Athanărich

Athanărich

Athanărich, Stammfürst der Westgoten (nannte sich »Richter der Thervingen«), Sohn des Kleinkönigs Rothesteus, haßte alles Römische, veranlaßte 348 durch eine Christenverfolgung Ulfilas zur Auswanderung, schickte 366 mit andern gotischen Fürsten dem Usurpator Prokopios Hilfstruppen, geriet deshalb 367 mit Kaiser Valens in Krieg und wurde 369 von ihm besiegt, verfolgte 369–372 nochmals die Christen. Als 375 die Hunnen den Dnjestr überschritten, verteidigte er sich vorübergehend hinter dem Sereth und zog sich, durch die Auswanderung des größern Teils seines Volkes unter Fritigern geschwächt, schließlich in die Transsylvanischen Alpen zurück. Durch Parteiungen in seiner Verwandtschaft auf römisches Gebiet gedrängt und hier von den Ostgoten und den Westgoten unter Fritigern bedrängt, fand A. 380 bei Kaiser Theodosius Schutz; er starb zu Konstantinopel 25. Jan. 381. Zwölf Stück gotischer Schmuckgegenstände und goldener Gefäße aus dem 4. Jahrh., der Rest des 1837 im Berg Istritza beim Dorf Satul Pietroassa in Rumänien gemachten, lange verheimlichten und verschleppten Fundes, der sich jetzt im Bukarester Museum (Nachbildungen im Germanischen Nationalmuseum zu Nürnberg und im Berliner Kunstgewerbemuseum) befindet, tragen die Bezeichnung Schatz des A. Vgl. Odobesco, Le trésor de Pétrossa (Par. 1889–1900, 3 Bde.).


http://www.zeno.org/Meyers-1905. 1905–1909.

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