Louisdor

Louisdor

Louisdor (franz.Louis d'or, meist nur Louis), eine zuerst 1640 zum Schutze gegen Beschneidung mit Ränderung geprägte franz. Goldmünze. Sie zeigte auf dem Revers ursprünglich ein aus 4 oder 8 Lilien zusammengesetztes Kreuz, unter Ludwig XV. aber meist ovale und seit Ludwig XVI. eckige Schilde, daher auch Schildlouisdor genannt. Bis 1792 hieß die Inschrift: »Christus regnat vincit imperat« oder abgekürzt, vorübergehend 1689–93 »Sit nomen Domini benedictum«, zuletzt »Règne de la loi«. Der erste L., auch in Halbstücken (demi-louis) geprägt, galt 10 Livres und war 6,752 g schwer bei 11/12 Feinheit; 1652 ward er auf 12 Livres erhöht. Bei gleicher Mischung änderten sich Gewicht und Wertverhältnis. Der louis an soleil von 1709, im J. 1715 wieder L., zu 20 Livres wog 8,158 g und wurde bei der allgemeinen Umprägung 1726 (auch double und demi) auf 24 Livres erhöht, 1774 auch vieux louis genannt und nun in Halbstücken geprägt. Während Ludwigs XV. Minderjährigkeit gab der Finanzdirektor 1716 einen louis de Noailles von 12,238 g, auch halbe aus; der sogen. chevalier von 1718 zu Ehren des Ludwigordens (louis à la Croix de Malte, auch doppelt und halb) wog wie der von 1720 (louis an deux LL) 9,790 g, der L. von 1719 zu 15 Livres (quinzaine d'or) nur 3,673 g, der dem Pfirsich ähnlich gefärbte von 1723 (louis mirliton, auch doppelt und halb) zu 27 Livres 6,527 g. Nach dem Gesetz vom 30. Okt. 1785 behielt der L. den Wert von 24 Livres bei 7,649 g Gewicht = 19,561 Mk.; dieser louis neuf oder louis aux deux écussons carrés führte im Revers die Schilde mit den Lilien und den Ketten von Navarra. Bis zur Abschaffung 1803 erhielt der L. noch die Namen louis an génie (louis constitutionell), louis de la République und pièce de 24 livres. In Deutschland nannte man L. die verschiedenen deutschen und dänischen Pistolen oder goldenen Fünftalerstücke.


http://www.zeno.org/Meyers-1905. 1905–1909.

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  • Louisdor — (frz., spr. luidohr, d.i. Gold Ludwig), franz. Goldmünze seit Ludwig XIII., zuletzt = 19,56 M, seit 1803 durch das 20 Frankenstück ersetzt; in Deutschland früher die in Gold geprägten 5 Talerstücke oder Pistolen (meist = 16,6 16,8 M) …   Kleines Konversations-Lexikon

  • Louisdor — (d.h. goldener Ludwig), französ. Goldmünze von 1640–1789 geprägt; alte L. = 5 Thlr. 2 Sgr. 6 etc. Pfg. = 7 fl. 25 kr. C. M. (von 1640–1699); neue L. = 5 Thlr. 19 Sgr. 355/9 Pfg. = 8 fl. 14 kr. C. M. (von 1785–1789); Schild L. = 6 Thlr. 4 Sgr. 7… …   Herders Conversations-Lexikon

  • Louisdor — Lou|is|dor 〈[ luido:r] m.; s, e od. (bei Zahlenangaben) 〉 Goldmünze, die unter Ludwig XIII. von Frankreich (1641) geprägt wurde (1803 durch das 20 Franc Stück ersetzt) [<frz. louis d or; <Louis „Ludwig“ + or „Gold“] * * * Lou|is|dor [lu̯i… …   Universal-Lexikon

  • Louisdor — Lou|is|dor [lui do:ɐ̯] der; s, e (aber: 5 Louisdor) <aus fr. louis d or, eigtl. »goldener Ludwig«, vom Namen Ludwigs XIII. (1601 1643), der diese Münze zuerst prägen ließ> alte franz. Goldmünze; Fünftalerstück …   Das große Fremdwörterbuch

  • Louisdor — Lou|is|dor [lu̯i do:ɐ̯ ], der; [s], Plural e und s (eine alte französische Münze); 6 Louisdor …   Die deutsche Rechtschreibung

  • Louisdor — Ein Louisdor in der Tasche ist besser als zehn auf dem Bücherbret …   Deutsches Sprichwörter-Lexikon

  • Louisdor — 2 Louis d’or Stück von 1789 Der Louis d’or ist eine französische Goldmünze. Sie wurde bei der großen Münzreform unter Ludwig XIII. 1640–41 eingeführt. Sie wiegt 6,7 g und wurde aus 22 karätigem Gold geprägt. Damit entsprach sie der spanischen… …   Deutsch Wikipedia

  • Louisdor — Lou|is|dor 〈 [luido:r] m.; Gen.: s, Pl.: e od. (bei Zahlenangaben) 〉 Goldmünze, die unter Ludwig XIII. von Frankreich (1641) geprägt wurde (1803 durch das 20 Franc Stück ersetzt) [Etym.: <frz. louis d or <Louis »Ludwig« + or »Gold«] …   Lexikalische Deutsches Wörterbuch

  • louisdór — in luidór ja in a [luid ] m (ọ̑) num. francoski zlatnik, kovan v drugi polovici 17. stoletja in v 18. stoletju: plačati pet louisdorjev …   Slovar slovenskega knjižnega jezika

  • Beaumarchais — (spr. bōmarschä), Pierre Augustin Caron de, franz. Schriftsteller, geb. 24. Jan. 1732 in Paris, gest. daselbst 18. Mai 1799, war der Sohn eines Uhrmachers Caron aus protestantischer Familie, dessen Kunst er nicht ohne Talent bis zuseinem 21. Jahr …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

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