Luthardt

Luthardt

Luthardt, Christoph Ernst, luther. Theolog, geb. 22. März 1823 zu Maroldsweisach in Unterfranken, gest. 21. Sept. 1902, studierte in Erlangen Theologie, ward 1847 Gymnasiallehrer in München, 1851 Privatdozent in Erlangen, 1854 außerordentlicher Professor in Marburg und 1856 ordentlicher Professor der Theologie in Leipzig, wo er 1865 den Titel eines Konsistorialrats und 1887 den eines Geheimen Kirchenrats erhielt. Luthardts Bedeutung liegt mehr auf dem Gebiet der Kirchenpolitik als dem der Wissenschaft. Von Haus aus versöhnlich gerichtet, ging er auf den in Sachsen durch Rudelbach und Harleß erweckten lutherischen Konfessionalismus ein und brachte ihn in der sächsischen Landeskirche wenigstens äußerlich zur Herrschaft. Von seinen Schriften sind hervorzuheben: »Das Johanneische Evangelium« (Nürnb 1852–53; 2. Aufl. 1875–76, 2 Bde.); »Die Lehre von den letzten Dingen« (Leipz. 1861, 3. Aufl. 1885); »Die Lehre vom freien Willen« (1863); »Kompendium der Dogmatik« (1865, 10. Aufl. 1900); »Die Ethik Luthers in ihren Grundzügen« (1867, 2. Aufl. 1875); »Der Johanneische Ursprung des vierten Evangeliums« (1874); »Gesammelte Vorträge verschiedenen Inhalts« (1876); »Die Ethik des Aristoteles« (1876); »Kompendium der theologischen Ethik« (1896, 2. Aufl. 1898); »Die antike Ethik« (1887); »Geschichte der christlichen Ethik« (1888–93, 2 Bde.); »Zur Einführung in das akademische Leben und Studium der Theologen« (1892); »Die christliche Glaubenslehre, gemeinverständlich dargestellt« (1898); »Die vier Evangelien verdeutscht und gemeinverständlich ausgelegt« (1899, 4 Tle.), sämtlich in Leipzig erschienen; die Kommentare zum Johannesevangelium und der Apostelgeschichte, zum Römerbrief und den drei Johanneischen Briefen (mit Zöckler, Nördling. 1886, 1887 u. 1888; 2. Aufl., Münch. 1894–95) und zwölf Predigtsammlungen. Unter dem Gesamttitel »Apologie des Christentums« vereinigte er 4 Bände: »Apologetische Vorträge über die Grundwahrheiten des Christentums« (Leipz. 1864, 14. Aufl. 1896), »Über die Heilswahrheiten des Christentums« (7. Aufl., das. 1901), »itber die Moral des Christentums« (7. Aufl., das. 1898) und »Die modernen Weltanschauungen und ihre praktischen Konsequenzen« (3. Aufl., das. 1891). Seit 1868 (bis 1880) gab er in Leipzig die von ihm begründete »Allgemeine lutherische Kirchenzeitung« und seit 1880 das »Theologische Literaturblatt« heraus. Vgl. seine »Erinnerungen aus vergangenen Tagen« (Leipz. 1889, 2. Aufl. 1891) u. J. Kunze, D. Christian Ernst L. (das. 1903).


http://www.zeno.org/Meyers-1905. 1905–1909.

Игры ⚽ Поможем сделать НИР

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Luthardt — ist der Familienname verschiedener Personen: Christoph Ernst Luthardt (1823–1902), deutscher evangelischer Theologe Matthias Luthardt (* 1972), deutscher Filmregisseur Michael Egidius Luthardt (* 1957), Abgeordneter im Landtag Brandenburg für Die …   Deutsch Wikipedia

  • Luthardt — Luthardt,   Christoph Ernst, evangelischer Theologe, * Maroldsweisach (bei Haßfurt) 22. 3. 1823, ✝ Leipzig 21. 9. 1902; wurde 1854 Professor für systematische Theologie in Marburg und 1856 in Leipzig, war mit der von ihm 1868 mitgegründeten… …   Universal-Lexikon

  • Luthardt — Luthardt, Christoph Ernst, prot. Theolog, geb. 22. März 1823 zu Maroldsweisach (Unterfranken), seit 1856 Prof. in Leipzig, gest. das. 21. Sept. 1902, Hauptstimmführer der konfessionellen Lutheraner in Deutschland, bes. durch die 1869 von ihm… …   Kleines Konversations-Lexikon

  • Luthardt — aus dem gleich lautenden deutschen Rufnamen (liut + harti) entstandener Familienname …   Wörterbuch der deutschen familiennamen

  • Christoph Ernst Luthardt — (* 22. März 1823 in Maroldsweisach, Unterfranken, Bayern; † 21. September 1902 in Leipzig) war ein deutscher lutherischer Theologe …   Deutsch Wikipedia

  • Michael-Egidius Luthardt — (* 13. Dezember 1957 in Meiningen) ist seit der Landtagswahl 2009 direkt gewählter Abgeordneter im Landtag Brandenburg für die Fraktion Die Linke und deren agrarpolitischer Sprecher. Inhaltsverzeichnis 1 Leben und politisches Engagement 2… …   Deutsch Wikipedia

  • Christoph Ernst Luthardt — (22 March 1823–21 September 1902), German Lutheran theologian, was born at Maroldsweisach, Bavaria. Biography Christoph Ernst Luthardt studied theology at Erlangen and Berlin, and in 1856 became professor ordinarius of systematic theology and New …   Wikipedia

  • Matthias Luthardt — Données clés Naissance 1972 Leyde  Pays Bas Nationalité Allemande Profession Réalisateur …   Wikipédia en Français

  • Matthias Luthardt — (* 1972 in Leiden, Niederlande) ist ein deutscher Filmregisseur. Leben Luthardt studierte an der Hochschule für Film und Fernsehen „Konrad Wolf“ in Potsdam Babelsberg und absolvierte die Masterclass für junge europäische Filmproduzenten in… …   Deutsch Wikipedia

  • ЛЮТАРД — (Luthardt) Кристоф Эрнст (1823–1902), нем. евангелич. богослов ортодоксального направления. Проф. систематич. теологии в Марбургском (с 1854) и Лейпцигском (с 1856) ун–тах. В своих трудах выступал против *рационализма и *отрицательной критики.… …   Библиологический словарь

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”