Loretten

Loretten

Loretten, in Paris leichtfertige Mädchen aus den niedern Ständen, die sich von den Grisetten (s. d.) durch einen gewissen Grad von Luxus und seinerm Benehmen unterscheiden. Der Name L., der in dieser Bedeutung schon im 16. Jahrh. vorkommt und in neuerer Zeit besonders von Alphonse Karr in seinen »Guêpes« in Umlauf gebracht wurde, soll daher stammen, daß die L. meist in der Nähe der Kirche Notre-Dame-de-Lorette wohnten. Lorettendrama, eine durch Alexander Dumas d. Jüng. in Aufnahme gekommene Gattung von Bühnenstücken, deren Inhalt dem Leben und Treiben der Pariser L. entlehnt ist, und denen die L. wiederum die ihnen später beigelegten Benennungen Dames aux camélias und Filles de marbre verdanken. In den 1860er Jahren kam dafür der Pariser Ausdruck Kokotten (s. Cocotte) in Umlauf. Die Erscheinung der L. fand in den Zeichnungen Gavarnis typische Darstellung.


http://www.zeno.org/Meyers-1905. 1905–1909.

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  • Loretten — Loretten, namentlich in Paris sogenannte Weltdamen (sonst Femmes galantes), welche sowohl[522] von der jugen französischen Geburts u. Geldaristokratie, als von reichen od. vornehmen Ausländern (namentlich Russen u. Engländern) unterhalten werden… …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Loretten — Loretten, heißen gegenwärtig in Paris (von einer Kirche, wo sich diese Gattung Weiber zahlreich einstellte) die ehemaligen femmes galantes, die vornehmen Grisetten, die reichen Ehemännern und Fremden ihre Netze stellen …   Herders Conversations-Lexikon

  • Parīs [1] — Parīs, 1) Arrondissement im französischen Departement Seine; enthält blos die Stadt Paris nebst Umgebung; 2) Hauptstadt des Kaiserreichs, des Departements u. des Arrondissements. P. ist Residenz des Kaisers, Centralpunkt aller Ministerien u.… …   Pierer's Universal-Lexikon

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