Mackay [2]

Mackay [2]

Mackay (spr. mǟlē oder mǟkai), 1) Charles, schott. Dichter und Schriftsteller, geb. 1814 in Perth, gest. 27. Dez. 1889 in London, erzogen in London und in Belgien, veröffentlichte schon 1834 einen Band Gedichte, darauf: »A history of London« (1838); »The Thames and its tributaries« (1840, 2 Bde.); den Roman »Longbeard« (2. Aufl. 1850); »Memoirs of extraordinary popular delusions« (1841, 3 Bde., zuletzt 1892) und »The Salamandrine, or love and immortality«, eine Erzählung in Versen (1842, neue Aufl. 1856); die durch zarte Lyrik ausgezeichneten »Legends of the isles« (1845, 2. Aufl. 1857); ferner: »The scenery and poetry of the English lakes« (1846, 2. Aufl. 1852) und die ausgezeichneten Gedichte: »Voices from the crowd« (1846, 5. Aufl. 1857) nebst den »Voices from the mountains« (1847, 2. Aufl. 1857) und »Town lyrics« (1848) u. a. Eine Sammlung seiner Gedichte veröffentlichte er 1876. 1857–58 hielt M. Vorlesungen in Nordamerika und veröffentlichte seine Beobachtungen 1860 in »Life and liberty in America«. Biographisch wie als Quelle für die Zeitgeschichte bedeutend sind »Forty years recollections, 1830–1870« (1876, 2 Bde.). Später betrieb er mit großer Freude, aber ohne wissenschaftlichen Erfolg keltische Studien. Seine letzten Veröffentlichungen waren: der Roman »Luck and what came of it« (1881, 3 Bde.); »Poetry and humour of the Scottish language« (1882); »The founders of the American republic« (1885); »Glossary of obscure words and phrases in the writings of Shakespeare« (1887) und weitere autobiographische Mitteilungen u. d. T.: »Through the long day« (1887, 2 Bde.). Nachgelassene Gedichte erschienen u. d. T. »Gossamer and Snowdrift« (1890).

2) Anäas, Baron, niederländ. Staatsmann, geb. 29. Nov. 1838 in Nimwegen aus einer ursprünglich schottischen Familie, studierte in Utrecht Jura, wurde Richter in Zutphen, 1876 Mitglied der Zweiten Kammer und 1888 Minister des Innern, 1890 der Kolonien (bis 1891) und 1901 Präsident der Zweiten Kammer. Er ist einer der Führer der antirevolutionären Partei.

3) Alexander, schott. Missionar und Afrikaforscher, geb. 13. Okt. 1849 in der Grafschaft Aberdeen, gest. 8. Febr. 1890, bildete sich zum Ingenieur aus und ging 1873, um deutsche Sprache und Industrie kennen zu lernen, nach Berlin, widmete sich dann aber dem afrikanischen Missionsdienst und ward von der Church Missionary Society ausgesandt, um bei dem König Mtesa von Uganda eine Station zu gründen. Mit sieben Gefährten reiste er 1876 nach Sansibar ab, langte aber infolge von Erkrankung erst im November 1878 in Uganda an, wo er sowohl als Prediger und Bibelübersetzer, wie auch im Schiffs- und Wegebau sehr tätig war. Als nach Mtesas Tode (1881) seine Stellung schwierig wurde, ging er 1887 nach Msalala am Südufer des Victoria Niansa, von dort nach Usambiro, wo er einem Fieberanfall erlag. Seine zum Teil in »Petermanns Mitteilungen« veröffentlichten Berichte an die Church Missionary Society enthalten wertvolle Angaben über Uganda. Vgl. das von seiner Schwester herausgegebene Buch: »Alexander M., pioneer missionary to Uganda« (Lond. 1891; neue Ausg. 1899; deutsch, Leipz. 1891).

4) Eric, engl. Lyriker, Sohn des vorigen, geb. 2. Juni 1851 in London, aufgewachsen in Schottland und Italien, gest. 1898, ließ schon 1865 »Songs of love and death« erscheinen, denen 1880 und 1881 »Pygmalion in Cyprus and other poems« und »Ad Reginam« (3. Aufl. 1882) unter dem Pseudonym G. E. Lancaster folgten. Einen Namen machte er sich 1885 mit seinen »Love letters of a violinist« (9. Aufl. 1894; deutsch von Dobbert, Halle 1895), leidenschaftlichen Gedichten, in einer Variation der Chaucerschen Rhymeroyal-Strophe verfaßt, die er sämtlich auf Morgenspaziergängen schrieb. Er blieb diesem Genre äußerlich getreu in »A lover's litanies« (1888); »The lover's missal« etc., schwankte aber innerlich herum, bald als kraftloser Satiriker, bald als Dramatiker. Das Trauerspiel »Nero and Actea« (1891) war ein letztes Bemühen, das Publikum noch einmal zu gewinnen.

5) John Henry, deutscher Dichter und Schriftsteller, geb. 6. Febr. 1864 zu Greenock in Schottland, kam schon im zweiten Lebensjahr nach Deutschland und wurde hier erzogen und ausgebildet. Zuerst zum Buchhändler bestimmt, wandte er sich 1884 wissenschaftlichen Studien zu, machte Reisen durch ganz Europa, hielt sich seit 1888 viel in der Schweiz auf und lebt jetzt in Berlin. Zuerst veröffentlichte er eine Dichtung aus Schottlands Bergen: »Kinder des Hochlands« (Leipz. 1885). Weiter folgten: »Anna Hermsdorff«, Trauerspiel (Zür. 1886); »Helene«, Dichtung (das. 1888), »Sturm« (das. 1888, 4. Aufl. 1900); »Dichtungen« (das. 1886) mit drei weitern Folgen: »Fortgang« (Großenh. 1888), »Das starke Jahr« (das. 1890) und »Wiedergeburt« (Berl. 1896); ferner »Schatten«, novellistische Studien (Zür. 1887); »Moderne Stoffe«, zwei Berliner Novellen (Großenh. 1888); »Jenseits der Wasser«, Übersetzungen aus englischen und amerikanischen Dichtern (Zür. 1889). Sein Hauptwerk ist das Kulturgemälde aus dem Ende des 19. Jahrh.: »Die Anarchisten« (Zür. 1891 u. ö.). Von kleinern Werken nennen wir: »Die Menschen der Ehe«, Schilderungen aus der kleinen Stadt (Berl. 1892, 2. Aufl. 1903), die Novellen: »Die letzte Pflicht« (das. 1893), »Albert Schnells Untergang« (das. 1895), »Der kleine Finger« (das. 1896), »Der Sybarit« (das. 1903), sowie ferner den Roman »Der Schwimmer«, die Geschichte einer Leidenschaft (das. 1901, 2. Aufl. 1903). Mackays »Gesammelte Dichtungen« erschienen in Zürich 1898. Außerdem veröffentlichte er die Biographie »Max Stirner, sein Leben und sein Werk« (Berl. 1898) und gab Stirners »Kleinere Schriften« (das. 1898) heraus.


http://www.zeno.org/Meyers-1905. 1905–1909.

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