden können, wo Kupfer und Zinn gemeinsam vorkommen. Nun findet sich Kupfer zwar in sehr vielen Ländern, das Zinn jedoch ist in seinem Vorkommen sehr beschränkt. England, Frankreich, Portugal und Spanien sind die Länder des Westens, in denen es sich findet, Malakka, Banka und Biliton, die persischen Provinzen Chorasan und Drangiana, Asterabad, Tebris und Midian die des Ostens. Diese oder andre, noch nicht wieder entdeckte vorderasiatische Vorkommen können recht wohl der Ausgangspunkt der neuen Technik gewesen sein.

Ihre Hauptgrundlage hat diese im übrigen in dem durch den phönikischen Handel schon früh aus dem Westen geholten Zinn erhalten. Das griechische Wort Kassiteros für Zinn hielt Schrader für ein ursprünglich akkadisch-assyrisches Wort, das von den Phönikern nach der Entdeckung und Erschließung der reichen Zinngruben Westeuropas mitsamt der Ausbeute dieser Gruben verbreitet worden sein soll. Lange ist den Alten die Lage der Kassiteriden unbekannt geblieben; selbst Herodot weiß noch nichts davon. Später haftet der Name auf dem südwestlichen England, auf Cornwall, von wo das Metall in großen Massen durch Gallien auf dem Landwege nach dem Mittelmeer gebracht wurde. Für die ältere Zeit kommen jedoch, nach Hans Hildebrand, diese englischen Gruben noch nicht in Frage, da ihr Abbau erst später begonnen sein soll. Hildebrand verlegt denn auch die frühesten Herkunftsorte nach Spanien und Portugal, in denen er die Kassiteriden sieht.

Ungemein viele Antworten hat die wichtige Frage, auf welchen Wegen die Bronze und ihre Kultur nach Mittel- und Nordeuropa gekommen ist, gefunden. Nach Sophus Müller ist sie auf zweifachem Wege nach Europa gelangt, nämlich zunächst auf einer südlichen Route über Vorderasien nach Griechenland und von dort nach Mittel- und Nordeuropa. Gewisse Beziehungen, wie sie die mykenischen Altertümer einerseits mit der altägyptisch-mesopotamischen Kultur, anderseits mit der nordeuropäischen Bronzekultur aufweisen, sowie eine bestimmte Schwertform (Schwert mit flacher Griffzunge), die übereinstimmend in Ägypten, Mykenä sowie in Nord- und Mitteleuropa auftritt, sprechen nach S. Müller zugunsten dieser Annahme. Außerdem soll die Bronze noch auf einer nördlich vom Kaspisee und Schwarzen Meer durch Südrußland hindurch führenden Route nach Europa gelangt sein, was durch gewisse Übereinstimmungen zwischen den sibirischen und ungarischen, bez. österreichischen Bronzealtergruppen (Auftreten der asiatischen Bronzesichel in Niederösterreich) bezeugt werden soll. Hörnes betrachtet ebenfalls Mesopotamien als eins der ältesten Zentren der Bronzekultur und glaubt, daß auf der Route, welche die nach Europa fortschreitende Bronzekultur vom Euphrat-Tigrisland entlang der Südküste des Schwarzen Meeres nach den Donaumündungen und von dort zunächst nach den östlichen Alpenländern eingeschlagen haben soll, das im Südostwinkel des Schwarzen Meeres gelegene erzreiche Gebiet der Tibarener und Moscher, dessen Metallindustrie auch in der Bibel erwähnt wird, eine Mittelstation gebildet hat. Eine Reminiszenz an die dem Bezug von Bronzen aus den Küstenländern des Schwarzen Meeres dienenden vorgeschichtlichen Handelsexpeditionen erblickt Hörnes in der Argonautensage. Montelius endlich unterscheidet einen westlichen Weg, der den Gestaden des Mittelmeeres bis Spanien folgte und auf verschiedenen Landwegen (Rhone, Ostalpen) nach Norden führte, und einen östlichen über das Ägäische Meer und die Balkanhalbinsel.

Die kleine Auswahl der hier angeführten Autoren läßt deutlich erkennen, daß bei aller Vielheit der Antworten eine befriedigende Lösung jener Frage nicht erfolgt ist; bei der wahrscheinlichen Mannigfaltigkeit der Wege und deren zeitlichen Veränderungen ist eine einwandfreie Feststellung auch kaum noch möglich. Um so klarer liegt dafür die europäische Bronzekultur selbst allmählich vor unsern Augen, vor allem die nordische, die den Vorzug gehabt hat, seit drei Viertel Jahrhunderten verständnisvoll und systematisch untersucht worden zu sein, während ein staatlich gefördertes Studium in den übrigen Ländern erst weit jüngern Datums ist.

Die Bronze muß in allen Ländern, selbst denen mit einer voll entwickelten und hoch gestiegenen neolithischen Kultur, rasch Eingang gefunden haben und begierig aufgenommen worden sein, sowohl des gefälligen Äußern wegen als auch ihrer Brauchbarkeit halber. Auf diese Weise hat sie auch in überraschend kurzer Zeit selbst den entlegenen Norden Europas erreicht. Daß sie hier wie im übrigen Europa ursprünglich eingeführt und nicht einheimisch ist, wird durch das unverkennbar vom Orient übernommene Mischungsverhältnis dargetan, außerdem auch durch die Übereinstimmung der Grundtypen; Formen z. B. wie die in Tafel II, Fig. 13 und 28, wiedergegebenen reichen von Südeuropa bis Skandinavien. Davon abgesehen aber ist die europäische Bronzekultur charakterisiert durch eine ganz allgemein verbreitete Weiter- und Umbildung der Formen und eine ebenso selbständig weiter entwickelte Technik, die aus eignem Antrieb Bronze goß und schmiedete, ziselierte, neue Formen erfand und variierte. Und das alles, ohne daß die alte Verbindung mit dem Südosten und Süden schon der Beschaffung des Rohmaterials wegen aufhörte. Im Gegenteil brachte diese stets neue Anregungen und Bereicherungen. Unter diesen Umständen kann es nicht überraschen, daß zwar in der ältern Bronzezeit, unter dem Bann der eingeführten fremden Muster, überall die gleichen einfachen Formen herrschen (nebenbei noch ein Beweis für die rasche und fast gleichzeitige Verbreitung der neuen Geräte und Anschauungen), daß aber in der jüngern Bronzezeit die einzelnen Länder oder Kulturkreise verschiedene Bahnen einschlagen, wobei es interessant zu beobachten ist, daß die Lage zum Mittelmeer für die Dauer und den Entwickelungsgrad dieser Einzelkulturen ebenso bedeutungsvoll gewesen ist wie die vertikale und horizontale Gliederung des Erdteils selbst. In allen Ländern nämlich, wo das später von Süden herandrängende Eisen leicht und schnell Zugang finden konnte, haben wir eine kurze, weil frühzeitig von der Eisenkultur abgeschnittene Bronzezeit, in allen entlegenen oder weniger zugänglichen dagegen eine langdauernde, glänzende und hochentwickelte Bronzezeit vor uns. Zu jenen Ländern gehören im Süden Griechenland und Italien, das Gebiet zwischen der Adria und der obern Donau (Südösterreich und die Ostalpenzone) und das Rhonebecken; zu diesen die Länder im Norden des Balkans und der Apenninhalbinsel, also Ungarn und die Schweiz, dann die norddeutsche Tiefebene, ferner ganz Nordeuropa, namentlich Dänemark und Schweden, endlich Großbritannien. Anfang und Ende dieser verschiedenen »Zeiten« zu bestimmen, ist natürlich nicht ganz leicht, schon weil die Übergänge von der einen Kulturstufe zur andern, von der Steinzeit zur Bronzezeit und von dieser zur Eisenzeit, in jedem Fall eine lange Dauer beansprucht haben; abschätzbar sind sie aber doch. Danach reicht die erste Phase der Bronzezeit, die zugleich die einzige für die Länder mit kurzer Bronzezeit ist, etwa von 1500 bis 1000 v. Chr., während die zweite in Nordeuropa sicher bis 400 v. Chr. gedauert hat. In der Schweiz und in Ungarn hat sie anscheinend nur bis 600 v. Chr. gedauert. Bemerkenswert ist, daß Montelius neuerdings geneigt ist, den Anfang der Bronzezeit für den Norden um ein paar Jahrhunderte, bis an den Anfang des 2. vorchristlichen Jahrtausends, zurück zu datieren. Das Kupfer ist nach ihm in Skandinavien und Norddeutschland gar schon während der zweiten Hälfte des 3. vorchristlichen Jahrtausends in Gebrauch genommen worden.

Der langen Dauer der Bronzezeit in den Ländern mit langer, entwickelungsreicher Bronzezeit entspricht erklärlicherweise ein reger Wechsel im Geschmack und in den Formen der Geräte; Montelius unterscheidet auf Grund der typologischen Methode für Skandinavien nicht weniger als sechs verschiedene Perioden; Otto Tischler für Norddeutschland deren drei. Zu ganz ähnlichen Unterscheidungen der Formenwelt wie Montelius gelangt auch Sophus Müller; beide Forscher stimmen aber in der Unterscheidung zweier Hauptgruppen, die sie ältere und jüngere Bronzezeit nennen, vollkommen überein.

Charakteristisch für die ältere nordische Bronzezeit ist an den Bronzearbeiten das Vorwalten seiner, durch Tangenten verbundener Spiralornamente und Zickzacklinien (Tafel II, Fig. 4, 6, 7 u. 8), ein durchweg edler Geschmack und eine erstaunliche Geschicklichkeit in der Metallbearbeitung. Montelius hält die Gegenstände aus dieser Zeit fast ausnahmslos für einheimisches Fabrikat. In den Gräbern finden sich gewöhnlich Skelettreste; die Leichen wurden also, wie in der jüngern Steinzeit, unverbrannt beigesetzt. In der jüngern Bronzezeit fehlen die mit dem Stempel eingeschlagenen Spiralornamente; dagegen sind die Enden der Ringe, der Messer- und der Schwertgriffe etc. oft spiralig aufgerollt (Tafel I, Fig. 14; Tafel II, Fig. 1, 2, 10, 11 u. 12). Die Leichen sind in dieser Zeit stets verbrannt worden. Wo beide Bestattungsarten in demselben Grabhügel vorkommen, liegen die Gräber mit Leichenbrand stets der Oberfläche näher; sie sind also als Nachbestattung (s. d.) aufzufassen.

Auffällig, aber unzweifelhaft ist die Tatsache, daß das Hämmern des Metalls eine spätere Erfindung als der Guß ist; die meisten Bronzesachen (besonders die schwedischen) sind gegossen, und erst 'gegen das Ende der Bronzezeit zeigen sich häufig Spuren von der Anwendung des Hammers. Das Löten war unbekannt; zusammenzufügende Teile wurden durch Nieten oder durch Übergießen mit Bronzemasse verbunden. Die bronzenen Geräte und Waffen weisen zum Teil höchst charakteristische Formen auf. Rasiermesser von trapezoider Form, Dolche und Messer von gekrümmter oder geschweifter Gestalt (Tafel II, Fig. 23 u. 27), Sägen, Meißel, Äxte und Hämmer sind in den skandinavischen Gräbern in großer Anzahl gefunden worden. Die Knöpfe und Schwertgriffe sind bisweilen durch Bernsteineinlagen, häufiger durch Einlage einer schwärzlichbraunen harzähnlichen Masse verziert; einzelne Bronzegegenstände sind auch mit dünnen Goldplatten belegt.

Charakteristischer jedoch als alle diese Gegenstände ist für die Bronzezeit der Celt. Er ist ein Universalinstrument, das mit ebenderselben Wirkung als Axt, Beil oder Meißel verwendet wurde. In der Form unterscheidet man vier Haupttypen: 1) Flachcelte (Tafel I, Fig. 30; Tafel II, Fig. 22), in der Form ganz den neolithischen Steinbeilklingen nachgebildet (wie auch, nach Montelius, das merkwürdige Bronzemesser, Tafel II, Fig. 27); 2) Kragencelte und Leistencelte (Tafel II, Fig. 9 u. 14), Flachbeile mit seitlichen Gurten, um dem Stiel einen sicherern Halt zu geben. Die Querleiste bei den Leistencelten sollte das zu tiefe Eindringen der Klinge in den Schaft verhindern; 3) Lappencelte. Hier sind die Kragen so weit vergrößert, daß sie den Schaft großenteils umschließen (Tafel I, Fig. 31). Für Kragen-, Leisten- und Lappencelt zusammen gebraucht die Prähistorie gern den Ausdruck Paalstab (s. d.). 4) Düllencelte (Tüllencelte, Tafel I, Fig. 32; Tafel II, Fig. 15). Die Lappen sind zusammengewachsen, der Querschnitt der Tülle ist kreis- oder eiförmig, viel- oder viereckig. Diese Celtform heißt in Skandinavien Hohlcelt. Sie ist gleich dem Flachcelt ungemein weit (ganz Europa, Asien, Amerika) verbreitet und tritt am spätesten von allen Formen auf. Sie geht bis tief in die Eisenzeit. Die Schäftung aller Flachcelte gleicht der des Steinbeils (Tafel II, Fig. 19), bei den Hohlcelten wurde dagegen der in einem Knie gebogene Schaft in die Öffnung des Celtes gesteckt und meist mittels einer kleinen Öse, die sich an dem Celt selbst befindet, festgebunden (Tafel II, Fig. 18). Manche Schaftcelte, die an einer Seite eine Vertiefung und eingebogene Kanten (Schaftlappen) aufweisen und häufig als Paalstab (paalstave, Tafel II, Fig. 9 u. 14) bezeichnet werden, wurden offenbar in ähnlicher Weise wie der Hohlcelt geschäftet (Tafel II, Fig. 20).

Die eigentlichen Angriffswaffen der nordischen Bronzezeit waren Dolche, Äxte (Tafel II, Fig. 17), Spieße, Bogen und Pfeile, vermutlich auch Keulen und Schleudern; die Verteidigungswaffe war der Schild. Bronzeschwerter der eigentlichen Bronzezeit erweisen sich mehr zum Stich als zum Hieb geeignet und wurden, wie die auffallende Kleinheit des Griffes vermuten läßt, wahrscheinlich wie Dolche gefaßt. Die Klingen sind zweischneidig und spitz; dem Griffe fehlt die Parierstange (Tafel I, Fig. 14; Tafel II, Fig. 24–26, 29 u. 30). Er wurde entweder ganz aus Bronze hergestellt oder aus Holz, Knochen und Horn, durch die meist die bronzene Griffangel ging. Die Schwertscheiden, aus Holz mit einem Überzug aus Leder bestehend, trugen unten ein Ortband aus Bronze (Tafel I, Fig. 15). Bronzene Pfeilspitzen (Tafel I, Fig. 10) sind im allgemeinen selten, wahrscheinlich weil man vielfach noch den Feuerstein für den gleichen Zweck verwendete; dagegen finden sich bronzene Lanzenspitzen ziemlich häufig (Tafel I, Fig. 28). Das Geschirr der Pferde war reich mit Bronzeplatten verziert. Ferner gehören zum Inventar der nordischen Bronzezeit große bronzene Kriegshörner, Sicheln und Angelhaken, Diademe (Tafel II, Fig. 7) und Hängegefäße (Tafel II, Fig. 8), aus Holz und Bronze hergestellte Wagen, wie die kleinen bronzenen vierräderigen Kesselwagen von Kesselform, ferner bronzene Fibeln und Armringe, gedrehte Halsringe (torques, Tafel II, Fig. 3) u. dgl. Die Kommandostäbe und Kommandoäxte (Schwertstäbe, Tafel II, Fig. 16) sind schön verzierte Bronzestäbe, bez. Bronzeäxte, die als Insignien der Macht von Fürsten oder Befehlshabern geführt wurden. Sie gehören der frühen Bronzezeit an.

Tiefgreifende Unterschiede von dieser nordischen Bronzekultur zeigt diejenige Großbritanniens. J. Evans teilt sie in drei Stufen, von denen die erste durch Flachbeile mit oder ohne Randleisten und dünne Dolchmesser, die zweite durch schwerere Dolchklingen und Dolche oder Lanzenspitzen mit Schaftangel sowie Beile mit ausgesprochenen Randleisten, die dritte durch Paalstäbe, Hohlcelte und vielerlei andre Waffen- und Werkzeugformen (Tafel II, Fig. 21) charakterisiert ist. Die Grundtypen sind dem Kontinent entlehnt, die weitere Ausgestaltung ist aber auch hier vollkommen selbständig vor sich gegangen; dabei fehlen einige für Nordeuropa charakteristische Formen (Streitäxte, Fibeln, Hängegefäße, Kämme, Spiralornamente) ganz, während die Sicheln und Sägen, Messer und Rasiermesser ganz andre Gestalt annehmen.

In der Schweiz sind die Pfahlbauten die klassischen Träger der Bronzekultur; aus ihren Seen sind bis heute schon ungezählte Tausende von Geräten herausgeholt worden. Die Funde geben uns zwar einen vollkommen klaren Begriff von der hohen Kultur jener, in den schwer zugänglichen Gebieten lange dauernden Periode, doch fehlt bei der mangelnden Schichtung natürlich die Möglichkeit einer chronologischen Sonderung. Dennoch lehren sie, daß diese Kultur noch fortbestanden haben muß, als im benachbarten Italien längst ein neues Metall, das Eisen, auch ein neues Kulturbild hervorgerufen hatte. In der ungarischen Bronzekultur hat man lange den Ausgangspunkt für die nordischen Bronzealterstypen, überhaupt ein Bindeglied zwischen dem vordern Orient und Nord- und Westeuropa sehen zu dürfen geglaubt; heute sind die Prähistoriker jedoch zu der Überzeugung gelangt, daß sie mit ihren gestielten Zierbeilen, pickelförmigen Beilstäben, halbkreisförmigen Sicheln, dem Spiralschmuck und den gravierten Schwertern nur einen Seitenast der europäischen Bronzekultur darstellt, allerdings einen der schönsten und ausgebildetsten.

Von den Völkern des südlichen Europa haben die Hellenen die durch die Phöniker übertragene babylonisch-ägyptische Metallkultur nicht unerheblich abgewandelt. Während das griechische Handwerk im allgemeinen ziemlich autochthon entstanden ist, lernten Kunst und Kunstindustrie von orientalischen Vorbildern. Im Burghügel von Mykenä fand Schliemann neben Bronzegeräten Gold- und Kupfergeräte; daneben aus Obsidian verfertigte Messer und Pfeilspitzen. In eigentümlicher Weise repräsentiert Mykenä somit eine Mischung der absterbenden Stein- und der heimischen und orientalischen Metallkultur. Löwen, Sphinxe, Greifen, Tauben, nackte Frauen und halbnackte Männer, Seetiere, Palmen und Papyrusstauden, Wagenjagden im Wildpark und heraldisch gepaarte Tiere, Totenmasken und Brustschilde deuten auf den Orient; ein Erbteil aus der europäischen Stein- oder Bronzezeit ist nirgends vorhanden.

In Italien endlich scheint die Bronze mit den eingewanderten Italikern von Norden her ins Land gekommen zu sein. Sie tritt zuerst in den Terramaren (s. d.) auf, jenen auf dem trocknen Land errichteten pfahlbauartigen Ansiedelungen, die etwa seit dem letzten Drittel des vorletzten vorchristlichen Jahrtausends weite Teile der Po-Ebene bedecken. Zu einer wirklichen reinen Blüte ist die Bronzekultur hier jedoch nicht gekommen; dazu wurde sie zu schnell von dem rasch nachrückenden Eisen verdrängt.

Die Hallstattperiode.

Ganz wie die Bronzetechnik hat auch die des Eisens ihren Anfang und Ausgangspunkt in Vorderasien genommen. Es ist die Gegend zwischen dem Pontus, dem Kaukasus, dem Kaspischen Meer im Norden und den Ebenen Mesopotamiens im Süden, von wo die Kunst des Verhüttens und Schmiedens des Eisens ihren Siegeszug über die ganze okzidentale Welt angetreten hat. Von den pontischen Chalybern stammt die griechische Bezeichnung des Stahls; von ihnen hatte jenes Volk nach seiner eignen Überlieferung auch die Kunst der Eisenbearbeitung gelernt.

Während in Ägypten das Eisen bereits um 1500 v. Chr. bekannt war, ist es, wie die Funde von Hissarlik-Troja, Tiryns und Mykenä lehren, selbst in den nachfolgenden Jahrhunderten nach Europa und dem vordern Kleinasien nicht in merkbarer Menge gekommen. Häufig und in Massen tritt es in Europa erst in der Zeit zwischen dem 10. und dem 8. Jahrh. v. Chr. auf, ähnlich wie früher die Bronze ebenfalls in Formen, die deutlich auf Südwestasien als das Ursprungsland hinweisen. Diesen gesamten Formenkomplex nennen wir nach der ersten, berühmtesten und ausgiebigsten Fundstätte die Hallstattkultur. Ihr Bereich umfaßt die Alpenländer, das Donaugebiet, das südliche und südwestliche Böhmen, Teile von Mähren und Schlesien, Südwestdeutschland mit Württemberg, Baden und Bayern sowie einen großen Teil Frankreichs bis an die Pyrenäen. Auch sind die Balkanländer, Oberitalien und die Schweiz (in letzterm Land weist die Bronzekultur der westschweizerischen Pfahlbauten Anklänge an die Hallstattperiode auf; vgl. Pfahlbauten) von ihrem Einfluß nicht unberührt geblieben. Die Hallstätter Funde, ca. 6000 verschiedene Objekte von Bronze, Eisen, Gold, Gagat, Bernstein, Ton und Elfenbein, die aus 993 Flachgräbern mit meist unverbrannten Leichen zutage gefördert und von E. v. Sacken beschrieben wurden, beweisen, daß während dieses Kulturstadiums, das nach Undset gegen 500 v. Chr. seinen Höhepunkt erreicht hat und von Tischler in eine ältere und jüngere Hallstattperiode eingeteilt wird, die Metallurgie bereits eine relativ hohe Entwickelungsstufe erreicht hatte, und daß die Völker Mitteleuropas damals eine entschiedene Vorliebe für Pracht und Luxus an den Tag legten. Die Schwerter, zum Teil aus Bronze, vorherrschend jedoch, wie die meisten Waffen (Tafel I, Fig. 29) und Geräte im Gegensatz zu den Gefäßen, aus Eisen hergestellt, haben breite, schwere Klingen mit schräg abgeschnittenen Spitzen (Tafel I, Fig. 13). Die Handgriffe schließen ab in großen Knaufen (Tafel I, Fig. 13), häufig von der Form der Insektenfühlhörner (»Antennenschwerter«, Tafel I, Fig. 14), und unterhalb des Griffes bemerkt man an der Klinge seitliche Einschnitte. Auch Dolche sind häufig, die Klinge fast immer von Eisen, die Griffe von Bronze (Tafel I, Fig. 11 u. 12), ebenso Messer mit breiter, geschweifter Klinge. Die nicht häufigen Helme sind entweder aus Bronze (Tafel I, Fig. 25 u. 27) oder aber aus leichtern Materialien und dann mit Bronzeplatten belegt (Tafel I, Fig. 26). Unter den Schmucksachen fallen prächtige bronzene Gürtelbleche auf, die mit getriebenen Ornamenten verziert sind, und denen spitze Haken zum Verschluß dienen. Ferner finden sich hängende Ketten mit Klapperblechen (Tafel I, Fig. 6 u. 16), Armringe, teils hohl aus zusammengebogenem Bronzeblech gebildet, teils massiv gegossen; als Motiv dient häufig eine Schnur mit aufgereihten Perlen oder Kugeln. Unter den Hallstätter Fibeln sind Spiralfibeln (Tafel I, Fig. 22) und Bügelfibeln (Tafel I, Fig. 23; Paukenfibeln, Tafel I, Fig. 17; Pauken-Armbrustfibeln, Tafel I, Fig. 18; Armbrustfibeln, Tafel I, Fig. 19 u. 20; Kahnfibeln, Tafel I, Fig. 21 u. 24) vorherrschend. Bronzegefäße wurden zahlreich und von mannigfacher Form ausgehoben, nämlich ein- oder zweihenkelige Eimer (situlae, Tafel I, Fig. 9), quergerippte zylindrische Cisten (Tafel I, Fig. 8), Vasen (Tafel I, Fig. 7), tassenförmige Gefäße, Schalen (Tafel I, Fig. 5), flache Schüsseln u. dgl. Von der Blüte der Gießkunst gibt der berühmte Plattenwagen vom Strettweg bei Judenburg an der Mur (Tafel II, Fig. 5) einen guten Begriff.

Über die absolute Zeitlage der Hallstattperiode gehen die Ansichten heute nicht mehr sehr weit auseinander. Montelius, der von allen Autoren die entlegensten Zeiträume annimmt, geht selbst für Mittelitalien nicht über das 11. Jahrh. v. Chr., als der Zeit der ersten protoetruskischen Eisenzeit, hinaus; die Hauptentfaltung der Periode fällt dann für den ganzen südlichen Kulturkreis der Hallstattzeit, also Oberitalien und Illyrien, in die Zeit von 900–400 v. Chr.; im Norden, wo Hoernes neuerdings vier Gruppen unterscheidet (1) eine südöstliche: Ostalpenländer von der Adria bis zur Drau, 2) eine mittlere: nördliche Ostalpenländer, Westungarn, Nieder- und Oberösterreich, Südböhmen und Mähren, 3) eine nordöstliche: Oberpfalz, Nordböhmen, Nordmähren, Schlesien, Posen, 4) eine westliche: Süd- und Westdeutschland, Nordschweiz und Ostfrankreich, dauert die Hallstattperiode in dem vom Mittelmeer leichter zugänglichen Westen nur bis ins 5. vorchristliche Jahrhundert, im schroffer abgeschlossenen Osten dagegen stellenweise bis ins 3. vorchristliche Jahrhundert.

Die Hallstattzeit ist nur noch für die weniger fortgeschrittenen Völker Europas rein vorgeschichtlich, für die übrigen, die Griechen, Italiker und Etrusker, bedeutet sie das Hineinragen in eine bereits halbhistorische Zeit; jedenfalls sind diese Völker in ihren spätern historischen Sitzen auch schon damals unzweifelhaft ansässig. Dasselbe gilt auch für die Kelten und für die Illyrier; dagegen ist die Zugehörigkeit der nördlich der Alpen und gerade um Hallstatt wohnenden Bevölkerung noch kaum festzustellen. Dieses Gebiet ist, wie der gesamte Norden der Balkanhalbinsel, Bayern, Südwestdeutschland, die Schweiz, die Franche- Comté und Burgund, ausgezeichnet durch eine sehr lange dauernde Hallstattzeit, im Gegensatz zu Griechenland und Italien, wo die erste Eisenzeit nur den Übergang zu den historischen Epochen bildet. Sie macht in jenen Ländern erst um etwa 400 v. Chr. einer noch stärkern Verwendung des Eisens Platz, an der nunmehr auch der bisher von diesem Metall ziemlich unberührt gebliebene Norden Europas teilnimmt.

Eine bei aller Kürze doch reiche Entwickelung hat die erste Eisenzeit, wie man die Hallstattperiode auch sonst wohl nennt, auch in Italien erfahren. Hier sind die Italiker von ihrer niedrigen, rein bronzezeitlichen Terramarenkultur sehr rasch zu einer weit höhern und glänzendern Bronze- und Eisenkultur übergegangen, von der noch heute eine ganze Reihe von Funden zeugen (Villanova, Benacci, Corneto-Tarquinii, Poggio-Renzo, Sarteano, Cäre, Cortona etc.). Diese Mischkultur wird in das 10. und 9. Jahrh. v. Chr. versetzt. Fortgeführt und selbständig weiterentwickelt wird sie in Mittelitalien von den Etruskern (s. Etrurien, S. 142). Hauptzeugen für deren Leistungen sind die großen Funde von Marzabotto und der Certosa bei Bologna, deren jüngste Gräber dem 5. vorchristlichen Jahrhundert angehören. Die verbrannten Gebeine sind zu Marzabotto bisweilen in jenen zylinderförmigen, gerippten Bronzecisten beigesetzt, die nach Helbig griechischen Ursprungs sind. Bemalte Vasen und Statuetten, Bronzespiegel, Grabstelen mit etruskischen Inschriften sowie Bronzeklumpen von bestimmter Form (aes rude), die während jenes Abschnitts der M. vielfach als Geld benutzt wurden, eiserne Schwerter, Dolche und Lanzenspitzen, Werkzeuge von Eisen und Bronze, Fibeln von Gold, Silber und Bronze und ganz bestimmter Form (La Certosa-Fibel) wurden ebenfalls in den beiden letzterwähnten Fundstätten angetroffen. Das in Marzabotto und La Certosa vertretene etruskische Element unterscheidet sich in mancher Hinsicht von demjenigen des südlich vom Apennin gelegenen Etrurien und wird daher von Undset als nordetruskische Kulturgruppe von der »rein etruskischen« unterschieden.

Die La Téne-Periode.

Während in der ältern Metallkultur Mitteleuropas, repräsentiert durch die Hallstattfunde, mit dem Gebrauch des Eisens derjenige der Bronze parallel läuft, wird der spätere Abschnitt der mitteleuropäischen Metallkultur, wo die Waffen aus Eisen, Schmuckgegenstände aus Bronze hergestellt wurden, durch die zu La Tène seit 1858 gemachten Funde gekennzeichnet. Diese berühmte Fundstätte, bei dem Dorf Marin am Nordufer des Neuenburger Sees gelegen, stellt einen militärischen Beobachtungsposten dar, und daraus erklärt sich das fast gänzliche Fehlen von Werkzeugen und Geräten für Ackerbau und Haushalt. Im Gegensatz zu den Hallstattobjekten zeichnen sich die Waffen und Geräte von La Tène (Tafel III) im allgemeinen aus durch Abrundung und kräftige Profilierung. Die Schwerter (zweischneidige, dünne, gerade Eisenklingen von einer Länge von 0,8–1 m, Tafel III, Fig. 17 u. 19) sind meisterhaft gearbeitet und tragen zum Teil Marken, die wohl als Fabrikstempel aufzufassen sind. Die sich verschmälernde, etwa 10 cm lange Angel endet in einem rundlichen oder breiten Knopf. Statt der Parierstange ist ein glockenförmig geschwungener Bügel zwischen Angel und Klinge aufgelötet. Die Griffbekleidung ist nicht erhalten und mag von Holz oder Horn gewesen sein. Die Schwertscheiden sind fast sämtlich aus Eisenblech hergestellt. Die Äxte und Messer (Tafel III, Fig. 12) sind, wie überhaupt der gesamte Besitz dieser Kultur, einfach, nüchtern und praktisch. Die Lanzenspitzen sind lanzettförmig mit starker Mittelrippe, hier und da an den Seiten etwas ausgeschnitten (Tafel III, Fig. 18). Die Krieger von La Tène schützten sich mit hölzernen Schilden (Tafel III, Fig. 15); man hat eigentümliche Schildbuckel gefunden: gebogene Eisenplatten, die mit Nägeln in der Mittellinie des Schildes befestigt waren (Tafel III, Fig. 16). Die Helme bestanden offenbar aus Leder, auf das Bronzescheiben ausgesetzt waren. Auch fand man Trensen und andre Teile von Pferdegeschirren sowie Bruchstücke von Wagen. Die zutage geförderten Kesselhaken unterscheiden sich kaum von den noch heutzutage benutzten, während die Kessel selbst aus einer dünnen, gehämmerten Bronzeplatte, an die sich oben ein breites, am Rande umgebogenes Eisenblechband anschließt, hergestellt sind (Tafel III, Fig. 14). Von Schmuckgegenständen fand man außer charakteristischen Fibeln (Tafel III, Fig. 2, 5, 6, 7, 10 u. 11) nur wenig; dagegen ist die Metallkultur durch Gürtelhaken (Tafel III, Fig. 13) von besonderer Form, die häufig Tierköpfe zur Darstellung bringen, gekrümmte Ringe (Tafel III, Fig. 9) oder solche mit Buckeln (Tafel III, Fig. 3 u. 8) oder mit petschaftförmigen oder schalenförmigen Endknöpfen (Tafel III, Fig. 1), Armringe von gelbem oder blauem Glas, sein gearbeitete Bronzeketten, deren Ringe durch besondere Zwischenglieder verbunden sind etc., charakterisiert. Der Ornamentstil besteht in eigentümlich geschlängelten Linien, in denen das Triquetrum (Bild der mit Ausläufern in Form von drei laufenden Beinen versehenen Sonnenscheibe, s. die Schwertscheide 19, rechts) und die Spirale vorherrschen. Vielfach finden sich unter den Ornamenten Schmelzinkrustierungen (Email, »Blutglas«). Von edlen Metallen zeigt sich besonders Silber verarbeitet. Unter den Bronzegefäßen sind die Schnabelkannen mit hochragenden Ausgüssen bemerkenswert. Als Geld deutet man längliche Goldperlen; doch finden sich auch Nachbildungen der Münzen des Mazedonierkönigs Philipp (Tafel III, Fig. 4).

Während die Hallstattgruppe in Deutschland hauptsächlich im Donautal liegt, schließen sich die Metallfunde des Rheintals vorzugsweise der La Tène-Kultur an. Auch scheint sich diese in einem Gürtel durch das mittlere Deutschland bis nach Böhmen hinzuziehen und von da abwärts durch das westliche Ungarn bis nach Oberitalien, so daß sie das von der ältern Kulturgruppe eingenommene Gebiet in einem Bogen umspannt. Weiterhin zieht die La Tène-Kultur in einem zweiten Gürtel durch das östliche und nördliche Frankreich bis an die Nordsee und hinüber nach den britischen Inseln. In der Schweiz und im südöstlichen Frankreich lassen sich beide Kulturen nachweisen. Norddeutschland hat die ersten Eisensachen durch den Einfluß der Hallstattkultur und die mit dieser zusammenhängenden südlichern Kulturgruppen empfangen. Zu einer eigentlichen Eisenzeit wurde durch sie indessen nur im Osten der Grund gelegt, und im übrigen scheint der Einfluß der Hallstattgruppe die neue Zeit nur anzubahnen; die Begründung der Eisenzeit in Norddeutschland sowie überhaupt in Nordeuropa ist der La Tène-Kultur zu danken. Der Anfangspunkt der La Tène-Kultur in den mitteleuropäischen Gebieten läßt sich zurzeit noch nicht mit Sicherheit feststellen, doch macht es Hoernes in seiner Arbeit über die Hallstattperiode wahrscheinlich, daß infolge geographischer und ozeanographischer Bedingtheiten der Anstoß zu ihr nur vom westlichen Mittelmeer aus gekommen sein kann. Weiter im O. sind das ungastliche Adriatische Meer und dessen schroffe Küsten außerordentlich geeignet, der Hallstattkultur eine lange Blüte zu sichern; im W. aber konnten neue Formen leicht im Rhonetal aufwärts gehen. So setzt Hoernes denn auch den Übergang zu der La Tène-Stufe hier bereits in das 5. Jahrh. v. Chr., während weiter im O. die Entwickelung entsprechend später erfolgt. Die vorrömische Eisenzeit Norddeutschlands umfaßt nach Undset die beiden letzten Jahrhunderte v. Chr., und sowohl in Mittel-als in Nordeuropa wurden die besagten Kulturen durch die römische Metallkultur verdrängt. Im Zusammenhang mit diesem Vorwärtsschreiten nach O. und auf Grund der Kulturformen teilte Tischler die La Tène-Periode in drei Abschnitte, von denen die der Früh-La Tène-Periode angehörenden ihre Hauptverbreitung in einer von der Champagne über das Rhein-Saar-Gebiet und die Schweiz, Süddeutschland und Böhmen nach Ungarn reichenden Zone haben, während der Mittelstufe die Station La Tène selbst, dann der gesamte Bereich des Früh-La Tènes, der Norden bis zur Weichsel, schließlich die Ostalpen, wo die Frühstufe fehlt, angehören. Die Spät-La Tène-Stufe endlich ist vertreten durch die Ausgrabungen von Bibracte, Alesia, Nauheim, vom Hradischt u. a. m.; in der Schweiz ist sie bereits durch die römische Kultur ersetzt worden.

Während man früher Funde der mitteleuropäischen M. sehr allgemein als keltische Altertümer bezeichnete, hat man in neuester Zeit erkannt, daß an vielem, was man früher den Kelten zuschrieb, andre arische Stämme ebenfalls beteiligt waren. Anderseits steht fest, daß die Kelten an der Pflege und Verbreitung der Hallstattkultur Anteil hatten und vorzugsweise die Träger der La Tène-Kultur gewesen sind. Gewisse Ornamente der La Tène-Gruppe, wie z. B. die eingegrabenen Ringe und Wellenlinien, die Dreiecke, die phantastischen Tiere, deren Kiefer, Schwanz, Hörner und Füße in Pflanzensprosse auslaufen (s. die große Schwertscheide, Tafel III, Fig. 19), stellen ein in der keltischen Ornamentik häufig zu findendes Motiv dar. Auch sind die häufig mit La Tène-Altertümern sich findenden Regenbogenschüsselchen von keltischen Völkern in Gallien, Britannien, Böhmen und den Alpenländern geprägte Münzen. In Deutschland ist Hessen das Hauptverbreitungsgebiet der Regenbogenschüsselchen. Daß keltische und gallische Altertümer in ihrer Stilform mit den Altertümern vom La Tène-Typus im großen und ganzen übereinstimmen, beweisen die in den Festungsgräben der Stadt Alesia aufgefundenen nichtrömischen Waffen sowie die Fundgegenstände aus der Tiefenau bei Bern, wo über 100 Schwerter, Lanzen, Panzerhemden, zerbrochene Streitwagen, Schmuck, Münzen u. dgl. ausgegraben wurden. Die zwischen den ausgegrabenen Wohnstätten von Bibracte aufgefundenen Werkstätten gehörten wahrscheinlich gallischen Goldschmieden an, und unter den auf dem Hradischt bei Stradonic (Böhmen) gemachten Funden lassen die den Schmiedearbeiten von Bronze und Eisen zugesellten Münzen sowie die daselbst aufgefundenen Darstellungen des Wildschweins (der Eber hatte bei den Kelten eine besondere symbolische Bedeutung) erkennen, daß die besagten Schmiedearbeiten von Kelten herrühren. Daß zwischen den gallischen Altertümern und denjenigen der La Tène-Kultur kein wesentlicher Unterschied besteht, ergibt sich unter anderm amy daraus, daß gewisse Gräber des Grabfeldes von Marzabotto, die mit Sicherheit den in Oberitalien eingefallenen Galliern zuzuschreiben sind, durch die Grabbeigaben durchaus den La Tène-Funden entsprechen.

Römische Provinzialkultur, Völkerwanderungszeit und Merowingerzeit.

Mit der La Tène-Periode stehen wir auch für Mitteleuropa an der Grenze der vollhistorischen Zeit. In einzelnen Gegenden nördlich der Alpen, wie in Böhmen, hat sie noch bis ins 2. Jahrh. unsrer Zeitrechnung hinein gedauert, eine Zeit, wo weiter westlich und südlich im Rhein- und Donaugebiet die reine La Tène-Kultur längst von römischen Formen und römischem Wesen vollkommen durchdrungen war. Überhaupt bildete sich im ganzen Norden und Westen des römischen Reiches und noch darüber hinaus unter dem Einfluß der politischen Oberherrschaft und der engen wirtschaftlichen Beziehungen mit Italien ein besonderer Formenstil heraus, den man als römische Provinzialkultur bezeichnet (Tafel IV, Fig. 1–4, 7, 9 u. 15). Ihrer Wiederaufdeckung und ihrem Studium ist in Deutschland vor allem das Römischgermanische Zentralmuseum in Mainz geweiht. Die in der Umgebung von Worms aufgedeckten Nekropolen aus der römischen Kaiserzeit enthielten neben zahlreichen Brandgräbern der frühen Kaiserzeit auch Leichen zum Teil in Steinsarkophagen, zum Teil in Holzsärgen. In vielen Fällen hatte man die Leichen in Gipsbrei eingebettet. Gefäße aus Terra sigillata, Krüge und Becher aus Ton, Glasgefäße, Schnüre aus Glasperlen, Spazierstöcke u. dgl. sind den Toten beigegeben worden. Die Kindergräber enthielten Brummkreisel und ähnliche Spielsachen sowie bemalte Eier, die beweisen, daß bereits gegen Ende des 3., bez. am Anfang des 4. Jahrh. n. Chr. das Ostarafest von den unter römischer Herrschaft befindlichen Germanen ebenso wie heutzutage gefeiert wurde. Die Bekleidung der Leichen besteht aus gröbern und feinern Leinwandgeweben. Als Reste des Leichenschmauses finden sich in den Gräbern Geflügelknochen, Knochen vom Rind und Fischgräten. Aus der römischen Provinzialkultur entwickelt sich in den folgenden Jahrhunderten ein neuer, in seiner Eigenart ebenfalls scharf umrissener Stil, der sogen. Völkerwanderungsstil; aus diesem endlich, noch immer unter dem starken Einfluß der römischen Provinzialformen, die reiche Formenreihe, wie sie den fränkischalemannischen Reihengräbern der Merowingerzeit entnommen worden ist. Charakteristisch für sie ist vor allen Dingen unter den Waffen das Wurfbeil (Francisca, Tafel IV, Fig. 6, rechts) und die Streitaxt (Tafel IV, Fig. 6, links und mitten). Ferner bestand die Bewaffnung der fränkisch-alemannischen Völker der besagten Epoche in dem Kampfmesser oder Sax, von dem drei Arten, nämlich: der kleinere Sax, der Langsax und der Scramasax, unterschieden werden. Letzterer ist ein einschneidiges Kurzschwert und ist schon zu Beginn der Epoche im Gebrauch gewesen, während das 81–97 cm lange, 4,5–6 cm breite, stählerne Langschwert (Spatha, Tafel IV, Fig. 5), im wesentlichen eine Nachbildung des römischen Langschwerts, erst durch allmähliche Verdrängung des Sax in allgemeinen Gebrauch kommt. Eine sehr mannigfaltig gestaltete Zierde des Schwertes bilden das Mundstück und das Ortband der hölzernen Scheide. Von den Schilden der merowingischen Zeit haben sich, da dieselben ebenfalls aus Holz bestanden, nur die Eisennägel und die eisernen Schildbuckel erhalten, welch letztere den Buckeln des römischen Schildes (Tafel IV, Fig. 4) genau nachgebildet sind. Die Form des Helmes entspricht im allgemeinen der phrygischen Mütze des Altertums; er besteht in der Regel aus vier gekreuzten Metallspangen, die mit Leder oder mit einer von Hornplatten überzogenen Filzschicht bedeckt sind. Das Pferd steht in den ältern Zeiten des Frankenreichs noch wenig im Gebrauch, wenigstens in seinen westlichen Teilen; die Reiterei wird erst mit Karl d. Gr. häufig. Dagegen scheint der Wagen (carpentum, carruca) von den Königen früh in Gebrauch genommen worden zu sein, und zwar gern in der Form der von den Romanen übernommenen hängenden Wagen (carruca nutans, Tafel IV, Fig. 12). Von dem ungemein reich ausgebildeten Schmuck jener Zeit geben die Abbildungen (Tafel IV) Fig. 10 (Gürtelschnalle), 11 (Fibeln), 14 und 16 (Haarnadeln zum Einstecken in die Frisur), vom Hausrate die Figuren 8 (hölzerner Gebrauchseimer) und 13 (belgisches Trinkhorn aus Glas) einen Begriff. Mit dem Emporsteigen der Karolinger endet auch dieser Zeitraum und damit die Frühgeschichte Mitteleuropas überhaupt.

In Großbritannien hat, gleich wie die Bronzekultur, so auch die des Eisens ihre ersten Anregungen vom Kontinent her erhalten; von Frankreich aus hat die La Tène-Kultur nördlich über den Kanal nach England hinübergegriffen, wo sie als »late-celtic« oder spätkeltische Stufe bezeichnet wird. Anderseits war auch die Eisengewinnung den Bewohnern der britischen Inseln schon sehr frühzeitig bekannt. Sowohl die britischen Schmelzöfen wie die Verwendung von Kupfer- und Eisenstücken von bestimmtem Gewicht als Geld werden von Cäsar besonders erwähnt. Strabon bemerkt, daß Eisen schon in früher Zeit einen Ausfuhrartikel Großbritanniens gebildet hat. Die in dem Forest of Dean (Monmouthshire) sich findenden Eisenbergwerke wurden schon in vorrömischer Zeit, dann aber auch während der römischen Okkupation ausgebeutet. Eine reiche Bronze-Eisenkultur haben ferner die in den Hügelgräbern von Arras und Hessleskew gemachten Funde ergeben. Die dort gefundenen Eisenschwerter entsprechen ebenso wie ein Schwert aus dem Fluß Witham dem La Tène-Typus, der sich, da die Römerherrschaft in Großbritannien nicht dauernd festen Fuß fassen konnte, auf den britischen Inseln länger als anderswo erhalten hat. Mit dem in das 5. Jahrh. n. Chr. fallenden Eindringen der Angeln, Sachsen und Jüten beginnt im Südosten Englands dann eine ganz anders geartete, neue Kultur, deren älteste Reste man als die angelsächsischen Altertümer zusammenfaßt.

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